Bad Rappenau: Beim Kurhotel wird die Zeit knapp
Am 30. April endet Frist: Betreiber muss dann präsentiert werden - Mit dem Zeitplan deutlich in Verzug - Steht alles auf der Kippe?

Die Pläne für das Kurhotel haben Eindruck gemacht - doch ob das ehrgeizige Vorhaben tatsächlich verwirklicht wird, steht in den Sternen. Die Frist endet zum 30. April, dann muss Kruck & Partner einen Betreiber präsentieren. Foto: privat
Bad Rappenau. (end) Die Uhr tickt, letzter Termin ist der 30. April. Dann nämlich endet für den Großinvestor Kruck & Partner die letzte Frist, der Stadt einen Betreiber für das geplante Kurhotel an der Salinenstraße zu präsentieren. Sonst droht dem renommierten Büro aus Heilbronn neben der Vertragsstrafe auch ein Imageverlust - womöglich steht dann das Großvorhaben auf dem Klinikhügel mit Seniorenresidenz und altengerechten Wohnungen (Stichwort "Salinenkarree") komplett auf der Kippe.
Im Sommer 2014 hat die Stadt Bad Rappenau mit dem Heilbronner Projektentwickler und Investor Kruck & Partner einen Kaufvertrag für mehrere Grundstücke in der Salinenstraße zur Errichtung eines Hotels, einer betreuten Seniorenwohnanlage (Salinencarré) sowie fünf Mehrfamilienhäuser (Salinen-Villen) geschlossen. Der Zeitplan sah vor, dass mit den Bauarbeiten für das Hotel zum Jahreswechsel 2015/2016 begonnen werden sollte. Für die zweite Jahreshälfte 2016 war der Abriss der ehemaligen Rosentrittklinik vorgesehen. Anschließend sollte der Baubeginn für die weiteren Bauabschnitte folgen.
Dieser Zeitplan hat sich deutlich verschoben, da ein möglicher Hotelbetreiber seine Zusage nach intensiver Planungs- und Verhandlungsphase kurz vor Vertragsunterzeichnung zurückgezogen hatte. Der Gemeinderat hatte daraufhin zugestimmt, dem Investor die Frist für die Suche nach einem neuen Betreiber zu verlängern. Doch nach wie vor gibt es keinen Hotelbetreiber, wie aus gut unterrichteten Kreisen gegenüber der RNZ verlautete. Auch im Gemeinderat macht dies die Runde. Sollte tatsächlich bis Ende der Frist kein Betreiber gefunden sein, steht der Stadt ein Rücktrittsrecht von den Kaufverträgen zu. Das Büro Kruck & Partner hält sich bislang bedeckt.
Allerdings spielt bei der gesamten Planung und der Gesamtinvestition von 46,7 Million Euro das Hotel eine zentrale Rolle. Letztlich war es das Gesamtpaket, das den Gemeinderat von den Plänen überzeugte.
Das geplante Hotel mit ca. 115 Zimmern neben dem Rappsodie sollte über einen "Bademantelgang" direkt mit der Saunalandschaft verbunden werden. Die Wohnanlage "Salinen-Villen" sollte im Bereich der ehemaligen Rosentrittklinik gegenüber dem Rappsodie entstehen. Auf dem Grundstück sollten fünf Mehrfamilienhäuser mit insgesamt 60 zwei- bis vier Zimmer-Wohnungen auf jeweils fünf Geschossen inklusive neun Penthousewohnungen betuchtes Klientel anlocken. In einer weiteren, anschließenden viergeschossigen Wohnanlage "Salinencarré" waren zusätzlich 40 zwei bis drei Zimmer-Appartements für betreutes Wohnen mit Gemeinschaftsräumen und Atrium-Innenhof wie im Stadtcarré vorgesehen. Der Startschuss für das Parkhotel war für Frühjahr 2015 angesetzt, Baubeginn für das Salinencarré für betreutes Wohnen und für die Wohnungen sollte Sommer 2015 sein.
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Letztlich sieht man jetzt aber in der Salinenstraße nur die drei Appartementhäuser für das Wohnen im Park wachsen - sie sind in diesem Spätsommer bezugsfertig. Denn um fast zwei Jahre hinkt man dem Zeitplan hinterher: Bei der Vorstellung der Neubebauung des Klinikhügels am 18. Juli 2013 war Planer Joachim Kruck von einer Gesamtbauzeit von dreieinhalb Jahren ausgegangen, wobei alle Bauten einschließlich Hotel im Winter 2017 fertig sein sollten. "Das ist durchaus realistisch", hatte er damals auf Nachfrage im Gemeinderat erklärt. Daraus wird für alle sichtbar nichts.



