Ohne Schwimmtraining geht die DLRG bald baden
Mitgliederschwund befürchtet - Wenig Arbeit vor Ort - Rettungsdienst an Küsten wird unterstützt

Sinsheim. (abc) Zur Freude vieler Schwimmer haben mittlerweile sowohl das Freibad als auch die Thermen- und Badewelt wieder geöffnet – wenn auch vorerst nur eingeschränkt aufgrund der anhaltenden Corona-Pandemie. Deshalb hat sich das Vereinsleben der Ortsgruppe der Deutschen Lebensrettungs-Gesellschaft (DLRG) deutlich verändert.
"Schwimmtraining für Kinder, Jugendliche und Erwachsene im Sportbad der Badewelt Sinsheim haben wir Mitte März kurz vor Schulschluss aussetzen müssen", beschreibt der stellvertretende Vorsitzende und Jugendleiter der Ortsgruppe, Ruben Baumann, die ersten Auswirkungen auf den Verein durch die dann folgenden Kontaktbeschränkungen. Seitdem seien auch etliche Ausflüge, Bastelaktionen und insbesondere zwei Zeltlager ausgefallen.
Schlimm für einen Verein, dessen rund 600 Mitglieder etwa zur Hälfte aus Kindern und Jugendlichen bestehen. "Allerdings wird dort und im Freibad unsere Unterstützung derzeit nicht benötigt, da nur wenig Publikum eingelassen werden darf, um die Abstands- und Hygieneregeln einzuhalten", sagt der Vorsitzende Jürgen Bender.
Das schafft Freiräume für andere Projekte, beispielsweise die Optimierung des Vereinslebens für die Zeit nach Corona. Viel kosten darf das aber momentan nicht: "Dass es dieses Jahr kein Stadtfest geben wird, ist ganz besonders schlimm", bedauert der Vorsitzende. Immerhin werde dort ein Großteil der Jahreseinnahmen des Vereins generiert. Die Mitgliedsbeiträge habe man nämlich extra niedrig angesetzt, damit jeder im Verein mitmachen kann.
Bei Stadt- und Freibadfesten verkauft die DLRG immer Pizza und Flammkuchen, doch die Einnahmen daraus fallen jetzt ebenso weg. Schwimmtrainings waren bislang nur Mitgliedern vorbehalten; wer daran teilnehmen wollte, musste der Ortsgruppe beitreten. Da diese Kurse aufgrund der Corona-Pandemie momentan nicht stattfinden können, bleiben somit nicht nur Neuzugänge aus, sondern es droht sogar Mitgliederschwund.
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"Allein schon wegen der abgebrochenen Heimattage, bei denen wir uns präsentieren wollten, müssen wir jetzt stark zurückstecken", bringt es der Vorsitzende auf den Punkt. Doch trotz Corona-Krise schaffen es er und seine Mitstreiter, anderen Menschen zu helfen. Einige Sinsheimer DLRG-Mitglieder unterstützen derzeit den Rettungsdienst an den Küsten, weil es hier eben nichts zu tun gibt. Damit stellten die Aktiven unter Beweis, worum es in der Corona-Krise eigentlich gehe: füreinander da zu sein.
Info: Weitere Informationen zum DLRG gibt es im Internet unter www.sinsheim.dlrg.de



