Region Sinsheim

ÖPNV-Streik machte sich nicht überall bemerkbar

Die SWEG hatte für Montag zum Ausstand aufgerufen. Manche Busse fuhren trotzdem. Am Dienstag fährt der ÖPNV wieder regulär.

14.10.2024 UPDATE: 14.10.2024 17:00 Uhr 1 Minute, 41 Sekunden
Trotz Streik fuhren mehrere Busse der SWEG, hier gegen 12.17 Uhr am Busbahnhof. Einige Personen und Schulen teilten mit, nicht betroffen zu sein, andere ÖPNV-Nutzer berichteten, dass Busse am Montag nicht fuhren. Foto: Christian Beck

Von Christian Beck

Sinsheim. Stellenweise Beeinträchtigungen am Montag, am Dienstag fahren die Busse wieder normal: So lautet die Schnellzusammenfassung des Warnstreiks der Busfahrer bei der SWEG in und rund um Sinsheim sowie Wiesloch.

Je nach Ansprechpartner und Uhrzeit waren die Eindrücke am Montag recht verschieden: Eine Leserin, die mit der Linie 763 um 8.21 Uhr von Hilsbach nach Sinsheim zur Arbeit fahren wollte, wartete mit einigen anderen Frauen und Männern vergebens auf den Bus und musste schließlich aufs Auto umsteigen. So dürfte es am Montag noch einigen anderen Personen gegangen sein.

"Da fährt heute nichts", sagte Nadja Kürten, die unter anderem für den Bereich ÖPNV zuständige Gewerkschaftssekretärin bei Verdi Rhein-Neckar, auf Nachfrage am Montagvormittag. 60 Fahrer würden sich am Streik beteiligen. Angesichts dieser Zahl ergebe es keinen Sinn, dass noch Busse fahren, denn die Fahrer könnten nach Schichtende nicht abgelöst werden.

Von einer sehr hohen Streikbeteiligung am SWEG-Standort berichtete SWEG-Pressesprecher Christoph Meichsner am Montag um 11 Uhr. Es sei damit zu rechnen, dass am Montag "fast alle SWEG-Busverbindungen im Raum Sinsheim ausfallen. Eine Ersatzbeförderung kann leider nicht organisiert werden."

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Zumindest um die Mittagszeit ergab sich am Sinsheimer Busbahnhof ein anderes Bild: Gegen 12.17 Uhr standen dort vier Busse der SWEG gleichzeitig – die Linie 763 nach Hilsbach, die 765, die über Steinsfurt die Bergdörfer anfährt, die 767, die über Rohrbach nach Steinsfurt verkehrt, sowie der Regiobus der Linie 799 nach Mosbach.

Ein Busfahrer erzählte, dass viele Lenker streikten, manche würden aber fahren. Der Schülerverkehr sei von dem Streik auch betroffen, berichtete der Fahrer. Zumindest bei mehreren Schulen war dies jedoch nicht der Fall: "Keine Auffälligkeiten" hat Holger Gutwald-Rondot diesbezüglich festgestellt. Die Wingertsbergschule Reihen besuchen auch Kinder aus den Bergdörfern und sind dafür auf den Bus angewiesen, doch eine Vertreterin der Schule berichtete am Montagvormittag, dass der entsprechende Busverkehr "in keiner Weise betroffen" war.

Manche Person, die am Busbahnhof wartete, hatte noch gar nichts von dem Streik mitbekommen. Das dürfte auch daran liegen, dass einigen Nutzern des ÖPNV nicht bewusst ist, dass die Buslinien in und rund um Sinsheim von mehreren Betreibergesellschaften abgedeckt werden. Betroffen waren am Montag lediglich manche Linien, die die SWEG bedient. Die Linien der Palatina Bus, also die 795, 796 und 797, verkehrten regulär, ebenso die 782/681 der Regional-Bus-Stuttgart GmbH und die 899 der BRN.

Die gute Nachricht: Für diesen Dienstag und den Rest der Woche sind keine Streiks im Busverkehr vorgesehen, teilte Kürten mit. Ob das auch in fernerer Zukunft so bleibt, hänge von den weiteren Verhandlungen ab. Verdi-Vertreter waren mit dem jüngsten Angebot des Arbeitgeberverbands so unzufrieden, dass man daraufhin zum Warnstreik am Montag aufgerufen hatte. Eine Kundgebung fand laut Kürten am Montag nicht statt. Der nächste Verhandlungstag sei für den 11. November vorgesehen.

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