Meckesheim

Rote Traktoren rollten durch das Dorf

Schlepperparade anlässlich des 120. Jubiläums der Firma Kirsch zog viele Schaulustige an - Organisator Martin Kreß erfuhr viel Lob

21.06.2021 UPDATE: 22.06.2021 06:00 Uhr 1 Minute, 44 Sekunden
Ich sehe was, was du nicht siehst – und das ist rot. In Meckesheim konnte die Antwort am Sonntag nur lauten: ein Traktor. Foto: Alex

Von Marika Gutschik-Schilling

Meckesheim. "Was habe ich nur angerichtet?" fragte sich Martin Kreß angesichts der langen Reihe roter Schlepper, die sich am Sonntagnachmittag vor dem Raiffeisen-Lagerhaus aufgereiht hatten und rhythmisch vor sich hin tuckerten. Das 120. Gründungsjubiläum der örtlichen Firma Kirsch, die im Jahr 1901 als Schlosserei begonnen hatte, dann im Laufe ihrer Firmengeschichte Landmaschinen produzierte und bis ins Jahr 2002 Landmaschinenhandel betrieben hat, nahm Kreß zum Anlass, eine Schlepperparade zu organisieren.

Die Parade war ausschließlich und exklusiv für Traktoren der Marke IHC gedacht. IHC steht für "International Harvester Company" und ist 1902 aus dem Zusammenschluss der Firmen McCormick und Deering sowie drei anderer amerikanischer Landmaschinenhersteller entstanden. Die Firma Kirsch verkaufte die roten Schlepper. In den Räumen des heutigen Autohauses Kirsch erinnert eine Urkunde an den 1000. Traktor, der 1967 verkauft wurde. Bis zum Ende des Vertriebs im Jahr 2002 sollten weitere 4000 dazukommen, berichtete Geschäftsführer Hans-Peter Heckel.

Die roten Schlepper prägten das Ortsbild und Heckel fand die Idee von Martin Kreß, eine IHC-Schlepperparade zu organisieren, gut. Ebenso wie die Besitzer der Traktoren dieser Marke. Nach einigen Telefonaten und persönlichen Gesprächen sagten 38 Teilnehmer aus Meckesheim, Mönchzell, Lobenfeld und Zuzenhausen zu. Kreß notierte von jedem Schlepper Baujahr, Typ, Leistung sowie Namen des jeweiligen Besitzers und vergab daraus die Startnummern für die Parade. Mit rund 20 Schleppern hatte er gerechnet. Dass es am Ende das Doppelte wurde, weil auch noch Kurzentschlossene mit ihren roten Raritäten zum Lagerhaus tuckerten, überwältigte dann auch den Organisator. "In Meckse fährt man rot", meinte er und dirigierte mit Witz, Schlagfertigkeit und launigen Worten die Parade. Diese wurde vom ältesten Modell, einem Cormick DLD2, Baujahr 1954 mit 14 PS und dem amtlichen Kennzeichen "SNH", angeführt. Startpunkt war das Raiffeisen-Lagerhaus, Ziel der Firmensitz der Firma Kirsch im Brühlweg.

Alle Fahrer hatten sichtlich Spaß, ihre roten Raritäten aus den 60er-, 70er-, 80er- und 90er- Jahren durch den Ort zu lenken. Das Original-Firmenschild der Firma Kirsch zeigte auf den älteren Fahrzeugen, wo sie einst erworben wurden. Aber auch solche, die in den 2000er-Jahren gebaut wurden, waren mit von der Partie. Obwohl die Schlepperparade nicht öffentlich beworben wurde, blieb sie den Meckesheimern nicht verborgen. Sie standen am Straßenrand, applaudierten, fotografierten und waren glücklich, dass auch während und trotz der Pandemie ein solches Ereignis in lockerer Atmosphäre stattfinden konnte. Bürgermeister Maik Brandt empfand dies ebenso: Er bedankte sich am Ende der Parade beim Organisator Martin Kreß und gratulierte Familie Heckel zum Firmenjubiläum.

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Familie Brandt sowie der CDU-Landtagsabgeordnete Albrecht Schütte waren zuvor Beifahrer auf den Schleppern. Kreß reihte alle Teilnehmer und deren Fahrzeuge, die mitunter mit Frühlingsblumen bunt geschmückt waren, zum Gruppenfoto ein und stellte die einzelnen Typen und ihre Fahrer namentlich vor. Aus den Händen der Politiker und von Geschäftsführer Heckel bekamen sie zum Dank für ihre Teilnahme ein kleines Präsent.

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