Sinsheimer Steinsberg-Sanierung

"Wir spüren Zufriedenheit"

Planer stellte die letzte Phase der Sanierung vor

01.03.2018 UPDATE: 02.03.2018 06:00 Uhr 1 Minute, 32 Sekunden

Die Sanierung der Burg Steinsberg geht dem Ende zu; unser Bild zeigt die Südwestseite der Festung mit Kriegerdenkmal und altem Baumbestand. Foto: Tim Kegel

Sinsheim-Weiler. (tk) Die Burg Steinsberg kommt zur Zeit in Denkmalpflege-Fachkreisen groß heraus: Das namhafte "Monumente"-Magazin der Deutschen Stiftung Denkmalschutz widmet der Burg in seiner Februarausgabe eine schmückende Doppelseite mit dem Titel "Italien im Kraichgau".

Thomas Halder, Planer der Steinsberg-Sanierung vom Karlsruher Büro für Baukonstruktionen, hatte bei seinem Bericht im Gemeinderat einige Exemplare der Zeitschrift dabei. Und was "Monumente"-Autorin Julia Ricker zum Steinsberg schreibt, ist für Sinsheimer so neu nicht; angefangen beim Vergleich mit dem italienischen Castel del Monte über die Einzigartigkeit des achteckigen Bergfrieds bis hin zum Kauf der Burg durch die Stadt Sinsheim in den 70er-Jahren und den zahlreichen touristischen Veranstaltungen auf dem Steinsberg mit Panoramablick in die Mittelgebirge. Neu allerdings ist der Aufruf, mit dem die Stiftung Denkmalschutz im Internet und mittels veröffentlichtem Spendenkonto für die "Rettung der Burg" wirbt.

Diese sei inzwischen weit gediehen, schilderte Thomas Halder. Die Natursteinarbeiten seien "deutlich besser gelaufen, als noch vor einem Jahr angenommen". Schwierig sei die Sanierung dennoch gewesen, man hatte "Glück mit den beteiligten Firmen", sowohl in Sachen Einsatz als auch in Sachen Qualität", sagte Halder. Teilweise hätten 17 Arbeiter parallel am Turm gewirkt, davon bis zu zehn Restauratoren. Inzwischen sei der Sockelbereich freigelegt, werde der letzte Teil der Sanierung in Angriff genommen. Bis Pfingsten, so hofft man, könnten die Arbeiten abgeschlossen werden.

Die Kosten der Sanierung lägen "auf der guten Seite", wie Thomas Halder es nennt, und bewegten sich bei knapp unter 1,35 Millionen Euro brutto, knapp über 400.000 Euro sind Zuschüsse. Einige nachträgliche Kosten, die Halder dem Gremium im Detail erläuterte, seien bereits eingerechnet. Das aktuelle städtische Gesamtauftragsvolumen erhöhe sich nun um rund 32.000 Euro auf 241.000 Euro. Bei den zusätzlich am Burgmauerwerk nötigen Aufträgen handelt es sich um Fugenarbeiten, Abdichtungen von Bodenbelägen zur Vermeidung von Rissen sowie eine Entwässerungsrinne ganz oben auf dem Turm. Anstelle von Mörtel ist diese künftig fachmännisch in Stein gefräst.

"Wir spüren Zufriedenheit", endete Thomas Halder seinen Vortrag. Baudezernent Tobias Schutz ging auf Nachfrage von Freie-Wähler-Sprecher Harald Gmelin auf die Gestaltung des Turminneren ein. Hier wurde die ebenfalls unter Denkmalschutz stehende Treppe saniert und teilweise mit neuen Eichenbalken ersetzt, Handläufe entstanden. "Adäquate Leuchten anstelle von Funzeln", so Schutz, dienten dazu, "das Ganze via Licht zu inszenieren".

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Eine merkwürdige Dunkelheit rund um die nächtliche Burg war Aktiv-für-Sinsheim-Rat Stefan Schubert aufgefallen: "Wurde die Nachtbeleuchtung verändert?" Das Rathaus geht zur Zeit von einem defekten Strahler aus. Man wolle den Sachverhalt prüfen.

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