Sehen in der Kooperation eine Win-Win-Situation (v.l.): Falken-Co-Trainer Marco Schütz, Adler-Development-Coach Ilkka Pakarinen, Marcus Kuhl, der Geschäftsführer des Eishockey Leistungszentrums Mannheim, Falken-Geschäftsführer Atilla Eren sowie Adler-Teamleiter Yourie Ziffzer. Foto: vaf
Von Christopher Benz
Heilbronn. Wer Meister werden will, muss arbeiten. Getreu diesem Motto starteten die Adler Mannheim am Mittwoch mit dem Sommertraining in die Saison 2018/19. Mit dabei waren bereits drei Cracks der Heilbronner Falken, denn nach drei Jahren Pause macht der siebenfache Deutsche Meister wieder gemeinsame Sache mit dem DEL2-Klub.
2015 endete die letzte Kooperation gezwungenermaßen, da die Heilbronner abgestiegen waren und sich die Adler laut Lizenzerteilung der Deutschen Eishockey Liga einen neuen Kooperationspartner suchen mussten. Mit den Kassel Huskies arbeiten die Mannheimer seitdem für drei Jahre zusammen, jetzt hat sich allerdings die Möglichkeit ergeben, wieder auf das näher gelegene Heilbronn zu setzen. Zuletzt hatten die Falken, die zwischendurch für eine Spielzeit mit den Kölner Haien kooperierten, keinen Partner an ihrer Seite.
Gestern luden die Verantwortlichen beider Klubs zur Pressekonferenz nach Heilbronn, um erste Einblicke in die künftige Zusammenarbeit zu gewähren. "Die räumliche Nähe ist im Vergleich zu Kassel selbstverständlich ein großer Vorteil für uns, da die Spieler für ein Training in Zukunft nicht mehr einen kompletten Tag auf der Autobahn verbringen müssen", führt Adler-Teamleiter Youri Ziffzer einen wichtigen Grund an. Das ist aber nicht der einzige. "Es ist keine Zweck-Ehe", betont Ziffzer, "von Seiten der Heilbronner besteht ebenfalls großes Interesse mit uns zusammen zu arbeiten."
Falken-Geschäftsführer Atilla Eren sieht eine Win-Win-Situation für beide Seiten: "Bei uns können Adler-Akteure Spielpraxis sammeln, während gleichzeitig die Bereitschaft aus Mannheim da ist, unseren Erfolg zu unterstützen." Als ersten Schritt sind die jungen "Greifvögel" Samuel Soramies, Tim Bernhardt sowie Pierro Preto mit einer Förderlizenz der Falken ausgestattet. Neben den drei Stürmern erhält der talentierte Torhüter Mirko Pantkowski ein Zweitspielrecht und der in Südtirol gebürtige Angreifer Alexander Lambacher verbringt die kommende Spielzeit auf Leihbasis am Neckar. Wie erfolgreich so eine Kooperation auf Dauer sein kann, zeigen die späteren Karriereschritte einiger Nationalspieler. So standen beispielsweise die Olympia-Silbermedaillengewinner Danny aus den Birken, Matthias Plachta und Frank Mauer in ihren jungen Jahren für die Falken auf dem Eis.
Nicht uninteressant mit Blick auf die kommende DEL-Saison dürfte in Mannheim das ab 2. Juli startende fünftägige Prospect Camp, für potenzielle Neuzugänge, sein. Dieses findet in der Nebenhalle der SAP Arena statt, zu dem einige hoffnungsvolle Talente, die aktuell in Nordamerika und Deutschland unterwegs sind, eingeladen werden. "Dort finden zwei Einheiten pro Tag auf dem Eis statt, außerdem werden wir mit den Jungs Krafttraining sowie Ernährungsseminare abhalten", erläutert Sportdirektor Marcus Kuhl.
20 bis 23 Spieler sollen dafür eingeladen werden und von dem neuen Adler-Trainer Pavel Gross, seinem Assistenten Mike Pellegrims und auch dem Falken-Trainer Alexander Mellitzer genau beäugt werden. "Sinn und Zweck ist es, sich mit den Spielern auszutauschen, den Kontakt zu halten und sich darüber zu informieren, was sie in den kommenden Jahren geplant haben", sagt Kuhl dazu. Im besten Fall ist darunter der eine oder andere künftige DEL-Spieler für die Adler. Die Planung sieht vor, dass die Blau-Weiß-Roten ab sofort jeden Sommer ein Prospect Camp durchführen.