Leimen bezuschusst das private Sonnengärtchen

Kinderkrippe will im Tiele-Winckler-Haus öffnen - Gemeinderat gab grünes Licht für Aufnahme in den städtischen Bedarfsplan

11.10.2013 UPDATE: 11.10.2013 06:00 Uhr 1 Minute, 40 Sekunden
Im geschlossenen evangelischen Tiele-Winckler-Kindergarten sollen wieder Kinder einziehen. Foto: Alex


Leimen. (fre) Im August 2012 verabschiedete sich der Tiele-Winckler-Kindergarten aus der Kinderbetreuung, die evangelische Kirchengemeinde veräußerte das Anwesen, jetzt soll wieder fröhliches Kinderlachen die Räume in der Tuchbleiche 6 erfüllen: Die private Einrichtung "Sonnengärtchen" will hier maximal 15 Kinder im Alter von neun Monaten bis drei Jahren betreuen. Der Gemeinderat war hiervon derart begeistert, dass er ohne Gegenstimme der Aufnahme des "Sonnengärtchens" in die städtische Bedarfsplanung zustimmte. Für die neue Kinderkrippe bedeutet dies einen jährlichen Betriebskostenzuschuss in Höhe von höchstens 165 000 Euro.

Oberbürgermeister Wolfgang Ernst verwies auf die aktuelle Situation der Kinderbetreuung in der Großen Kreisstadt. Hier gibt es 786 Plätze über über Dreijährige sowie 234 Plätze für unter Dreijährige (U3), zu denen sich 36 Plätze bei Tagesmüttern gesellen. Bei den U3-Plätzen werde somit eine Versorgungsquote von 37,2 Prozent erreicht, die sich mit dem neuen "Sonnengärtchen" sogar auf 39,3 Prozent erhöhe. Und "der Bedarf wird sich weiter entwickeln", war der OB überzeugt.

Den Sitzungsunterlagen zufolge will das private "Sonnengärtchen" bei höchsten zehn Schließtagen im Jahr eine Ganztagsgruppe für zehn U3-Kinder anbieten, die montags bis freitags von 7 bis 17 Uhr geöffnet ist. Eine Kleingruppe für fünf Kinder wäre von 9 bis 14 Uhr geöffnet. Als monatliche Elternbeitrag sind 595 Euro bei der Ganztags- und 300 Euro bei der Kleingruppe ins Auge gefasst.

Peter Anselmann (CDU) begrüßte es sehr, das städtische Betreuungsangebot durch ein privates aufstocken zu können. Ihn freute auch, dass die städtischen Investitionen in den einstigen evangelischen Kindergarten so wieder zum Tragen kämen. Ein "uneingeschränktes Ja" kam von Dietrich Unverfehrt (SPD), der insbesondere die mit dem "Sonnengärtchen" erreichte 39,3-Prozent-Quote bei der U3-Betreuung lobte. Ähnlich äußerte sich Rudolf Woesch (FW), der aber gleichzeitig auf die schwierige Arbeitsmarktsituation bei der Kinderbetreuung hinwies. Christa Hassenpflug (GALL) wollte gesichert wissen, dass der städtische Jahreszuschuss anteilig zu gewähren sei für jenen Fall, bei dem die geplanten beiden Kindergruppen nicht zustande kämen. Für Joachim Buchholz (Linke) stand mit Blick auf die Gebührenkalkulation fest, dass sich das neue private Betreuungsangebot wohl kaum an die normal verdienende Verkäuferin richten dürfte.

Das gemeinderätliche Ja zur Aufnahme des "Sonnengärtchens" in die städtische Bedarfsplanung wurde auch an Bedingungen geknüpft. So besteht für freie Plätze ein klarer Vorrang für Kinder aus Leimen; nur wenn diesbezüglich keine Belegung erfolgt, dürfen freie Plätze an Auswärtige vergeben werden. Zudem bedürfen Änderungen beim Stellenplan sowie bei den Öffnungszeiten des Einvernehmens der Stadtverwaltung.

Dieser Passus war wohl auch der Grund, weshalb sich Christiane Mattheier (SPD) für befangen hielt. Der Grund: Sie will eine Stelle im "Sonnengärtchen" antreten.

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