Bürgermeisterwahl Eppelheim: 10 Fragen an Thorsten Kettenmann
Der 36-jährige Eppelheimer ist IT-Berater bei einem Mannheimer Unternehmen.

Thorsten Kettenmann: Der 36-jährige Eppelheimer ist IT-Berater bei einem Mannheimer Unternehmen.
Eppelheim. (aham). Es ist eine Entscheidung für die nächsten acht Jahre: Am Sonntag, 23. Oktober, wählen die Eppelheimer ihren Rathauschef. Sechs Kandidaten haben sich beworben. Sollte am Sonntag kein Bewerber die absolute Mehrheit – also mehr als 50 Prozent der gültigen Stimmen – erhalten, müssen die Eppelheimer ein zweites Mal zur Wahlurne gehen. Der Termin für eine Neuwahl steht auch schon: Dies wäre dann zwei Wochen später, am 6. November.
Die RNZ hat jedem der sechs Kandidaten zehn Fragen gestellt. Hier antwortet Thorsten Kettenmann: Der 36-jährige Eppelheimer ist IT-Berater bei einem Mannheimer Unternehmen.
Sie treten bei der Wahl am 23. Oktober als Bürgermeisterkandidat für Eppelheim an. Was fasziniert Sie so an diesem Amt?
Das Amt ist in erster Linie keine persönliche Angelegenheit. Ich möchte einen Bürgermeister aus den eigenen Reihen und ich bin bereit, die Verantwortung dafür zu übernehmen.
So ein Wahlkampf zehrt an Kraft und Geldbeutel. Wer oder was ist Ihnen eine Stütze – auch finanziell?
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Ich werde von keiner der ortsansässigen Parteien unterstützt. Mein familiäres Umfeld und meine Freunde geben mir die Kraft und Zuversicht für meine Kandidatur.
Apropos Geld: Der Schuldenstand der Stadt soll am Ende des Jahres 28,4 Millionen Euro betragen. Wo setzen Sie den Rotstift an?
Finanzwirtschaftlich kann man ein Defizit immer auf zwei Arten anpacken: Streichung von Ausgaben oder Vergrößerung von Einnahmen. Ich bin der Meinung, die Stadt braucht keinen Rotstift, wenn Standortvorteile, wie beispielsweise der Breitbandausbau, konsequent vorangetrieben werden.
Was geschieht unter Ihrer Ägide mit der Rhein-Neckar-Halle?
Die Rhein-Neckar-Halle liegt mir besonders am Herzen. Ich möchte hier die finanziellen Möglichkeiten genau prüfen und die Halle gegebenenfalls mit Hilfe privater Sponsoren und einem Nutzungskonzept sanieren, aber keine finanziellen Risiken eingehen.
Die Eppelheimer stöhnen über die Verkehrssituation in der Hauptstraße: Welche konkreten Ideen haben Sie, um die Lage zu verbessern?
Das Beispiel der Gemeinde Plankstadt zeigt, dass mit Hilfe einer gut geplanten Ortsumgehung der Hauptdurchgangsverkehr aus der Stadt herausgehalten werden kann. Ich möchte diese Möglichkeit und deren Umsetzung im Kontext der Gesamtverkehrssituation genau prüfen.
Transparenz und Bürgerbeteiligung sind die großen Stichworte vor dieser Wahl: Wie genau wollen Sie das umsetzen?
Die Stadt gehört allen Eppelheimern und ich lege großen Wert darauf, auf das Wissen und die Erfahrung der Bürger in Form von Bürgerbeteiligungen zurückzugreifen. Der Bürgerentscheid über den zweigleisigen Ausbau der Straßenbahn war ein Schritt in die richtige Richtung.
200 Flüchtlinge leben schon in Eppelheim, 100 weitere kommen noch. Wie gelingt unter Ihnen die Integration?
Die Flüchtlingssituation bekommt man nur mit der Lösung der geopolitischen Konflikte in den Griff. Hier hat die Stadt leider keinen großen Einfluss. Die temporäre sichere und menschenwürdige Unterbringung hat oberste Priorität. Hier hat die Stadt bereits gute Lösungen geschaffen.
Wenn Sie die Wahl gewinnen, welche drei Themen wollen Sie als erstes anpacken?
Ich möchte, dass der Bürgerentscheid zum zweigleisigen Ausbau termingerecht und im Kostenrahmen umgesetzt wird. Ich möchte versuchen, den Durchgangsverkehr aus der Stadt heraus zu halten. Und ich möchte mich um ein Sanierungskonzept für die Rhein-Neckar-Halle kümmern.
Eine gute Fee taucht neben Ihnen auf. Sie dürfen sich etwas wünschen, das Eppelheim noch nicht hat, aber unbedingt braucht. Was sagen Sie?
Einen Bürgermeister aus den eigenen Reihen.
Zum Abschluss eine etwas andere Frage: Was ist Ihr Lieblingsessen?
Ich stehe total auf Grillen als gesellschaftliches Event.



