Sparkasse warnt vor Betrügern am Telefon
Täuschend echt bis hin zur Original-Telefonnummer: Die Polizei mahnt höchste Wachsamkeit an und rät: "Lieber einmal zu viel auflegen!"

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Sinsheim/Kraichgau. (RNZ) Vor Betrugsanrufen gewarnt hat die Sparkasse Kraichgau am Freitag: "Falsche Mitarbeiter" trieben zurzeit in der Region ihr Unwesen am Telefon. Aktuell werde bemerkt, dass sich Betrugsversuche gegenüber Kunden der Sparkasse häufen; und auch die Herangehensweise der Anrufer beschreibt die Bank: Täter würden sich am Telefon als angebliche Sparkassen-Mitarbeiter ausgeben und dabei zum Teil real klingende Namen wie "Krieger" oder "Krüger" verwenden.
Ziel sei es, persönliche Daten sowie Freigaben in der sogenannten "PushTAN-App" zu erlangen, um sich auf betrügerische Weise Zugriff auf Kontoguthaben zu verschaffen. Die Anrufer behaupteten, sie würden "aus der Sicherheitsabteilung der Sparkasse Kraichgau oder der Sparkasse Bruchsal-Bretten anrufen".
Dabei nutzten sie täuschend echt wirkende Telefonnummern – "zum Teil mit der offiziellen Nummer der Sparkasse als Anzeige". In Sicherheitskreisen wird dieser Betrugs-Trick "Call-ID-Spoofing" genannt.
Die Gesprächsinhalte würden dabei oft alarmierend klingen, wie die Bank weiter mittelt: Beispielsweise wird von den Betrügern behauptet, dass es zu ungewöhnlichen Transaktionen gekommen sei, die nun schnell rückgängig gemacht werden müssten. Dann werden die Kunden aufgefordert, sensible Daten preiszugeben oder "PushTAN"-Freigaben vorzunehmen.
Peter Walz, Abteilungsdirektor Markt-Service der Sparkasse Kraichgau, warnt: "Die Täter sind professionell organisiert und nutzen psychologischen Druck." Die Betrüger gäben sich glaubwürdig aus, Kundinnen würden mit Namen angesprochen, sogar die offizielle Telefonnummer erscheine im Display. "Wer dann in Sorge um sein Konto ist, handelt mitunter vorschnell – und genau das nutzen die Betrüger aus."
Wichtig sei, dass Bankkunden wissen: Das Personal der Sparkasse fordere "am Telefon niemals Daten oder Freigaben"; um persönliche Zugangsdaten oder Freigaben einzufordern, würden Kunden niemals angerufen, betont auch Norbert Grießhaber, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Kraichgau. "Freigaben in der Push-App enthalten außerdem immer eine konkrete Beschreibung des Auftrags, für den die TAN benötigt wird", ergänzt Grießhaber, "sodass man hier immer genau lesen sollte."
Deshalb sei es wichtig, bei Anrufen mit ungewöhnlichen Forderungen immer skeptisch zu reagieren. Bei solchen Anrufen gelte: "Lieber einmal zu viel auflegen als einmal zu wenig". Im Zweifel helfe ein Anruf bei der Bank oder der Gang zur Filiale.