Platz für bis zu 280 Innenstadt-Parker
Wie soll ein Stadthallen-Parkhaus aussehen, wie nicht? - Kernstadtausschuss hat sich erstmals öffentlich mit Details beschäftigt

Platz für ein Parkhaus mit etwa 280 Stellplätzen auf bis zu fünf Ebenen ist auf der Rückseite der Stadthalle. Die Diskussion geht zurzeit nur ums Wie, nicht ums Ob - zumal sich Zuschüsse für das Vorhaben generieren lassen. Foto: Tim Kegel
Von Tim Kegel
Sinsheim. Das Parkhaus, das die Stadt Sinsheim auf der Rückseite der Stadthalle bauen will, kann bis zu fünf Geschosse haben und rechnerisch bis zu 280 Parkplätze. Zuschüsse aus dem Landessanierungsprogramm von bis zu 60 Prozent stünden in Aussicht, wenn das Rathaus ein innerstädtisches Parkplatzdefizit von etwa 200 Stück nachweisen kann.
Der Beleg sollte kein Problem sein, wie Baudezernent Tobias Schutz bei seinem Vortrag im Kernstadtausschuss des Gemeinderats klarmachte: Zwar liegt der große Freibadparkplatz in dem Gebiet. Andererseits müssten dessen Stellflächen, laut gesetzlicher Rahmenbedingungen, auf dem Papier schon jetzt für die fehlenden Parkplätze an der Stadthalle, der Elsenzhalle und sogar am Kino herhalten.
Hinzu komme, dass durch die Neuordnung des Gebiets Stadthalle/Schwimmbadweg sowie des Sanierungsgebiets Innenstadt-Ost/Wiesental weitere Stellflächen beim Katharinenstift, beim früheren Hallenbad und auch der heutige Stadthallenparkplatz verloren gingen. Mittelfristig verändern dürfte sich auch die Lage am Karlsplatz. Insofern war Schutz optimistisch, dass ein Zuschuss fließt. Rund drei Millionen Euro müssten für die vom Rathaus favorisierte Parkhaus-Variante in die Hand genommen werden.
Diese ist ein Parkhaus, das die vorhandene Fläche weitestgehend ausnutzt, mit möglichst wenig Aufwand gebaut und befahren werden kann. Aus den von Schutz vorgestellten Varianten bevorzugt das Rathaus einen Kompromiss aus maximaler Stellplatzzahl, einfacher Befahrbarkeit und überschaubaren Baukosten. Man lasse sich seit Jahren von einer Mannheimer Gesellschaft beraten, die "Erfahrungen im Betrieb von über 100 Parkhäusern" habe.
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Daraus würden Schlüsse gezogen, aus den Problemen bei bestehenden Parkhäusern in Sinsheim und andernorts, so Schutz. Etwa rate man von der Halbgeschossbauweise des Burgplatz-Parkhauses ab; von offenen und frostanfälligen Bauweisen, wie beim Parkdeck Grabengasse. Oder von der Zufahrt über außen liegende Spindeln, die zwar Platz schafften und Standardbauweisen vereinfachten, - "allerdings beim Nutzer unbeliebt" wären, so Tobias Schutz.
Das Parkhaus werde idealerweise über einen Kreisverkehr erschlossen. Dadurch ließe sich auch der Ausweichverkehr im Gebiet Schwimmbadweg besser regeln, kanalisieren und notfalls sperren. Erkenntnisse einer laufenden Verkehrskonzeption sollen einbezogen werden.
Das Parkhaus ist noch nicht vom Gemeinderat abgesegnet. Allerdings schien man sich jetzt im Kernstadtausschuss, aber auch schon vorher, über dessen Notwendigkeit einig. Planungs- und Ausführungsdetails, Kostenfragen vor und Rentabilität nach dem Bau werden bei kommenden Sitzungen in der Wagschale liegen.
Stimmen im Ausschuss rieten dazu, Ausführungen mit engen Zufahrten und niedrigen Geschossen - wie am Heidelberger Zoo oder an der Heilbronner Experimenta - nicht von vorn herein abzulehnen: "Die Sinsheimer fahren nicht schlechter Auto", hieß es.
Dass innenstadtnahes Parken auch mit einem Parkhaus nicht von Tisch wäre, zeigte Tobias Schutz’ Andeutung: Auch an den Parkplätzen Sparkasse/Freitagsgasse bis hin zur "Ladestraße" im Bahnhofsgebiet könne über zweite Ebenen nachgedacht werden. Schutz: "Das ist nicht vergessen."



