Stadthallen-Parkhaus wird doch gebaut
Mitte 2020 soll das Sechs-Millionen-Euro-Projekt öffnen – Auftrag konnte nach langer Suche doch vergeben werden

Ein moderner Zweckbau mit Platz für 272 Autos und fünf Geschossen. Das Parkhaus an der Dr.-Sieber-Halle in einer Animation der Stadtverwaltung. Grafik: Stadt Sinsheim
Von Tim Kegel
Sinsheim. Gute Nachrichten für Sinsheims Autofahrer und Pendler: Das auf einer Freifläche an der Dr.-Sieber-Halle im Schwimmbadweg geplante Parkhaus, das zuletzt wegen Vergabeschwierigkeiten auf Eis lag, kann nun doch gebaut werden. Wie die RNZ am Freitag aus Unternehmerkreisen erfuhr, geht der Auftrag an dieselbe Firma, die auch an der im Gewerbegebiet Süd entstehenden Klima-Arena ein Parkhaus baut. Das Gesamt-Kostenvolumen der Maßnahme liegt bei rund sechs Millionen Euro. Oberbürgermeister Jörg Albrecht und Stadtwerke-Chef Andreas Uhler als Betreiber der städtischen Parkhäuser haben den Sachverhalt bestätigt.
Die Auftragssumme liegt etwa 20 bis 25 Prozent höher als in ersten Berechnungen geschätzt. Allerdings sind in den Kosten auch Positionen wie die aufwendigen Pfahlgründungsarbeiten im sumpfigen Baugrund und eine Fotovoltaikanlage auf dem Dach des Baus eingerechnet. Das Parkhaus soll 271 Stellplätzen bieten, welche durchweg mindestens 2,60 Meter breit sind.
Der Bau werde, wie Uhler sagt, in Sinsheim "in vielerlei Hinsicht Maßstäbe setzen", etwa bei der äußeren und inneren Gestaltung, in Sachen Befahrbarkeit, Funktionalität, Übersicht, Helligkeit und Lärmschutz. Durch den Bau des Parkhauses steigt die Anzahl der Parkplätze in dem publikumsstarken Gebiet auf über 800, inklusive des Freibad-Vorplatzes.
Kritiker fand die Planung zuletzt in der Ortsgruppe der Grünen. Dort hieß es, mit der Ballung der Parkflächen sowie deren Nähe zu sensiblen Freizeit-Bereichen und Grünflächen verschärfe sich das Verkehrs- und Parkplatz-Suchverkehrsproblem im Stadtkern.
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Im Rathaus sieht man das anders und auch im Gemeinderat wurde mit deutlicher Mehrheit für ein Stadthallen-Parkhaus abgestimmt: Neben Kurzparkern "zur Stärkung der Einkaufsinnenstadt" werde die Einrichtung von Besuchern der Dr.-Sieber-Halle ebenso benötigt wie von Freibadbesucher, die ihr Fahrzeug "lieber im Schatten abstellen" möchten. In der Innenstadt Berufstätige und Anwohner könnten Dauerparkberechtigungen erhalten.
Darüber hinaus entstehe "das erste barrierefreie Parkhaus in Sinsheim" - inklusive ebenerdiger Frauenparkplätze in Ausgangsnähe und Elektro-Ladesäulen mit Erweiterungsoption. Fakt sei auch: Je weiter Parkplätze von der Innenstadt entfernt sind, desto schlechter würden diese angenommen. Dies zeige sich zur Zeit an den rund 100 Buchten für Freibadbesucher am Ilvesbach-Radweg.
Nun soll es schnell gehen: Uhler hält es für gut möglich, dass "schon in Kalenderwoche 29" die Bagger rollen; dies wäre Mitte Juli. Ein detaillierter Bauzeitenplan werde zurzeit im Rathaus erstellt. Bis das Parkhaus in Betrieb gehen kann, dürfte es Mitte 2020 werden: "Sobald wir den Winter hinter uns haben, sehen wir das deutlicher", sagte Uhler.