Von Herbert Schmerbeck
Neckarelz. Das war wichtig. Für den Verein, für die Moral der Mannschaft und für Trainer Marc Ritschel. Die Spvgg Neckarelz holte sich gegen die SG Heidelberg-Kirchheim mit 1:0 den dritten Saisonsieg. Zu Hause bleibt der Verbandsligist damit weiter ungeschlagen. "Ich denke, dass es hochverdient war. Wenn man die Torchancen sieht, wenn man die Statistik der Eckbälle sieht, waren wir da die bessere Mannschaft", sagte Ritschel. Auch der Sportliche Leiter Stefan Strerath zeigte sich zufrieden: "Nachdem wir mit dem Rücken zur Wand stehen, bin ich zufrieden. Wir haben zu Null gespielt, haben genügend Chancen herausgearbeitet und haben das Ding hochverdient heimgefahren. So müssen wir weitermachen."
Es lastete ein Druck auf den Gastgebern. Immer weiter waren sie in der Tabelle abgerutscht, bis auf den vorletzten Platz. Zwei Ränge machten die Neckarelzer mit dem Sieg gut. Aber es werden vor der Winterpause noch dringend Punkte benötigt, um sich eine gute Ausgangssituation für die zweite Saisonhälfte zu holen.
SG-Coach Manuel Wengert war nach der dritten Saisonniederlage seines Teams verärgert. "Das war eine Einstellungssache, das muss man klipp und klar sagen", schimpfte er. "Wir haben verdient verloren aufgrund der ersten Halbzeit. Mit unserer schlechtesten Saisonleistung. Wir waren wirklich in der ersten Halbzeit gar nicht auf dem Platz."
Neckarelz nutzte dies aus, spielte gefällig und kam immer wieder zu Chancen. Henrik Hogen nutzte eine davon in der 34. Minute. Danach verloren die Gastgeber allerdings etwas den Faden, kämpften sich aber wieder zurück ins Spiel. "Man hat gesehen, dass die Mannschaft funktioniert, dass ein Teamspirit da ist. Normal müssen wir das 2:0 machen", sagte Ritschel. "Es war eine gute Mannschaftsleistung."
Dies setzte sich auch in Halbzeit zwei fort, auch wenn Heidelberg nun etwas stärker wurde. "Ich denke nach den letzten Wochen hat der eine oder andere gedacht, es läuft, wir haben gut gespielt, wir können ja. Und haben dadurch unsere Grundtugenden vergessen, dass Fußball auch erst mal Arbeit ist. Das hat man in der ersten Halbzeit gesehen. In der zweiten Halbzeit wollten wir, haben aber auch nicht gut gespielt. Da hat es aber gereicht, um den Gegner unter Druck zu setzen", sagte Wengert.
Doch Neckarelz hielt diese Mal dem Druck stand. Das war in dieser Saison nicht immer so und brachte das 1:0 über die Zeit. "Ich schließe mich voll dem Trainer an. So ein Sieg ist Balsam für die Seele", sagte Co-Trainer Alain Djuvelek. "Ich glaube, das haben wir uns jetzt auch einmal verdient. Es war eine geschlossene Mannschaftsleistung. Das freut mich am meisten, dass wir alle, auch die, die nicht auf dem Platz waren, mitfiebern. Nur so geht es."
SpVgg. Neckarelz: Penz, Schwind, Bitz, Schmidt (88. Agac), Böhm, Hogen (85. Kurt), Artun (80. Stötzel), Ahmedi, Luck, Gabler, Kizilyar.
SG HD-Kirchheim: Jäger, Heinrich, Rehm, Rau, Just, Brummer, Hariri (36. Paling), Gurley (85. Schäfer), Biewer, Pavic, Feßler.
Tor: 1:0 (34.) Henrik Hogen; Schiedsrichter. Andreas Wieczorek (Stuttgart); Zuschauer: 110
ASV Durlach - VfR Gommersdorf: Der Abstand zum rettenden Ufer wird für die Gommersdorfer immer größer. Nach der 1:2-Niederlage beim ASV Durlach bleiben die Jagsttäler weiter mit vier Punkten auf dem letzten Platz. Trotz ausgeglichenem Spiel und einem verschossenen Elfmeter der Durlacher mussten die Jagsttäler die Heimreise ins Hohenlohische ohne Punkte antreten.
Die Führung für den ASV Durlach in der zehnten Minute kam glücklich zustande. Eine als Flanke gedachte Hereingabe von Andrei Campstrimb fälschte Jakob Hespelt beim Rettungsversuch ab, so dass der Ball unhaltbar für VfR-Torhüter Nico Bayha im kurzen Eck einschlug. Die Gommersdorfer erholten sich vom Rückstand schnell und spielten mutig nach vorne. Den verdienten Ausgleich für die Gommersdorfer erzielte Torben Götz (33.) nach einer Ecke. Jan Conrad hatte zuvor geköpft, den freien Ball schoss Götz durch die Beine des Torhüters ins Gehäuse.
In den ersten zehn Minuten nach dem Wechsel drängten die Platzherren auf eine Führung. Die Abwehr der Gommersdorfer war aber stabil. " In den letzten zehn Minuten kippte das Pendel zu Gunsten der Durlacher. Zunächst hielt der Gommersdorfer Torhüter Bayha (83.) einen Elfmeter. Doch die Durlacher hatten ja den Ex-Waldhöfer Edmand Osmanaj in ihren Reihen. Er sorgte kurz vor Spielende für den 2:1-Sieg. Nach einem langen Ball aus dem Durlacher Mittelfeld war Marcel Angermund der Gommersdorfer Abwehr am Flügel enteilt. Seine Hereingabe schoss Philipp Engert aufs VfR-Tor, den von Bayha zu kurz abgewehrten Ball verwertete Osmanaj (88.) aus nächster Distanz zum glücklichen Sieg für die Durlacher. VfR-Torschütze Torben Götz ärgerte sich nach Spielende: "Wir waren klar die bessere Mannschaft. Aber wir schaffen es einfach nicht unsere Chancen zu verwerten. Und dann kriegst du noch so ein Ding kurz vor Spielende".
ASV Durlach: Petric - Johann (72. Wanitzek), Vargas-Müller, Cristescu, Cosgun (61. Pavkovic, 84. Angermund) - Rodriguez Carmona, Schenker (62. Engert), Sickinger, Campstrimb - Fetzer, Osmanaj
VfR Gommersdorf: Bayha - Conrad, Silberzahn, Geissler, Hespelt (85. Bauer) - Stelzer, Herrmann (60. R. Mütsch), Scheifler, F. Schmidt - D. Feger (72. M. Schmidt), Götz (81. Stöcklein)
Tore: 1:0 (10.) Campstrimb, 1:1 (33.) Götz, 2:1 (88.) Osmanaj; SR: Evelyn Holtkamp (Mannheim); Zuschauer: 50