Kinderleiche im Altkleidercontainer

Die Mutter aus Sinsheim ist jetzt in einer Klinik

19-Jährige konnte über die DNA des Babys identifiziert werden

01.06.2017 UPDATE: 02.06.2017 06:00 Uhr 1 Minute, 13 Sekunden

Im April war ein Neugeborenes in einen Altkleidercontainer geworfen worden. Nun steht fest: Dessen Mutter kommt aus Sinsheim. Symbolfoto: dpa

Sinsheim. (pol/cbe) Es war eine Nachricht, die Entsetzen ausgelöst hatte: Am 15. April hatten Mitarbeiter einer Sammelstelle für Altkleider in Schifferstadt die Leiche eines Neugeborenen gefunden. Der Körper befand sich in Handtücher gewickelt in einem Plastiksack. Von Anfang an vermutete die Polizei, dass das Baby in Sinsheim in einen Altkleidercontainer geworfen wurde - dieser Verdacht hat sich nun bestätigt. Laut einer Pressemitteilung, die am gestrigen Mittwoch veröffentlicht wurde, konnte die 19-Jährige ausfindig gemacht werden.

Gefunden wurde die Frau mit Hilfe der DNA des Babys. Den genauen Hergang der Untersuchung wollte Polizeipressesprecher Thomas Habermehl auf Nachfrage nicht mitteilen. Er erklärte jedoch, dass ein Kind naturgemäß jeweils die Hälfte der DNA der Mutter sowie des Vaters in sich trage. Ein Abgleich mit der polizeilichen Datenbank hätte die Beamten schließlich auf die richtige Spur geführt. In dieser Datenbank werden Straftäter verzeichnet, die wiederholt auffällig geworden sind oder schwere Taten wie beispielsweise einen Raub begangen haben.

Zunächst hatte die Polizei gehofft, dass die Handtücher, in die das Kind eingewickelt worden war, wiedererkannt werden. Bilder davon waren auch in der RNZ veröffentlicht worden. "Wir haben dazu mehrere Hinweise erhalten, sie führten aber nicht zum Treffer", berichtet Habermehl. Dass die Polizei nun über ihre Datenbank zu einem Ergebnis gekommen ist, sei einerseits ein glücklicher Umstand, andererseits das Ergebnis guter Polizeiarbeit.

Die Mutter des Kindes habe sich geäußert - ob sie die Tat zugegeben habe, wollte der Pressesprecher nicht kommentieren. Es seien aber Beweise gefunden worden. Nicht klar ist nach wie vor, ob das Kind bereits tot war, als es in den Container geworfen wurde. Die genaueren Umstände der Geburt und des Todes des Babys sind Gegenstand weiterer Ermittlungen. Fest steht allerdings, dass das Kind an einem schweren Herzfehler litt und eine Lebenserwartung von maximal einer Stunde hatte.

Die Mutter befindet sich auf eigenen Wunsch zur Behandlung in einer psychiatrischen Klinik. Laut Habermehl wird die Staatsanwaltschaft Heidelberg entscheiden, ob eine Anklage erhoben wird.

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