Sinsheim: Rund 20 Bäume mussten der Motorsäge weichen
Städtische Grünanlagen und Uferbewuchs wurden von der Stadtgärtnerei kräftig gestutzt. Oft hielt nur die Rinde den Stamm zusammen.

Gestutzt und ausgelichtet wurde der Bewuchs beider Uferseiten der Elsenz zwischen Dührener Straße und Bunsenstraße. Die Stadtgärtner transportierten Lkw-Ladungen mit Altholz zum Lagerplatz am Franzosenbrunnen. Foto: Weis
Von Martin Weis
Sinsheim. Seit einigen Tagen sind sie wieder aktiv, die Männer der Stadtgärtnerei und ihr Chef Ludwig Pitz. Der Einsatz des sechsköpfigen Trupps in städtischen Grünanlagen wie dem Postgarten oder am Elsenzufer ist dank der eingesetzten Motorsägen nicht zu überhören. Gut beschäftigt sind die Männer mit dem dichten Uferbewuchs an der Elsenz.
Allerdings drängt die Zeit. Denn Ende Februar beginnt die Vegetationsphase in der Natur, sind Rodungen und Sägeaktionen nicht mehr erlaubt. Die Arbeit ist an den beiden Uferschrägen zwischen Dührener Straße und Bunsenstraße dringend geboten. Auffällig ist, dass auf der nördlichen Uferseite (Südliche Ringstraße) deutlich mehr Erlen, Eschen und Trauerweiden mit kräftigem Durchmesser gefällt wurden als am Südufer.
Rund 20 Bäume mussten auf gut 150 Metern Ufer wegen gefährdeter Standsicherheit der Motorsäge weichen. Getroffen hat es nicht nur kräftige Exemplare der Sorten Esche, Erle und Tauerweide, die einen Stammdurchmesser von 70 bis 80 Zentimetern aufweisen. Auch einige Fuhren mit jüngeren Bäumen, die sich am Ufer wild ausgesamt hatten, traten die letzte Reise zum städtischen Gründepot und Häckselplatz am "Franzosenbrunnen" an.
Dass Pflege- und Fällarbeiten Sinn machen, erklärt Ludwig Pitz mit einem kürzlich hier umgestürzten Baumriesen. Er war mit kräftigem Krachen im Hof der Firma Fischer gelandet, ohne größere Schäden anzurichten. Verwundert war man dennoch, weil diese Erle jahrelang selbst heftigen Stürmen getrotzt hatte. Sie hatte auf der Liste der zu fällenden Bäume gestanden. Nicht ein Windhauch hat das Ende der Erle beschleunigt. Bei der Überprüfung des Stammes war Ludwig Pitz erstaunt, dass "nur eine Rindenschicht" den Stamm zusammen gehalten habe. Da die Stammfäulnis auch bei anderen Uferbäumen befürchtet wurde, hat man mit Kernbohrungen einige Exemplare vorher überprüft und setzte bei den Geschädigten die Säge an. Der Chef der Stadtgärtner ist sicher, dass von den in der Höhe gekappten Trauerweiden, von gestutzten Eschen und Erlen keine Gefahren mehr ausgehen wird.
Fürs Zusammentragen und Aufladen von Bruchholz, Stammresten und Bergen von Astwerk musste die Südliche Ringstraße für den Durchgangsverkehr zeitweise gesperrt werden. Mehrere Lkw-Fuhren waren nötig, um das abgesägte Holz zum Lagerplatz für Häckselmaterial im "Franzosenbrunnen" zu transportierten. Landen wird das geschredderte Holz letztlich im Kessel des Sinsheimer AVR-Biomassse-Heizkraftwerks.
Zeitgleich mit der Stadtgärtnerei waren Rodungsaktionen im Postgarten durch die Firma Löbel terminiert, die der Hochwasserzweckverband Elsenz und Schwarzbachtal vergeben hatte. Dieser Trupp erledigte die radikale Auslichtung des Uferbewuchses im Postgarten. Dazu zählen drei große Bäume, die der geplanten Ufergestaltung im Wege sind und nächste Woche gefällt werden.