Sinsheim

Das ist das "wasserdichte" Hygienekonzept der Badewelt

Die Thermen- und Badewelt startet am heutigen Montag, 22. Juni, wieder den Betrieb

21.06.2020 UPDATE: 22.06.2020 06:00 Uhr 2 Minuten, 5 Sekunden
Ein bisschen Urlaubsfeeling will der neue Beach-Bereich vermitteln. Ab diesem Montag können hier wieder Menschen planschen. Foto: Christiane Barth

Von Christiane Barth

Sinsheim. Trockene Becken, ein völlig menschenleerer "Strand", die Wasservögel erobern gerade das Territorium zwischen Massagedüsen und Schwallbrause: Die Thermen- und Badewelt bietet derzeit einen ungewohnten Anblick. Das Team des vor acht Jahren eingeweihten Bades, das normalerweise das gesamte Jahr über geöffnet ist, hat die Zeit der Zwangsschließung für Renovierungsarbeiten und für die "Revision" genutzt: Das Wasser wird ausgetauscht, das Becken gereinigt, die Böden wurden erneuert. An diesem Montag, 22. Juni, geht’s wieder los: "Ich hätte nicht gedacht, dass ich die Badewelt ein zweites Mal eröffnen würde", meint Geschäftsführer Stephan Roth. Und er sagt auch, dass aus dem Bau der Außensauna im Beach-Bereich in diesem Sommer wohl doch nichts mehr wird. "Jetzt geht es erst mal darum, den Gästen das wieder zu geben, was sie vermisst haben", sagt Roth.

Um den Hygieneauflagen gerecht zu werden, lässt der Betreiber nur eine bestimmte Anzahl von Gästen ins Innere. Wo die Kapazitätsgrenze liegt, will der Geschäftsleiter aber nicht verraten. Im Liegebereich und im Schwimmerbecken müssen zehn Quadratmeter pro Besucher zur Verfügung stehen, im Nichtschwimmerbecken sind es vier. Seit dem ersten Tag der Schließung habe man am Hygienekonzept, das sich seither mehrfach verändert habe, gearbeitet. Die große Herausforderung dabei sei gewesen, trotz all der Auflagen den Entspannungsfaktor nicht zu kurz kommen zu lassen. Das Konzept wurde in dieser Woche mit Vertretern des Gesundheitsamtes, mit Fachkräften für Arbeitssicherheit, einem Betriebsarzt, mit Technikern, Sicherheitsbeauftragten und Rettungssanitätern noch einmal durchgesprochen.

Die Besucher sollen mit Kordeln, Pfeilen, Schranken, Drehkreuzen und Beschriftungen vom Eingang bis zur Umkleidekabine geleitet werden. Die Abstände der Liegen sowie der Tische im Restaurantbereich wurden vergrößert. Durch die Großflächigkeit und den Außenbereich mit dem neuen Strand sowie der Möglichkeit, das Dach des Gebäudes zu öffnen, sei dem Hygienekonzept weiter zugespielt worden. "Selbst, wenn das Dach zu ist, haben wir eine optimale Durchlüftung", sagt Roth. Ob die Gäste, die sich am Eingang bereits registriert haben, beim Essen im Restaurant erneut ein Datenblatt ausfüllen müssen, sei noch nicht ganz geklärt. Aufgüsse in der Sauna gibt es jedoch nicht, auch die Dampfsaunen müssen geschlossen bleiben.

Das Ticket ist nur über Online-Buchungen im Webshop oder mit der App erhältlich. Es gelten geänderte Öffnungszeiten mit zwei Zeitfenstern: 8 bis 16 Uhr und dann wieder 17 bis 23 Uhr (samstags bis 24 Uhr). "Wir vergeben Zeitabschnitte", erklärt Roth. In diesen als "Slot" titulierten Etappen muss der Besucher sein Kommen nachweisen. Von 16 bis 17 Uhr wird gereinigt und desinfiziert, auch alle Liegen, die personalisiert vergeben werden. Die Eintrittspreise richten sich mit speziellen Eröffnungsangeboten an der Liege aus: Einzel-, Doppelliege oder Muschel.

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42 Personen dürfen zeitgleich – und mit Abstand – im Sportbad sein. Wie der Schwimmbetrieb dabei geregelt werden soll, darüber gebe es eine "große Diskussion", räumt Roth ein. Ein Reglement – wie im Freibad etwa – nach Fitness und Schnelligkeit beruhe auf Selbsteinschätzung und unterliege demzufolge schnell einer Täuschung. "Es gibt aber ganz andere kreative Ideen", berichtet Roth, wie etwa die Handhabung mit einer Abstandsleine, die sich anhebe und den Besucher im Kreis schwimmen lasse. Roth spricht auch in dieser Sache von "Prozessen", bei denen sich die endgültige Lösung erst erschließen müsse, nicht zuletzt durch das Verhalten des Gastes. 115 Mitarbeiter – ohne die Gastronomie und die Massageperle – beschäftigt die Badewelt.

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