Ein schwarzer Tag - und wieder geschah es am Stauende
Zwei Unfälle auf dem berüchtigten "Flugplatz" - In beiden Fällen Stauende zu spät erkannt

Beim schwersten Unfall am gestrigen Tag kam der Fahrer eines Autotransporters aus Rumänien ums Leben. Er hatte das Stauende übersehen.
Von Julian Buchner
Bad Rappenau/Sinsheim. Ein Toter, zwei Verletzte, Vollsperrungen, lange Staus: So lautet die gestrige Bilanz auf der A6 zwischen Bad Rappenau und Sinsheim-Steinsfurt. Innerhalb von nur drei Stunden krachte es mehrfach, wie so oft hatten die Unfallverursacher das Stauende übersehen.
Der schwerste Unfall ereignete sich kurz vor 16 Uhr zwischen Steinsfurt und Bad Rappenau auf Höhe des "Flugplatzes". Ein 2,9 Kilometer langer, kerzengerader und gut übersichtlicher Streckenabschnitt, an dem die Autobahn für den "Verteidigungsfall" innerhalb von 24 Stunden zu einem Notflugplatz der Nato umfunktioniert werden könnte.
Ein Lastwagenfahrer aus Polen musste aufgrund eines Rückstaus auf dem rechten Fahrstreifen anhalten. Der Fahrer eines Autotransporters aus Rumänien übersah das Stauende und prallte vermutlich ungebremst in das Heck des Lasters.
Der Aufprall war so heftig, dass sich die Front des Autotransporters mit einer Doppelkabine unter den Lkw schob - bis zu dessen Hinterachse, rund zwei Meter. Der Fahrer war in dem völlig zertrümmerten Blechknäuel eingeklemmt und starb noch vor Eintreffen des Notarztes. "Wir mussten zunächst die Zugmaschine mit Ketten unter dem Lastwagen hervorziehen, bevor wir den Leichnam des Mannes mit hydraulischem Rettungsgerät aus dem Fahrzeug bergen konnten", erklärte Michael Hess, Gesamtkommandant der Feuerwehr Sinsheim.
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Die Autobahn musste, bis der Leichnam geborgen wurde, voll gesperrt werden. Anschließend konnte der linke Fahrstreifen freigegeben werden und der Verkehr an der Unfallstelle vorbeifließen. Neben der Feuerwehr Sinsheim und einem Großaufgebot der Autobahnpolizei war das THW Sinsheim bis in die späten Abendstunden mit dem Ausleuchten der Unfallstelle beschäftigt. Die Höhe des Sachschadens war bei Redaktionsschluss noch nicht bekannt.

Beim ersten Unfall des Tages wurde ein Lkw-Fahrer schwer verletzt. Fotos: Julian Buchner
Doch bereits zuvor hatte es auf der Strecke gekracht, in Gegenrichtung allerdings: Ein Verletzter, Totalschaden, lange Staus und ein Gaffer-Unfall auf der Gegenfahrbahn waren die Folgen des Verkehrsunfalls, der sich gegen 12.15 Uhr auf der A 6 zwischen den Anschlussstellen Bad Rappenau und Sinsheim-Steinsfurt ereignet hatte.
Ein Lastwagen-Fahrer aus Offenburg hatte auf Höhe des Rastplatzes Bauernwald aus bislang unbekannten Gründen ein Stauende in Fahrtrichtung Mannheim übersehen und war in das Heck eines vor ihm stehenden Sattelzuges gekracht. Die Feuerwehr Bad Rappenau musste den eingeklemmten Unfallverursacher mit einem Spreizer aus dem Führerhaus befreien. Der Schwerverletzte wurde vom Notarzt aus Bad Rappenau versorgt und später in das Sinsheimer Krankenhaus gebracht.
In Höhe der Unfallstelle ereignete sich auf der Gegenspur Richtung Heilbronn dann noch ein weiterer Unfall. Wie eine Polizeisprecherin auf Nachfrage mitteilte, wurde hierbei eine Person leicht verletzt. In beiden Richtungen kam es zu kilometerlangen Staus.
Während der Rettungsarbeiten am Mittag war die Autobahn in Richtung Mannheim für rund 45 Minuten voll gesperrt. Für Bergung und Reinigung der Fahrbahn waren der rechte und der mittlere Fahrstreifen bis gegen 16 Uhr gesperrt. Die Feuerwehr Bad Rappenau war mit vier Fahrzeugen und 13 Einsatzkräften vor Ort. Den Schaden gibt die Polizei mit rund 50.000 Euro an.