Termine für Eppinger Fußgängerzonenversuch festgelegt
Die Brettener Straße wird ab dem 11. November an vier aufeinanderfolgenden Wochenenden für Fahrzeuge gesperrt.

Poller hoch, Autos bleiben draußen: Gemeinderäte, Verwaltung und HGV haben sich auf vier aufeinanderfolgende Wochenenden für den Fußgängerzonenversuch in der Brettener Straße geeinigt. Foto: Guzy
Eppingen. (guz) Gemeinderäte, Verwaltungsspitze und Mitglieder des Handel- und Gewerbevereins (HGV) haben sich am Montagabend hinter verschlossenen Türen auf einen Termin für die zeitweilige Sperrung der Brettener Straße geeinigt: Der Poller fährt am Freitag, 11. November, um 19 Uhr hoch und wird in der Nacht auf Montag wieder abgesenkt. Gleiches geschieht an den drei darauffolgenden Wochenenden. Damit liegen nun zwei Wochenenden mit und zwei ohne Events im Sperrzeitraum.
Der Testlauf für die Fußgängezone auf Zeit, für den sich die Mehrheit des Gemeinderates am 20. September entschieden hatte, stößt beim HGV nach wie vor nicht auf Gegenliebe. Dessen Vorsitzender Steffen Kammerlander sprach zwar von einem "sehr konstruktiven Abend", stellte aber gegenüber der RNZ nochmals klar, dass der Verband den Versuch zum jetzigen Zeitpunkt weiterhin für falsch halte und sich auch durch die Schnelligkeit des Gemeinderatsbeschlusses überrumpelt fühle. Eine der größten Befürchtungen: Die Kunden könnten durch die ständigen Neuregelungen, die der Fußgängerzonenversuch und der anschließende Bau des Parkhauses mit sich bringen, zu sehr verwirrt werden und der Innenstadt dann fernbleiben.
"Man macht mit, aber nicht erfreut", lautet das Fazit von Oberbürgermeister Klaus Holaschke nach dem Gespräch, das er ebenfalls als "sehr konstruktiv und in sachlicher Atmosphäre geführt" einstuft, auch wenn es "natürlich mit Emotionen verbunden war". Daran teilgenommen hatten mehr als 20 Einzelhändler, 17 Stadträte und der OB.
Dass die Straße nun immerhin zu den vier aufeinanderfolgenden Wochenenden gesperrt wird, für die zuvor die HGV-Mitglieder in einer internen Versammlung gestimmt hatten, dürfte der Kooperationsbereitschaft dabei nicht abträglich gewesen sein. Der HGV habe seinen Terminvorschlag schlüssig begründet, so Holaschke.
Die Stadtverwaltung bereitet nun die technische Seite der Sperrung vor und gibt die Chipkarten aus, mit denen Anwohner, Händler, Einsatz- und Rettungskräfte den Poller absenken können. Der betroffene Personenkreis wurde bereits angeschrieben. Im Bürgerbüro der Stadt sollen selbst am ersten Schließungssamstag noch Nachmeldungen für die Chipkarten möglich sein, versicherte Holaschke.
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Als positives Ergebnis wertet Kammerlander, dass je zwei Aktions- und aktionsfreie Wochenende in den Sperrzeitraum fallen. Dadurch könnten die Auswirkungen der Events verglichen werden. Die XXL-Shoppingnacht am 25. November, zu der auch erstmals in diesem Jahr die Weihnachtsbeleuchtung eingeschaltet wird, und der Weihnachtsmarkt am 3. Dezember sind zugkräftige Veranstaltungen, für die die Straße auch ohne den Testlauf gesperrt geworden wäre.
Anhand welcher Kriterien dann im Nachgang der Erfolg oder der Misserfolg der Sperrung ermittelt werden soll, darüber müsse laut dem HGV-Chef aber noch detaillierter gesprochen werden. Auf Anregung der Händler wird ein Arbeitskreis eingerichtet, der sich mit möglichen Maßstäben wie Umsatz oder Besucherfrequenz auseinandersetzt.
Am heutigen Freitagmorgen tagt bereits der Werbeausschuss des HGV. Und auch Vertreter der Stadtverwaltung und des Stadtmarketingvereines werden dabei sein, wenn es um die genaue Ausgestaltung der Aktionen während des Probelaufes geht. Auch dabei dürften Kompromisse von beiden Seiten gefragt sein.



