Academics-Trainer Branislav Ignjatovic warnt vor den Kirchheim Knights, die nach ihrer jüngsten deutlichen Niederlage auf Wiedergutmachung aus sind. Foto: vaf
Von Michael Wilkening
Heidelberg. In dieser kuriosen und ungewöhnlichen Zeit ist es ein immenser Vorteil, wenn man in der Lage ist, auf unerwartete Entwicklungen positiv zu reagieren. Branislav Ignjatovic hat seinen Weg gefunden. "Es war gut für uns, dass wir eine Woche trainieren konnten", sagte der Coach des Basketball-Zweitligisten MLP Academics Heidelberg am Montagmittag. In der vergangenen Woche war die geplante Partie gegen die Artland Dragons kurzfristig ausgefallen, weil Corona-Schnelltestes vor der Partie bei den Heidelbergern sechs positive Ergebnisse erbracht hatten.
Es erwies sich als falscher Alarm, denn anschließend durchgeführte PCR-Testungen bestätigten den Verdacht nicht, alle Resultate waren negativ. Das geplante Match fand trotzdem nicht statt und der Serbe verbrachte die Zeit deshalb mit seinen Schützlingen in der Trainingshalle. "Wir hatten ja noch Glück im Unglück", befand Ignjatovic, der darauf hofft, dass seine Mannschaft und er am Mittwoch ohne Aufregung durch die Corona-Schnelltestreihe gelangen, um am Abend (20 Uhr) das Auswärtsspiel bei den Kirchheim Knights bestreiten zu können. Nach der unfreiwilligen Pause gilt es für die Academics, die starke Serie auszubauen. Mit vier Siegen ist die Bilanz der Heidelberger im Jahr 2021 makellos – und das soll möglichst auch am Mittwochabend so bleiben.
Ein Resultat am Samstagabend hat den Heidelberger Trainer deshalb nicht erfreut. Die Kirchheimer gingen bei den Artland Dragons mit 70:107 unter, kassierten eine ordentliche Abreibung, so dass Ignjatovic mit noch mehr Gegenwehr der Knights rechnet als das ohnehin der Fall gewesen wäre. "Sie werden Wiedergutmachung betreiben wollen", vermutete der Übungsleiter der Academics, der vor seinem Wechsel an den Neckar in Kirchheim unter Vertrag stand. Viele bekannte Gesichter kennt Ignjatovic beim alten Klub nicht mehr, aber die Grundregeln des Teamsports gelten trotzdem: Angeschlagene Kontrahenten sind oft besonders gefährlich.
Wie gut, dass die Heidelberger durch den bisherigen Saisonverlauf selbstbewusst und selbstsicher auftreten können. "Die Stimmung bei uns ist seit Wochen gut", erklärte der Trainer, der sich bislang darauf verlassen konnte, dass seine Mannschaft einen Weg findet, Spiele gewinnen zu können. In den zurückliegenden Tagen feilten die Heidelberger an ein paar Feinheiten im Zusammenspiel. "Das hat uns gut getan", sagte Ignjatovic.
Für Shaun Willett waren die Übungseinheiten mit den neuen Kollegen wichtig. "Er muss sich ja auf zwei Positionen in die Systeme einfinden und ein Verständnis für die Mitspieler entwickeln", sagte Ignjatovic mit Blick auf den Neuzugang, der beinahe ohne Training mit dem neuen Team bei den Auswärtserfolgen in Paderborn und Hagen andeutete, welchen Qualitätszugewinn er für die Academics darstellt.
"Er kann uns geben, was uns bislang gefehlt hat", lobte der Heidelberger Trainer den US-Amerikaner. Mit besonderen athletischen Fähigkeiten und einem guten Reboundverhalten gibt Willett dem Kader der Academics noch mehr Tiefe. Erfreut ist Ignjatovic, dass sich "der Neue" schnell und gut in das Mannschaftsgefüge integriert hat: "Die Kollegen haben es ihm sehr einfach gemacht. Es freut mich, das zu sehen."
2. Bundesliga Pro A, Mittwoch, 20 Uhr: Kirchheim Knights - MLP Academics Heidelberg.