Zahl der Arbeitslosen steigt auch wegen Geflüchteten
Einige Menschen aus der Ukraine beziehen Grundsicherung. Die Quote liegt im August bei 4,3 Prozent. Es gibt 1100 offene Ausbildungsplätze.

Sinsheim/Kraichgau. (rnz) Die Arbeitslosenquote ist im August im Agenturbezirk Heidelberg auf 4,3 Prozent gestiegen und liegt damit unter dem Vorjahreswert. Seit Juli sind 723 Menschen mehr arbeitslos, insgesamt sind 16.526 Personen davon betroffen. Im Bereich der Grundsicherung macht sich der Zugang von Geflüchteten aus der Ukraine bemerkbar. Im Agenturbezirk betreuen die Jobcenter Heidelberg und Rhein-Neckar-Kreis mittlerweile 1413 Ukrainer, davon 1126 Frauen.
"Der Arbeitsmarkt der Region bietet weiterhin viele Chancen", sagt Klaus Pawlowski, Chef der Agentur für Arbeit Heidelberg. "Trotz der üblichen Zurückhaltung der Arbeitgeber in den Sommerferien sind 3600 offene Arbeitsstellen und noch 1100 offene Ausbildungsplätze gemeldet. Meine Arbeitsvermittler und Berufsberater stehen allen Arbeits- und Ausbildungssuchenden bei Fragen gerne mit Rat und Tat zur Seite", sagt Pawlowski.
Im Geschäftsstellenbezirk Sinsheim ist die Arbeitslosigkeit von Juli auf August um 94 auf 1623 Personen gestiegen. Das waren 73 Arbeitslose weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote betrug im August 4,3 Prozent; vor einem Jahr waren es 4,5 Prozent. Dabei meldeten sich 441 Personen arbeitslos, 101 mehr als vor einem Jahr. Gleichzeitig beendeten 348 Personen ihre Arbeitslosigkeit (plus 16). Seit Jahresbeginn gab es 2678 Arbeitslosmeldungen, das ist ein Plus von 304 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Dem gegenüber stehen 2575 Abmeldungen von Arbeitslosen (plus 92).
Der Bestand an Arbeitsstellen ist im August um fünf Stellen auf 340 gesunken; im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 92 Arbeitsstellen weniger. Arbeitgeber meldeten im August 79 neue Arbeitsstellen, 39 weniger als vor einem Jahr. Seit Januar gingen 593 Arbeitsstellen ein, gegenüber dem Vorjahreszeitraum ist das eine Abnahme von 221.
Die Arbeitslosigkeit ist im Rechtskreis des Sozialgesetzbuchs (SGB) III, also bei Personen, die Geld aus der Arbeitslosenversicherung beziehen, von Juli auf August um 61 auf 619 Personen gestiegen. Das waren 85 Arbeitslose weniger als im Vorjahresmonat. Die anteilige SGB III-Arbeitslosenquote betrug im August 1,7 Prozent, vor einem Jahr waren es 1,9 Prozent. Dabei meldeten sich 223 Personen arbeitslos, 14 mehr als vor einem Jahr. 156 Personen beendeten ihre Arbeitslosigkeit, 34 weniger als vor einem Jahr. Seit Beginn des Jahres gab es 1386 Arbeitslosmeldungen, dem stehen 1304 Abmeldungen gegenüber.
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Die Arbeitslosigkeit ist im Rechtskreis SGB II – dies betrifft Personen, die Arbeitslosengeld 2, umgangssprachlich Hartz IV genannt, beziehen – von Juli auf August um 33 auf 1004 Personen gestiegen. Das waren zwölf Arbeitslose mehr als vor einem Jahr. Die anteilige SGB II-Arbeitslosenquote betrug im August 2,7 Prozent, vor einem Jahr waren es 2,6 Prozent. Dabei meldeten sich 218 Personen arbeitslos, 192 Personen beendeten ihre Arbeitslosigkeit. Seit Beginn des Jahres gab es 1292 Arbeitslosmeldungen, dem stehen 1271 Abmeldungen gegenüber.



