Meckesheim kämpft mit dem Etat 2017 gegen "Sanierungsstau"

Gemeinderat stimmt am Mittwoch ab - Schulanbau ist die größte Investition

14.03.2017 UPDATE: 15.03.2017 06:00 Uhr 2 Minuten, 1 Sekunde

Rathaus Meckesheim. Archivfoto: Alex

Von Anja Hammer

Meckesheim. Euphorie wollte Kämmerer Ludwig Kudis nicht aufkommen lassen. Und das, obwohl sich die Gemeinde in diesem Jahr mal wieder einmal selbst übertrifft. 20,8 Millionen Euro sollen in diesem Jahr bewegt werden. So sieht es der Haushalt vor, den die Verwaltung in der jüngsten Gemeinderatssitzung einbrachte. Ob der Gemeinderat diesem Entwurf zustimmt, wird sich am Mittwochabend zeigen: Denn bei bei der öffentlichen Sitzung ab 19 Uhr im Ratssaal soll das Zahlenwerk verabschiedet werden.

Hintergrund

Die wichtigsten Zahlen aus dem Meckesheimer Haushalt 2017; alle Angaben in Euro, in Klammern die Zahlen aus dem Haushaltsplan 2016.

VerwaltungsH 13,7 Mio. (13,0)

Einnahmen

Einkommensteuer 2,7 Mio. (2,6)

Gewerbesteuer 2,3

[+] Lesen Sie mehr

Die wichtigsten Zahlen aus dem Meckesheimer Haushalt 2017; alle Angaben in Euro, in Klammern die Zahlen aus dem Haushaltsplan 2016.

VerwaltungsH 13,7 Mio. (13,0)

Einnahmen

Einkommensteuer 2,7 Mio. (2,6)

Gewerbesteuer 2,3 Mio. (2,4)

Zuweisung v. Land 1,2 Mio. (1,2)

Gebühren 810.000.( 800.000 )

Grundsteuern 700.000.( 700.000 )

Ausgaben

Personal 2,2 Mio. (2,1)

Kreisumlage 1,8 Mio. (1,6)

Zuschüsse an Vereine & Co. 1,7 Mio. (1,6)

VermögensH 7,1 Mio. (5,1)

Einnahmen

Kreditaufnahme 2,6 Mio. (0)

Zuführung Verw.H 539.000.( 1,2 Mio.)

Verkauf Anlagevermögen 1,4 Mio. (2,4)

Ausgaben

Baumaßnahmen 5,1 Mio. (3,9)

Grundstückskäufe 1,0 Mio. (400.000 )

Tilgen von Krediten 800.000 (213.000 )

Rücklage zum Jahresende:

1,2 Mio. (1,2)

Schuldenstand zum Jahresende inkl. Wasserwerk: 7,1 Mio. (3,9)

Pro-Kopf-Verschuldung inkl. Wasserwerk: 1400

[-] Weniger anzeigen

Einschätzung des Bürgermeisters:

Maik Brandts Rede zum ersten Haushalt unter seiner Ägide (s. weiterer Artikel) fiel knapp aus. Er erklärte unter anderem: "Nicht der Blick auf das Wünschbare, sondern der Blick auf das dringend Notwendige war Leitlinie für diese Haushaltsplanung."

Einschätzung des Kämmerers:

Auch interessant
: Meckesheims erster Brandt-Haushalt

Rechnungsamtsleiter Ludwig Kudis bescheinigte der Gemeinde "wenig Gestaltungsspielraum" - nicht zuletzt wegen gesetzlicher Vorgaben und Gemeinderatsbeschlüssen. Dabei seien die Rahmenbedingungen gut, so Kudis. Die Wirtschaft brummt, was sich natürlich auch in guten Steuereinnahmen niederschlägt: Gut fünf Millionen Euro erwartet die Gemeinde allein durch den Einkommensteueranteil und die Gewerbesteuer. Das sind 90.000 Euro mehr als im Vorjahresplan. Dennoch sah er dunkle Wolken am Horizont. "In den nächsten Jahren wird mit dem aufgelaufenen Sanierungsstau zu kämpfen sein", sagte der Kämmerer. Zudem sprach Kudis davon, dass man in Zukunft die einzelnen Einnahmearten "gründlich überprüfen" müsse und dort, wo Kostendeckung geboten sei, entsprechend kalkulieren müsse. Im Klartext: Auf die Meckesheimer kommen wohl höhere Gebühren und womöglich höhere Hebesätze zu. In diesem Jahr bleiben die Hebesätze aber unverändert.

Straßenbau:

In die Straßen und Plätze fließen in diesem Jahr rund 1,5 Millionen Euro - und in diesem Betrag ist die Million für die Ortskernsanierungen in Mönchzell und Meckesheim nicht enthalten. So ist etwa die Sanierung der Bahnhofstraße, die Herstellung des Parkplatzes an der Schule und die Sanierung des Oberen Auwegs vorgesehen. Doch das Geld fließt nicht nur in neuen Asphalt, sondern auch in die Kanäle darunter und die Laternen entlang des Wegs.

Schule und Kindergärten:

Der größte Posten im Etat ist in diesem Jahr für die Karl-Bühler-Schule bestimmt. 2,2 Millionen Euro sind für den Anbau reserviert, um sie "konkurrenzfähig mit den umliegenden Gemeinschaftsschulen" zu machen, so Kämmerer Kudis. Ein weiteres Projekt, das auch jetzt schon seine Spuren im Haushalt hinterlässt, ist die Sanierung des evangelischen Kindergartens. Für die Planung stehen 40.000 Euro bereit, der katholische Kindergarten erhält 25.000 Euro für Sonnenschutz und Trennwände, die Grundschule in Mönchzell bekommt eine neue Wärmeglasfront für 15.000 Euro.

Freizeitstätten:

Die sehnsüchtig erwartete "alla hopp!"-Anlage, die in diesem Jahr eröffnet werden soll, ist auch in den Gemeindefinanzen vertreten - auch wenn die Anlage selbst ein Geschenk ist. Einweihungsfeier, Sicherheitsdienst, Sonnenschutz, Bänke und mehr fordern über 130.000 Euro aus dem Gemeindesäckel. Doch auch einige "normale" Spielplätze sollen in diesem Jahr aufpoliert werden. Was jedoch das Auwiesenvereinszentrum anbelangt, so lässt der Haushalt erahnen, dass das vom früheren Bürgermeister anvisierte Projekt gestorben ist. Sind in den letzten beiden Jahren noch rund 75.000 Euro in Planung und Wettbewerb geflossen, so ist 2017 unter diesem Posten nichts zu finden. Dafür stehen an anderer Stelle 75.000 Euro, um eine reguläre Sanierung der Halle vorzubereiten.

(Der Kommentar wurde vom Verfasser bearbeitet.)
(zur Freigabe)
Möchten sie diesen Kommentar wirklich löschen?
Möchten Sie diesen Kommentar wirklich melden?
Sie haben diesen Kommentar bereits gemeldet. Er wird von uns geprüft und gegebenenfalls gelöscht.
Kommentare
Das Kommentarfeld darf nicht leer sein!
Beim Speichern des Kommentares ist ein Fehler aufgetreten, bitte versuchen sie es später erneut.
Beim Speichern ihres Nickname ist ein Fehler aufgetreten. Versuchen Sie bitte sich aus- und wieder einzuloggen.
Um zu kommentieren benötigen Sie einen Nicknamen
Bitte beachten Sie unsere Netiquette
Zum Kommentieren dieses Artikels müssen Sie als RNZ+-Abonnent angemeldet sein.