Bürgermeisterwahl Eppelheim: 10 Fragen an Patricia Popp
Die 38-jährige Mannheimerin arbeitet bei der Stadt Mannheim und hat die Unterstützung von SPD und Grünen.

Erst gewann Patricia Popp die Eppelheimer Bürgermeisterwahl, dann wurde die Wahl angefochten und sie konnte ihr Amt nicht antreten. Zuletzt hatte der Gemeinderat sie zur Amtsverweserin statt Dieter Mörleins bestellt. Doch das wiederum untersagte die Rechtsaufsicht.
Eppelheim. (aham). Es ist eine Entscheidung für die nächsten acht Jahre: Am Sonntag, 23. Oktober, wählen die Eppelheimer ihren Rathauschef. Sechs Kandidaten haben sich beworben. Sollte am Sonntag kein Bewerber die absolute Mehrheit – also mehr als 50 Prozent der gültigen Stimmen – erhalten, müssen die Eppelheimer ein zweites Mal zur Wahlurne gehen. Der Termin für eine Neuwahl steht auch schon: Dies wäre dann zwei Wochen später, am 6. November.
Die RNZ hat jedem der sechs Kandidaten zehn Fragen gestellt. Hier antwortet Patricia Popp. Die 38-jährige Mannheimerin arbeitet bei der Stadt Mannheim und hat die Unterstützung von SPD und Grünen.
Sie treten bei der Wahl am 23. Oktober als Bürgermeisterkandidat für Eppelheim an. Was fasziniert Sie so an diesem Amt?
Als Bürgermeisterin habe ich Gestaltungsspielraum, um die Stadt mit den Bürgerinnen und Bürgern gut zu entwickeln. Ich möchte die Lebensqualität verbessern und nachhaltig sichern.
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So ein Wahlkampf zehrt an Kraft und Geldbeutel. Wer oder was ist Ihnen eine Stütze – auch finanziell?
Ich finanziere meinen Wahlkampf komplett aus eigener Tasche, um niemandem verpflichtet zu sein. Großartige Hilfe erhalte ich von meiner Familie, Freunden, aus den Parteien und der Bevölkerung.
Apropos Geld: Der Schuldenstand der Stadt soll am Ende des Jahres 28,4 Millionen Euro betragen. Wo setzen Sie den Rotstift an?
Nach und nach können wir die Schulden abbauen. Ich will keine Steuern oder Gebühren erhöhen. Es dürfen nur sinnvolle Ausgaben getätigt werden. Einsparpotenziale gibt es durch nachhaltiges Wirtschaften. Auch in der interkommunalen Zusammenarbeit lassen sich Einsparungen generieren.
Was geschieht unter Ihrer Ägide mit der Rhein-Neckar-Halle?
Sie ist wichtig für den Schul- und Vereinssport und auch ein Identifikationspunkt. Die Gutachten müssen auf den Prüfstand, ich will mir ein neutrales Bild machen. Wir müssen eine energetische Sanierung prüfen und die finanziellen Anforderungen offen auf den Tisch legen.
Die Eppelheimer stöhnen über die Verkehrssituation in der Hauptstraße: Welche konkreten Ideen haben Sie, um die Lage zu verbessern?
Wir brauchen ein Verkehrskonzept für die ganze Stadt. Eine Möglichkeit für die Hauptstraße ist, dass sich alle Verkehrsteilnehmer gleichberechtigt den Raum teilen, sogenannte "Shared Spaces". Dies ist schon in anderen Städten sehr erfolgreich. Der Parkraum muss strukturiert werden, um Ausweichmöglichkeiten zu haben.
Transparenz und Bürgerbeteiligung sind die großen Stichworte vor dieser Wahl: Wie genau wollen Sie das umsetzen?
Verwaltung braucht wieder das Vertrauen der Menschen. Ich möchte unser Handeln erklären und die Menschen dauerhaft an den Entwicklungen teilhaben lassen. Beratende Gremien müssen regelmäßig tagen mit sachkundigen Bürgern. Leitlinien für Bürgerbeteiligung und strategische Ziele müssen erarbeitet werden.
200 Flüchtlinge leben schon in Eppelheim, 100 weitere kommen noch. Wie gelingt unter Ihnen die Integration?
Sprache ist der Schlüssel zur Teilhabe. Um unsere Kultur und Lebensweise zu vermitteln, brauchen die Ehrenamtlichen deutliche Unterstützung der Verwaltung. Ich möchte hier selbst Vorbild sein. Gleichzeitig ist bezahlbarer Wohnraum für alle Einwohnerinnen und Einwohner notwendig.
Wenn Sie die Wahl gewinnen, welche drei Themen wollen Sie als erstes anpacken?
Die Themen, die den Bürgerinnen und Bürgern am wichtigsten waren bei meinen Gesprächen im Wahlkampf: Als erstes die Verbesserung der Verkehrssituation in der Gesamtstadt. Dann die Finanzlage mit Haushaltskonsolidierung und die Schaffung von realistischen Bürgerbeteiligungsformen.
Eine gute Fee taucht neben Ihnen auf. Sie dürfen sich etwas wünschen, das Eppelheim noch nicht hat, aber unbedingt braucht. Was sagen Sie?
Die bei Frage 3 genannten 28,4 Millionen Euro. Spaß beiseite, Eppelheim hat sehr viele Menschen, die sich engagieren. Ich wünsche mir, dass wir unsere Stadt gemeinsam für die Zukunft entwickeln.
Zum Abschluss eine etwas andere Frage: Was ist Ihr Lieblingsessen?
Nudeln mit Tomatensoße. Das bringt immer so schöne Kindheitserinnerungen hervor.



