Plus Sinsheim spart Energie

In der Stadt wird es dunkler und kühler

Die Vorschläge: Die Sporthallen sollen weniger geheizt werden und die Straßenbeleuchtung nicht mehr so hell leuchten - oder teilweise ganz abgeschaltet werden.

09.09.2022 UPDATE: 09.09.2022 06:00 Uhr 2 Minuten, 13 Sekunden
Nachts ist es in der Bahnhofstraße ohnehin nicht besonders hell – hier sollen die Straßenlaternen aber auf jeden Fall die ganze Nacht brennen. In einigen anderen Straßen könnten sie in Zukunft in bestimmten Zeitfenstern ausgeschaltet werden. Foto: Christian Beck

Von Christian Beck

Sinsheim. Mancherorts wird es nachts dunkler, in einigen Gebäuden etwas kühler: Die Stadtverwaltung arbeitet momentan daran, die Energieeinsparverordnung umzusetzen. Einiges seht fest, anderes soll in Kürze entschieden werden. Eine Übersicht:

> Beleuchtung: Öffentliche Gebäude werden nicht mehr angestrahlt. Dies gilt bereits für die Burg Steinsberg, die Dr.-Sieber-Halle sowie die Außenillumination des danebenliegenden Parkhauses. An weiteren Orten soll es künftig ebenfalls dunkler werden, beispielsweise an der Säule vor dem Stadtmuseum. Hier sind laut Oberbürgermeister Jörg Albrecht aber technische Eingriffe nötig, da die Lampen mit weiteren verschaltet seien.

> Straßenlaternen: 25 Prozent der rund 6500 Laternen im Stadtgebiet sind laut OB auf die sparsamere LED-Technik umgestellt, weitere sollen folgen. Bereits jetzt gelte in manchen Bereichen eine sogenannte Halbnachtschaltung, das heißt, die Lampen leuchten weniger hell. Möglicherweise werden manche Laternen in den Nachtstunden künftig ganz ausgeschaltet. Darüber entscheidet der Gemeinderat in seiner nächsten Sitzung am Dienstag, 20. September. Dass beispielsweise nur jede zweite Laterne brennt, ist laut OB technisch nicht möglich. Ein gewisser Bereich der Innenstadt werde aber die ganze Nacht beleuchtet bleiben, beispielsweise die Bahnhofstraße und die Allee. In der Alla-Hopp-Anlage wird bisher um 22 Uhr das Licht ausgemacht, dabei soll es laut OB auch bleiben.

> Heizen: Hier sieht die Stadtverwaltung das größte Einsparpotenzial. Das Rathaus und andere städtische Gebäude sollen in der kalten Jahreszeit maximal 19 Grad Celsius warm sein. Für Schulen und Kindergärten gilt dies nicht. Bei Turnhallen soll aber durchaus weniger geheizt werden. Hier wolle man sich an der Hallenbelegung orientieren: "Wenn Fußball gespielt wird, braucht man keine 20 Grad Celsius", sagt Albrecht dazu. Bei einer Gymnastikgruppe, die auf dem Hallenboden sitzt, sei das etwas anderes. Grundsätzlich wolle man verhindern, "dass jeder an der Heizung rumdreht", erklärt Albrecht. Einige Sporthallen werden mit Öl beheizt, andere mit Gas. In der Stadt sind einige Gebäude an die Fernwärme angeschlossen, die Theodor-Heuss-Schule soll folgen.

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> Weitere Bereiche: Klimaanlagen und Ventilatoren in städtischen Gebäuden sollen künftig nur noch laufen, wenn es "aus betriebstechnischen oder konservatorischen Gründen unumgänglich ist", heißt es in einer Mitteilung der Stadt. Lüftungsanlagen sollen auf Minimalbetrieb laufen, Luftreinigungsanlagen außerhalb der Heizperiode ausgeschaltet bleiben, wenn über Fenster gelüftet werden kann.

> Springbrunnen abzuschalten, regte ein RNZ-Leser an. Darauf angesprochen sagt Albrecht: "Auch das überlegen wir." Die Maßnahme werde aber zunächst zurückgestellt, weil die Brunnen ohnehin Ende Oktober nicht mehr plätschern.

> Eine Weihnachtsbeleuchtung in den Straßen ist laut Albrecht künftig nur an jenen Tagen erlaubt, an denen ein Weihnachtsmarkt betrieben wird. Da dies in Sinsheim nur ein Wochenende betrifft, muss man sich laut OB fragen, ob sich der Aufwand für den Auf- und Abbau lohnt. Entscheiden müsse dies aber der Gemeinderat, ebenfalls am 20. September.

> Kritik an den Maßnahmen wird es geben, da ist sich Albrecht sicher. "In dieser krisenhaften Situation führt leider kein Weg an Energiesparmaßnahmen vorbei", teilt der OB mit. Und manche Maßnahmen erachtet er als "fast selbstverständlich", hier sei die Gesellschaft in den vergangenen Jahren ein Stück weit verwöhnt. So sei es beispielsweise früher normal gewesen, dass man sich zu Hause einen wärmeren Pullover angezogen hat, um Heizkosten zu sparen.

> Alle sollen mitmachen und ebenfalls Energie sparen – so lautet ein Appell der Bundesregierung, den Albrecht weiterträgt. Zudem verweist die Stadtverwaltung auf Energieberatungsangebote der Klimaschutz- und Beratungsagentur Heidelberg – Rhein-Neckar-Kreis (Kliba): Diese berät jeden zweiten Donnerstag im Rathaus. Die Termine sowie Infos zu Fördermöglichkeiten für erneuerbare Energien und weiterführende Links finden sich hier.

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