Arbeitsamt bereitet sich auf Ukraine-Flüchtlinge vor
Telefonische Beratung gibt es jetzt auf Ukrainisch. Die Arbeitslosenquote liegt bei 3,9 Prozent.

Sinsheim/Kraichgau. (rnz) Sie flüchten vor dem Krieg. Doch mehrfach wurde auch in Sinsheim berichtet, dass Ukrainer kurz nach ihrer Ankunft nach einem Arbeitsplatz fragen. Nun hat sich die Agentur für Arbeit darauf eingerichtet, unter anderem gibt es spezielle Beratungsangebote auf Ukrainisch.
"Prinzipiell dürfen die Geflüchteten aus der Ukraine nach der Registrierung bei der Ausländerbehörde arbeiten", sagt Klaus Pawlowski, Chef der Agentur für Arbeit Heidelberg. Er ergänzt aber, dass der Schutz der Menschen zunächst wichtiger ist. Doch die Agentur für Arbeit Heidelberg, zu der auch der Geschäftsstellenbezirk Sinsheim gehört, stehe den Geflüchteten, die Arbeit suchen, mit Rat und Tat zur Seite. Dafür wurde eine Hotline in ukrainischer und russischer Sprache unter Telefon 0911 / 1787915 eingerichtet. Auch unter www.arbeitsagentur.de/Ukraine wurde ein mehrsprachiges Informationsangebot eingerichtet.
Auf die aktuellen Arbeitsmarktzahlen wirke sich die Ankunft der Geflüchteten aus der Ukraine noch nicht aus. Im März sank die Arbeitslosigkeit im Agenturbezirk um 317 Personen auf 14.693 Personen. Damit liegt die Arbeitslosenquote bei 3,8 Prozent und erreiche damit fast wieder das Niveau von vor der Corona-Krise. Im März 2020 lag die Arbeitslosenquote bei 3,7 Prozent, im März 2021 bei 4,7 Prozent.
Die Arbeitslosigkeit im Geschäftsstellenbezirk Sinsheim hat sich von Februar auf März um 29 auf 1478 Personen verringert. Das waren 313 Arbeitslose weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote betrug im März 3,9 Prozent, vor einem Jahr waren es 4,8 Prozent. Dabei meldeten sich 295 Personen arbeitslos, 21 mehr als vor einem Jahr. Gleichzeitig beendeten 317 Personen ihre Arbeitslosigkeit. Seit Jahresbeginn gab es insgesamt 869 Arbeitslosmeldungen; dem gegenüber stehen 892 Abmeldungen von Arbeitslosen. Der Bestand an Arbeitsstellen ist im März um drei auf 336 Stellen gestiegen, 57 Arbeitsstellen mehr als im Vorjahresmonat. Arbeitgeber meldeten im März 76 neue Arbeitsstellen. Seit Januar gingen 231 Arbeitsstellen ein.
Die Arbeitslosigkeit im Rechtskreis SGB III, also bei jenen Personen, die Geld aus der Arbeitslosenversicherung beziehen, ist von Februar auf März um acht auf 577 Personen gestiegen. Das waren 214 Arbeitslose weniger als im Vorjahresmonat. Die SGB III-Arbeitslosenquote betrug im März 1,5 Prozent; vor einem Jahr betrug sie 2,1 Prozent. Die Arbeitslosigkeit im Rechtskreis SGB II, also bei jenen Personen, die Arbeitslosengeld II beziehen, umgangssprachlich "Hartz IV" genannt, hat sich von Februar auf März um 37 auf 901 Personen verringert. Das waren 99 Arbeitslose weniger als vor einem Jahr. Die SGB II-Arbeitslosenquote betrug im März 2,4 Prozent; vor einem Jahr waren es 2,7 Prozent.



