Plus Östringen

Gemeinderat schnürt Energiesparpaket

Die gestiegenen Energiepreise belasten den Etat der Stadt mit bis zu 1,5 Millionen Euro zusätzlich. Die Weihnachtsbeleuchtung wird nun "maßvoll reduziert".

13.11.2022 UPDATE: 13.11.2022 06:00 Uhr 1 Minute, 19 Sekunden
Stromzähler
Energiewende in Deutschland möglich? Foto: Jan Woitas/dpa

Östringen. (br) Die Stadt Östringen betreibt seit mehr als 20 Jahren ein von externen Fachleuten unterstütztes und überwachtes Energiemanagement. Die wesentlichen Einsparmöglichkeiten wurden in dieser Zeit genutzt. Für Verwaltung und Gemeinderat ist es daher schwierig, neue Perspektiven für eine Begrenzung oder wenigstens eine Verlangsamung des Anstiegs der Energiekosten zu finden. Im Rathaus geht man derzeit davon aus, dass sich die Energierechnung der Stadt um 1,5 Millionen Euro pro Jahr verteuern könnte.

Nachdem seit September schon eine Reihe von Einzelsparmaßnahmen umgesetzt wurden, etwa die Nachtabschaltung von Straßenlaternen, befasste sich der Gemeinderat nun eingehend auch mit weiteren Aspekten der Reduzierung. Bei großen Verbrauchern wie Schulen sind Einsparungen jedoch nicht ohne Weiteres möglich, verdeutlichte Bürgermeister Felix Geider. So sind bei der Beheizung der Unterrichtsräume verbindliche Vorgaben des Landes zu beachten, denen zufolge die Raumtemperaturen bei mindestens 20 Grad Celsius liegen muss.

Im Stadtparlament verständigte man sich jetzt darauf, die bereits auf 22 Uhr vorgezogene nächtliche Abschaltung bestimmter Straßenleuchten beizubehalten. Außerdem sollen bei rund 420 Lampen verbrauchsärmere LED installiert werden. "Maßvoll reduzieren" will man ferner die Weihnachtsbeleuchtung, außer bei Weihnachtsmärkten während der Dauer dieser Veranstaltungen. In den städtischen Hallen soll die Raumtemperatur auf 17 Grad Celsius gesenkt und die Warmwasserbereitung für die Duschen abgeschaltet werden. Erwogen, aber letztlich verworfen wurde der Plan, die Freibäder in Östringen und Odenheim in der kommenden Saison geschlossen zu halten.

Schwer taten sich die Bürgervertreter bei der Entscheidung zum Dienstbetrieb der Ortschaftsverwaltungen in Odenheim, Eichelberg und Tiefenbach während der nun beginnenden Heizperiode. Nachdem eine vorübergehende Schließung aller drei Verwaltungen mit knapper Mehrheit abgelehnt worden war, votierten die Ratsmitglieder am Ende ihrer Aussprache mit elf gegen acht Stimmen dafür, die Sprechstunden der Verwaltungsstellen in Eichelberg und Tiefenbach bis Mai abzusagen, zugleich jedoch die Ortschaftsverwaltung im Rathaus Odenheim als wichtige Anlaufstelle für die Bevölkerung aus den drei kleineren Stadtteilen weiterhin offenzuhalten. Im Rathaus Östringen wird die Raumtemperatur in den Büros auf 19 Grad Celsius gesenkt.

In Bezug auf die zum Jahresende auslaufenden Energielieferverträge der Stadt ermächtigten die Mitglieder des Gemeinderats Bürgermeister Geider nun zum Abschluss neuer Kontrakte.

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