Regen und starker Wind am Samstag, ideale Bedingungen am Sonntag: Die Heidelberger Ruderregatta hatte für Teilnehmer und Fans viel zu bieten. Rechts starten die Doppelvierer auf vier Bahnen ins 1000-m-Rennen. Der beste Schauplatz war auf der Theodor-Heuss-Brücke, während die DLRG-Retter eine gekenterte Ruderin aus dem Neckar fischen. Fotos: Stefan Weindl
Heidelberg. (lg) Bei wechselhaftem Wetter und Extrembedingungen fand die 85. Heidelberger Ruderregatta statt. Bereits im Vorfeld war klar, dass es sich um ein Ereignis der Superlative handelt: Ein Rekordmeldeergebnis mit 1150 Booten aus über 100 Vereinen brachte das Organisationsteam des Heidelberger RegattaVerbandes an seine Grenzen. Fliegende Wechsel der Streckenlänge von 1500 Metern im Junioren- und Seniorenbereich und 1000 Metern bei den Kindern und Masters sorgten für einen streng getakteten Zeitplan. Dank der perfekten Organisation merkten Besucher und Teilnehmer hiervon aber nichts.
Aus sportlicher Sicht war die Regatta für die Heidelberger Vereine ein voller Erfolg, 15-mal überquerten ihre Boote als Erste die Ziellinie. Früchte zeigten sich für die neue Trainingskooperation zwischen HRK und RGH. Das Heidelberger Juniorenteam legte sechs Mal am Siegersteg an: Lola Stelter und Fiona Hoffmann vom HRK waren an beiden Tagen der Konkurrenz im leichten A-Juniorinnen-Doppelzweier deutlich überlegen. Hoffmann siegte auch am Sonntag im leichten A-Juniorinnen-Einer. Auch Max Krause (RGH) gewann die Goldmedaille im B-Junioren-Einer. Freya Epp (RGH) nütze ihre langjährige Rennerfahrung, um die Zwischenspurts der Gegner gekonnt zu kontern. Sie gewann am Sonntag im A-Juniorinnen-Einer. Ein Start-Ziel-Sieg gelang der 14-jährigen Ronja Lutz (HRK) im B-Juniorinnen-Einer. "Insbesondere Fiona Hoffmann und Max Krause konnten mit starken Leistungen überzeugen. Hier sind wir gespannt, wie sich das Team bis zur baden-württembergischen Meisterschaft Ende Juli entwickelt", blickt Tim Schreiber (RGH) in die Zukunft.
Regen und starker Wind am Samstag, ideale Bedingungen am Sonntag: Die Heidelberger Ruderregatta hatte für Teilnehmer und Fans viel zu bieten. Rechts starten die Doppelvierer auf vier Bahnen ins 1000-m-Rennen. Der beste Schauplatz war auf der Theodor-Heuss-Brücke, während die DLRG-Retter eine gekenterte Ruderin aus dem Neckar fischen. Fotos: Stefan Weindl
Ein weiterer Vorteil der Trainingskooperation liegt darin, dass sich die Trainer bei gleichzeitig stattfindenden Wettkämpfen aufteilen können. Während Tim Schreiber von der RGH die Heimregatta betreute, reiste Mark Biro vom HRK mit einer kleinen Delegation zur internationalen Juniorenregatta nach Köln. Dort konnten Johanna Debus (RGH) und Luca Thiem (HRK) erste internationale Rennluft schnuppern.
Erfolgreich war auch das Seniorenteam des HRK unter Betreuung von Stefan Piesik. Erfolgreichster Starter war Berkay Günes mit einer Siegesquote von 100 Prozent. Er erruderte einen Doppelsieg im leichten Senioren-Doppelzweier mit Sam Vasquez Fischer und im leichten Senioren-Einer. Mit deutlichem Vorsprung überquerten Jan Scholl und Lucas Gropengießer die Ziellinie im Senioren-Zweier ohne Steuermann. Am Sonntag unterlagen sie der Konkurrenz aus Karlsruhe mit einer Sekunde Rückstand.
Ihrer Favoritenrolle gerecht wurde Lokalmatadorin Lisa Gutfleisch. Die 20-jährige deutsche Meisterin und WM-Siebte im U23- Einer kehrte vor zwei Wochen aus den USA zurück und dominierte das Einer-Rennen. Zusammen mit Barbara Eger entschied sie auch das Rennen im Seniorinnen-Doppelzweier für den HRK. Im Kinderbereich siegten Lene Michel (RGH) und Felix Schilling (HRK).
Regen und starker Wind am Samstag, ideale Bedingungen am Sonntag: Die Heidelberger Ruderregatta hatte für Teilnehmer und Fans viel zu bieten. Rechts starten die Doppelvierer auf vier Bahnen ins 1000-m-Rennen. Der beste Schauplatz war auf der Theodor-Heuss-Brücke, während die DLRG-Retter eine gekenterte Ruderin aus dem Neckar fischen. Fotos: Stefan Weindl
Mit einem starken Endspurt sprintete der Frauen-Doppelvierer mit Mastersruderin Gisela Makowski (HRK) auf den ersten Platz. Die Mannschaft wird auch bei den World Masters Championships in Linz (Österreich) starten. Makowski stellte ihren Siegeswillen außerdem im Masters-Einer unter Beweis. Beim Otto-Entenmann-Sprintcup, der fester Bestandteil des Regattaprogramms geworden ist, stellten RGH und HRK je zwei Doppelvierer.
Auf beiden Seiten des Neckars wurden die Mannschaften von zahlreichen Fans auf der 350 Meter langen Strecke angefeuert. Zwar gelang keiner der Heidelberger Mannschaften der Sieg, jedoch freute sich der Männer-Doppelvierer des HRK-Partnervereins SN du Perreux über das Preisgeld.
Der Erfolg der Regatta ist auch auf die über 75 ehrenamtlichen Helfer zurückzuführen, von von früh morgens bis spät in die Nacht für einen reibungslosen Ablauf sorgten. "Unser Zielteam um Familie Lantin oder Daniela Micol im Regattabüro machen das länger als ich", sagte HRV-Vorsitzender Klaus Menold, der schon seit 20 Jahren für die Regatta verantwortlich ist. Für das leibliche Wohl der Besucher sorgten beide Vereine mit einem Festzelt auf der Neckarwiese und einer neu gebauten Terrasse im Zielbereich. Krönender Abschluss war der Männerachter, bei dem 32 Ruderer und vier Steuerleute das Neckarwasser zum Kochen brachten.