Heidelbergs Sa’eed Nelson (r.) gab nach überstandener Handverletzung gegen KC Ross-Miller und die Karlsruhe Lions ein erfolgreiches Comeback. Foto: Thomas Disqué
Von Nikolas Beck
Karlsruhe/Heidelberg. Branislav Ignjatovic hatte die Siegerfaust noch geballt, da erreichte den Trainer der MLP Academics am Sonntagabend die nächste frohe Kunde: Tabellenführer Jena hatte in Trier gepatzt. "Jetzt sind wir die einzige Mannschaft mir nur vier Niederlagen", dachte der Serbe laut. Zwei Spiele, aber nur einen Sieg weniger auf dem Konto als der Spitzenreiter haben die Heidelberger nach ihrem souveränen 88:70 bei den Lions. "Wir haben die Rollen mal getauscht", sagt Ignjatovic, "jetzt sind wir die Gejagten und jeder will gegen uns seinen besten Basketball spielen."
Das wollen mit Sicherheit auch die Artland Dragons, die am Mittwoch um 19 Uhr im Olympiastützpunkt zu Gast sind. Das waren sie Ende Januar schon einmal. Damals mussten sie allerdings unverrichteter Dinge die Heimreise antreten. Die obligatorischen Corona-Schnelltests hatten bei gleich sechs Heidelbergern ein positives Ergebnis angezeigt. Als sich allesamt als Fehlalarm entpuppten, waren die "Drachen" schon wieder im heimischen Artland. Nun also der nächste Versuch. Drei Tage nach dem Karlsruhe-Kantersieg und vier Tage vor dem direkten Rückspiel, dann in Quakenbrück.
"Zeit zur Regeneration bleibt keine", sagt Ignjatovic und erinnert sich an seine eigene aktive Zeit. Da habe er auch lieber gespielt als trainiert. Nun würde der 54-jährige Basketball-Lehrer seinen Schützlinge gerne einen freien Tag geben, kann aber nicht. Zu viele, zu schwere Aufgaben warten im März, in dem die Academics auf ihrer Homepage in Anlehnung an die College-Entscheidungsspiele die "March Madness" ausgerufen haben, also den "verrückten März".
Je zweimal geht’s nicht nur gegen die Dragons, sondern auch gegen Primus Jena und die Eisbären Bremerhaven. Es gibt also einen Vorgeschmack auf die Playoffs, die erstmals im Gruppenmodus ausgetragen werden. Rang eins, vier, sieben und acht in der einen, zwei, drei, fünf und sechs in der anderen Gruppe spielen jeder gegen jeden mit Hin- und Rückspiel die beiden Finalteilnehmer und damit sportlichen Aufsteiger aus. Ein Urteil über das pandemiebedingte neue Endrunden-Format will sich Ignjatovic noch nicht erlauben. Der Serbe sagt: "In Deutschland habe ich gelernt, man soll die Feste feiern, wie sie fallen."
Festspiele warten auf die Academics jede Menge. Ob’s auch Feiertage werden?
Pro A, Mittwoch, 19 Uhr: Heidelberg - Artland Dragons (Olympiastützpunkt).