Neckargemünd

Osterpost für Soldaten: Linke kritisiert Schule

Partei fordert: "Bundeswehr raus aus dem Max-Born-Gymnasium" – Die Osterpostaktion unterstütze den Krieg

19.04.2017 UPDATE: 20.04.2017 06:00 Uhr 1 Minute, 4 Sekunden

Diese Pakete mit Süßigkeiten und Osterkarten sorgten für den Streit. Foto: privat

Neckargemünd. (cm) Die Absicht war zweifellos eine gute - und dennoch gibt es Kritik an der Aktion des Neckargemünder Max-Born-Gymnasiums. Dessen Fünftklässler hatten vor den Osterferien Pakete mit insgesamt 41 Kilogramm Leckereien wie Süßigkeiten sowie Wurst und mit Osterbriefen mit Glücks- und Frühlingsbildern geschnürt, um deutschen Soldaten im Auslandseinsatz in Afghanistan eine Freude zu machen und ihnen eine gesunde Heimkehr zu wünschen. Das Ziel: ein Zeichen der Solidarität.

Die Aktion fand mit der Zustimmung der Eltern und der Schulleitung statt, das Porto übernahmen die Lehrer. Während sich die Soldaten über die ungewöhnliche Feldpost freuten, missfällt diese der Partei "Die Linke" sehr. Der Vorstand des Parteikreises Kraichgau-Neckar-Odenwald übt massive Kritik an der Aktion.

In einer Mitteilung fordert Anja Lorenz vom Kreisvorstand: "Bundeswehr raus aus dem Neckargemünder Max-Born-Gymnasium". Das Verschicken der Osterpakete unterstütze aktiv den Krieg der Bundeswehr am Hindukusch und instrumentalisiere Kinder für einen aktuellen militärischen Konflikt. "Kinder zu einer solchen ,Solidaritätsaktion’ anzuhalten, ist an sich schon problematisch, weil sie zu Akteuren in einem Konflikt werden, dessen Tragweite sie noch gar nicht ermessen können", so Lorenz weiter.

"Schlimmer noch, die Aktion setzt voraus, dass die Kinder den Auslandseinsatz der Bundeswehr bejahen, die ,Arbeit’ der Soldaten würdigen und den Soldatenstand als normalen Beruf empfinden, wenn sie ihn nicht sogar gegenüber zivilen Berufen idealisieren."

Diese Sicht auf das Militär und die Auslandseinsätze der Bundeswehr sei den Kindern nicht von "Natur aus" gegeben, sondern werde erst durch involvierte Pädagogen vermittelt. "Sie machen die Kinder verfügbar für den Dienst an der Waffe und erinnern fatal an die Lehrerschaft am Vorabend des Ersten Weltkrieges. Die Osterpakete versendenden Kinder von heute sind das Kanonenfutter von morgen."

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