Fauchende Giganten aus China zum Gruseln
"Jurassic Park" zum Anfassen: Urzeit-Show begeisterte vor allem die Kinder

Aussteller Dani Pfisterer mit einem Saurier: Die Exponate aus Kautschuk werden von einem Motor betrieben. Fotos: Christiane Barth.
Sinsheim. (cba) Der gigantische T-Rex ist ein naher Verwandter des Huhns. Und sowohl Vögel als auch das Krokodil sind eigentlich immer noch Saurier. Was aber vor 65 Millionen Jahren genau geschah, als die mächtigen Dinos ausstarben, wissen Forscher immer noch nicht so genau. Mag sein, dass ein Meteorit auf die Erde einschlug, mag sein, dass ein Vulkan ausbrach. Auf alle Fälle wurde viel Staub aufgewirbelt - Staub, der die Sonnenstrahlen nicht mehr durchließ: Viel Wissen rund um das Faszinosum Dinosaurier, das in der Elsenzhalle einprägsam auf Schautafeln erläutert wurde. Viel Anschauungsmaterial aber vor allem, das hunderte Kinder begeisterte: Dinosaurier, auf denen geritten werden könnte und den Tyrannosaurus Rex fast zum Anfassen. Giganten in handlicher, Elsenzhallen-tauglicher Größe zeigte die "Urzeitausstellung", präsentiert von einer Familie aus Feuchtwangen, die mit ihrer "Welt der Dinosaurier" durch ganz Europa reist.

Großes Maul, scharfe Zähne, wenig Hirn. So stellt man sich einen übellaunigen Velociraptor vor. Fotos: Christiane Barth
Möglich wurde das nur, weil die Reptilienfiguren jetzt in China produziert werden und damit erschwinglich geworden sind. Da kostet etwa ein Raptor aus Kautschuk und eingebautem Motor dann "nur" noch 10.000 Euro. "Es gibt auch viele Leute, die sich so einen Kerl in den Garten stellen", weiß Aussteller Dani Pfisterer und erklärt, welche Entwicklung die Modelle in jüngster Zeit gemacht haben: "Vor ein paar Jahren waren sie noch völlig steif und unbeweglich." Heute wirken die Exponate täuschend echt, fauchen, dröhnen, kreischen, und sind für Kinder, die bereits kurz nach Ausstellungseröffnung in die Elsenzhalle strömten (Eltern und Großeltern im Schlepptau), ein Erlebnis mit reichlich Gruseleffekt. So manches Kind zögert zunächst, als es auf den grünen "Drachen" steigt, um auf ihm zu reiten. Die Eltern amüsieren sich, für die Kinder soll die Ausstellung vor allem lehrreich sein, verdeutlicht Pfisterer.
Seit der Science-Fiction-Horrorfilm "Jurassic Park" 1993 die Kinos eroberte, sei er selbst angesteckt vom Dino-Fieber, so der 44-jährige Organisator, der seit 20 Jahren mit seinen Objekten vor allem durch Großstädte zieht. Woher rührt dieser Hype für die ausgestorbenen Reptilien? "Weil sie mal gelebt, mal die Erde bevölkert haben", so die Erklärung des Ausstellers. "Star Wars beispielsweise ist erfunden, aber die Dinos haben wirklich existiert."
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Nachempfunden also das Leben auf der Erde, wie es vor 65 Millionen Jahren ausgesehen haben mag, in Sinsheim, wo sich die Kinder auf einem "Dino-Car" durch die Halle fahren ließen, vor den animierten Figuren staunten und Filme schauten, die das Leben und Sterben der Dinos erklärten. Die Eltern lasen die Texte der Informationsständer vor, auf denen etwa erklärt war, dass der T-Rex das gleiche Erbmaterial in sich trug wie das Huhn, zu 59 Prozent zumindest. Und sie fotografierten den Nachwuchs zusammen mit dem T-Rex. Alles in allem: tatsächlich pädagogisch wertvoll.



