Zukunft der Stadt soll gut gesteuert werden
Das "Konzept 2.0" mit Leitlinien für die nächsten Jahrzehnte wurde nun vorgestellt

Stadtentwicklung in den nächsten Jahrzehnten - alle Generationen sind beteiligt.
Von Christiane Barth
Neckarbischofsheim. Mit den Pfunden, die man hat, wuchern: Eine zwar allgemein gefasste Prämisse des Stadtentwicklungskonzeptes, doch die konkrete Richtung, wie sich die Stadt in den nächsten Jahrzehnten entwickeln soll, hat Formen angenommen. Noch im Herbst des Jahres soll der "Knopf dran gemacht werden", so Stadtplaner Dietmar Glup, der mit Bürgermeisterin Tanja Grether "Konzept 2.0" vorstellte, das die Leitlinie für die nächsten Jahrzehnte werden soll.
Strichliste wurde geführt: Die Besucherresonanz im Stadtfest-Kontext stimmte die Stadtchefin im Gegensatz zur Bürgerbeteiligung 2016, wo noch Ideen gesammelt wurden, diesmal sehr zufrieden.
Die Schwerpunktthemen Bildung, Wohnraum und Verkehr wurden aufgegriffen von der Pinnwand, die mithilfe der Bürger im letzten Jahr bestückt wurde. Das Baugebiet "Unter dem Linsenkuchen" mit mehr als 30 Bauplätzen ist bereits in der Mache. Dabei dürfe jedoch die Innenverdichtung nicht außer Acht gelassen werden, bekräftigen Grether und Glup einmütig. Die Bürgermeisterin spricht mit Nachdruck, als sie die Verbindung über die Kreisgrenze nach Bad Rappenau ins Feld führt, per Rad, Auto, Bus oder Bahn. Auch ein wichtiges Thema.
Auch auf den Standortvorteil Gymnasium wolle man weiter bauen, im wahren Wortsinne. Glup spricht von einer "Infrastruktur, die ihresgleichen sucht". Zwischen den "Bausteinen" Schlosspark (für Glup ein "Juwel") und Ortskern wünsche man sich künftig bessere Vernetzung. Glup spricht von einer Aufwertung der Schlossstraße und einer Kombination mit dem Ortskern, die auch den Einzelhandel in der Stadt beleben soll. Eine Hauptstraße mit vielschichtigen Einkaufsmöglichkeiten: Den Weg dahin könne auch die Gastronomie ebnen, gewünscht sei "mehr gegenseitige Befruchtung". Es sei bereits "ein guter Besatz da", so Glup: Sieben gastronomische Betriebe vom Dönerladen bis zum Schlossrestaurant auf einer Hauptstraßenetappe von nur 200 Metern. Die Innenstadt soll mit Leben gefüllt werden, nicht nur Wohnraum oder Leerstand sein.
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Auf der Wunschliste der Bürgermeisterin steht auch: mehr Gewerbeflächen. Die Topografie und der Regionalplan aber leisten diesem Wunsch keinen Vorschub. "Uns fehlen schlicht die Flächen", verdeutlicht Dietmar Glup. Tanja Grether gibt nicht auf, möchte den ansässigen Gewerbebetrieben, die sich vergrößern möchten, den Raum bieten, doch das Regierungspräsidium hält bislang das Stopp-Schild hoch.
Viele Ideen der Bürger, die bei der Bürgerversammlung zum Stadtentwicklungskonzept eingebracht wurden, habe man aufgegriffen, so Glup. Andere aber, solche von "nicht-konzeptioneller Art", wie etwa den Wunsch nach Überdachung eines Bushäuschens, habe man in die Sparte "tägliche Arbeit der Kommune" schieben müssen.
Das fertige Ideenkonstrukt soll die Identifikation der Bürger mit "ihrem" Ort stärken, ist dabei als Rahmen gedacht. "Nichts, was man 1:1 realisieren kann", so Glup. Im Herbst, wenn der "Rahmen" genagelt ist, soll eine Broschüre zum Stadtentwicklungskonzept herausgebracht werden.