Carsharing soll es trotz Corona weiterhin geben
Der Initiator glaubt an die beiden Standorte. Die Fahrzeuge werden regelmäßig gereinigt.

Sinsheim. (abc) Wer in Corona-Zeiten von A nach B kommen will, aber kein eigenes Auto besitzt, hat mitunter ein Problem, da Busse und Bahnen wegen der Einhaltung geltender Abstands- und Hygieneregeln nur eingeschränkt genutzt werden können. Seit Oktober 2018 ist das Carsharing-Angebot "Flinkster" der Deutschen Bahn AG in der Stadt präsent. Doch auch hier hat sich aufgrund der Covid-19-Pandemie einiges verändert.
"Es läuft zwar nicht alles perfekt, aber wir sind ausgelastet", erklärt Florian Bölz, dessen Familie ein Ford-Autohaus in Schwaigern betreibt und jeweils ein Leihfahrzeug am Bahnhof und in der Werderstraße in Sinsheim bereitstellt. Kennengelernt hat der Schwabe das Carsharing-Konzept vor einiger Zeit in München, als er dort einen Freund besuchte. Mittlerweile setzt er unter anderem auch in Eppingen Fahrzeuge ein, tut sich aber nach wie vor schwer damit, die Rentabilität zu beziffern. "Es gibt noch keine wirklichen Zahlen, da sich die Nutzung nicht auf einzelne Tage fixieren lässt. Man muss das Gesamtergebnis sehen", sagt Bölz.
Während der Corona-Pandemie hat er keine dramatischen Einbrüche festgestellt. Zumindest teilweise liegt das wohl auch am Hygienekonzept: "Unsere Fahrzeuge werden regelmäßig und gründlich von geschultem Personal gereinigt. Gerade in der derzeitigen Situation wird dabei natürlich besonderes Augenmerk auf die Kontaktflächen, wie beispielsweise Lenkrad oder Radio, gelegt", heißt es auf der Webseite des Anbieters. Allerdings können die Flinkster-Fahrzeuge nicht nach jeder Nutzung gereinigt werden, weshalb darum gebeten wird, die auch anderswo üblichen Infektionsschutz-Empfehlungen einzuhalten.
Das stört die Carsharing-Kunden offenbar nicht, und Bölz wirkt trotz Corona nicht unzufrieden: "Durchschnittlich haben wir zwei Buchungen am Tag. Manchmal wird ein Auto nur eine Stunde genutzt, es wurde aber auch schon über Weihnachten gemietet", berichtet der Initiator. Ihm gehe es beim Carsharing nicht um das schnelle Geld. "Es ist ein tolles Projekt, das wächst, aber es wird noch lange dauern, bis wir Geld damit verdienen", betont Bölz pragmatisch.
Die Auswirkungen der Corona-Pandemie bekommt er anderweitig zu spüren: Autos verkaufen darf er aktuell nicht, nur Wartungs- und Reparaturarbeiten sowie das Carsharing bringen etwas Geld in die Kasse. Nicht nur deshalb bleiben die Standorte Bahnhof und Werderstraße in Sinsheim bis auf Weiteres erhalten.
Auch interessant
Nur für alle, die noch keine Kundenkarte haben, wird es momentan etwas komplizierter: "Die Tourist-Info im Alten Rathaus ist zurzeit Corona-bedingt geschlossen. Wer möchte, kann aber unter Telefon 07261/404109 einen Termin vereinbaren, um sich dann eine Kundenkarte ausstellen zu lassen", erklärt die Tourismusbeauftragte Johanna Barth abschließend.



