Nationalstürmer Wagner verlängert bis 2020
Aus dem Urlaub heraus und vorzeitig hat Sandro Wagner seinen Kontrakt bei 1899 Hoffenheim verlängert. Das ist auch ein Zeichen dafür, dass der Marktwert des Angreifers weiter gestiegen ist, seit er das Nationaltrikot tragen darf

Von Ulrike John
Zuzenhausen. (dpa) Nationalstürmer Sandro Wagner und 1899 Hoffenheim haben die Gunst der Stunde genutzt und ihre Zusammenarbeit bis zum 30. Juni 2020 fixiert. Der 29-Jährige, der zu den Confederations-Cup-Siegern von Joachim Löw gehört, verlängerte seinen Vertrag beim Champions-League-Qualifikanten vorzeitig um ein Jahr. Zudem verpflichtete die TSG am Wochenende Nico Schulz vom Bundesliga-Konkurrenten Borussia Mönchengladbach.
"Sandro ist ein starker Typ, einer der vorangeht und durch seine Leistungen und sein Auftreten unser Spiel in der vergangenen Saison entscheidend mitgeprägt hat", sagte TSG-Sportchef Alexander Rosen über den noch urlaubenden Wagner. Der Angreifer hatte in der vergangenen Saison elf Tore erzielt und beim 7:0 der DFB-Auswahl gegen San Marino dreimal getroffen. Für Wagner dürfte die Unterschrift mit einer deutlichen Gehaltsaufbesserung einhergehen. Bei einer weiteren erfolgreichen Saison wäre der Stoßstürmer ein heißer Kandidat für einen internationalen Topclub - und für die TSG angesichts des längerfristigen Vertrags eine hohe Ablösesumme wert.
"Er beschäftigt die Gegner, er treibt an, er bringt Emotionen ins Spiel und ist auch in der Kabine eine wichtige Persönlichkeit", sagte Nagelsmann. Wagner selbst ließ unter anderem diesen branchenüblichen Satz mitteilen: "Ich will auch in Zukunft helfen, den eingeschlagenen, erfolgreichen Weg des Clubs weiterzugehen."
In Schulz hat Nagelsmann derweil seine gewünschte Verstärkung für die linke Außenbahn bekommen. Der 24-Jährige erhält einen Vertrag bis 2020. Der gebürtige Berliner, der 2015 von Hertha BSC nach Gladbach gewechselt war, sei "eine optimale Alternative auf der linken Seite, da er sowohl als Außenverteidiger als auch in der Offensive eingesetzt werden kann", erklärte Rosen. Der ehemalige U21-Nationalspieler hat bisher 65 Bundesliga-Spiele absolviert, kämpfte aber auch schon mit Verletzungsproblemen und erlitt bereits einen Kreuzbandriss.
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Schulz ist der fünfte Neuzugang nach Havard Nordveidt (West Ham United), Florian Grillitsch (Werder Bremen), Justin Hoogma (Heracles Almelo) und Robert Zulj (SpVgg Greuther Fürth). Offen ist nun noch die Position eines defensiven Mittelfeldspielers: Nagelsmann will noch eine "Sechs" verpflichten, um den Abgang von Nationalspieler Sebastian Rudy zum FC Bayern München zu kompensieren.
Ohne die noch urlaubenden Nationalspieler Wagner und Kerem Demirbay sowie die U21-Europameister Nadiem Amiri und Jeremy Toljan offenbarte die TSG in ihrem ersten Testspiel Anlaufschwierigkeiten - auch wenn es am Samstag gegen den belgischen Spitzenclub Standard Lüttich ein 4:2 (1:2) gab. In Schwetzingen lag Hoffenheim nach 25 Minuten bereits mit 0:2 zurück. Danach trafen Adam Szalai (40.), Eugen Polanski (65.), Nicolas Wähling (72.) und Stefan Posch (86.) für den Tabellenvierten der vergangenen Bundesliga-Saison.
"Wir waren nicht gut, aber der Gegner auch nicht. Wir haben zu viel direkt gespielt, das mag ich nicht, und wir haben auch nicht so gierig gewirkt", sagte Nagelsmann, der mit dem zweiten Durchgang dann aber "sehr zufrieden" war.
Steven Zuber verschoss beim Stand von 3:2 einen Foulelfmeter für Hoffenheim. Pech hatte Alexander Rossipal: Der U23-Spieler zog sich nach Clubangaben einen glatten Unterarmbruch zu. Die Kapitänsbinde trug Kevin Vogt: Der Abwehrchef gilt nach dem Weggang von Rudy und dem oftmaligen Reservistendasein von Eugen Polanski in der vergangenen Saison als Favorit für das Spielführeramt.