Auf der A 6 rücken jetzt die Baumaschinen an
Nachts werden Baumstümpfe und Wurzeln entfernt - Neue Fahrbahnführung wird markiert - Ab 7. August Tempo 80 in der Baustelle

Noch bis Mitte nächster Woche werden auf der A 6 bei Dielheim mit schwerem Gerät Baumstümpfe und Wurzeln von den Böschungen entfernt. Foto: Endres
Von Michael Endres
Sinsheim/Wiesloch. Der "Countdown" für die Großbaustelle auf der A 6 zum sechsstreifigen Ausbau hat begonnen. Nach einer deutlichen Verzögerung um mehrere Wochen, unter anderem wegen naturschutzrechlicher Auflagen, sollen in genau zehn Tagen auf der wichtigsten Ost-West-Verbindung die ersten Bagger anrollen.
Laut Gerald Hauke, Pressesprecher der ViA6West, sind mittlerweile die Rodungsarbeiten auf dem gesamten Streckenabschnitt zwischen Wiesloch und dem Weinsberger Kreuz abgeschlossen. Noch bis kommenden Mittwoch dauern die Restarbeiten. Hier werden mit schwerem Gerät Baumstümpfe, Wurzeln und andere Hindernisse entfernt, damit die Bagger und Raupenschlepper mit ihrer Arbeit beginnen können.
Diese Arbeiten erfolgen nachts, da zur Abfuhr des Materials aus Sicherheitsgründen eine Fahrspur gesperrt werden muss: "Bislang hat hier alles problemlos geklappt", sagt der Unternehmenssprecher. Auch sind für die bevorstehenden Nachtarbeiten im Bereich Dielheim die Anwohner informiert: "Wir bitten hier um entsprechendes Verständnis". Mancherorts entpuppten sich das Bankett und die Böschung an der Autobahn als wahre "Müllkippe". Hier wurden über Jahre hinweg Dinge entsorgt, "da kann man nur noch den Kopf schütteln", meint Gerald Hauke. Vom Kanaldeckel über Altreifenkarkassen bis zum Sperrmüll haben die Spezialbagger bei ihrer Arbeit auch noch anderen Abfall zutage gefördert, der hier eigentlich nichts zu suchen hat. Und selbst ein Stahltresor tauchte bei den Arbeiten auf - der war allerdings leer. Alles Material muss aufwendig getrennt und per Container von der Autobahn entsorgt werden. Laut Zeitplan beginnen ab dem 17. Juli die eigentlichen Baumaßnahmen, die zwangsläufig auch zu Verkehrsbehinderungen auf der Strecke zwischen Walldorfer und Weinsberger Kreuz führen werden.
Zwischen 17. und 21. Juli werden zwischen Sinsheim und Wiesloch und auch zwischen Bad Rappenau und Weinsberg die rot-weißen Warnbaken aufgestellt. Die Fahrbahn wird entsprechend mit gelben Streifen markiert.
Auch interessant
Schutzelemente aus Beton sollen bei der Verschwenkung der Fahrspuren verhindern, dass Autos und Lastwagen in die Gegenspur gelangen; deshalb werden die massiven Bauteile seitlich ineinander eingehakt; das dauert rund eine Woche.
Ab dem 24. Juli, also zum Start der großen Ferien in Baden-Württemberg, beginnen die Arbeiten im abgesperrten Bereich. Laut Gerald Hauke wird es dann auch ernst mit der Verschwenkung der Fahrbahn zwischen Sinsheim und Wiesloch: Am Montag, 7. August, wird der Verkehr Richtung Walldorfer Kreuz auf die Gegenspur umgelegt - für knapp vier Jahre, bis der Autobahnausbau einschließlich der neuen Brücken und Unterführungen in diesem Abschnitt abgeschlossen ist. Im Baustellenbereich gilt dann ein generelles Tempolimit von 80 Stundenkilometern.



