Nächste A6-Sperrung in Sinsheim

Am Wochenende droht der schwierigere Stau-Tag

Ein Bahnübergang, viel innerörtlicher Verkehr, kniffelige Knotenpunkte - Steinsfurt hat seine Tücken - Zweiter Brückenabriss

12.07.2018 UPDATE: 13.07.2018 06:00 Uhr 2 Minuten, 19 Sekunden

Brückenabriss, der zweite: Diese A 6-Querung am Steinsfurter Burgweg ist am Wochenende fällig. 26 Stunden lang wird die Autobahn gesperrt. Foto: Günther Keller

Sinsheim. (tk) Die Atempause wirkt kurz: Nach dem Abriss der ersten Autobahnbrücke in der Sinsheimer Südstadt und dem damit verbundenen Stau wegen der 25-stündigen Vollsperrung der Autobahn A6, steht ab kommendem Samstag, 14. Juli, der nächste Brückenabriss auf Steinsfurter Gemarkung an. Die kniffeligen Stellen sind hier andere - und die sind wirklich ziemlich kniffelig.

Bahnübergang und Bergdörfer: Zwar rückt der Stau weiter von der Innenstadt weg; Fahrzeuge müssen nicht den Kreisverkehr in der Dührener Straße und die Kreuzungen der Jahn- und vorderen Neulandstraße passieren. Was die fürs Wochenende geplante Umleitung zwischen Sinsheim-Süd und der Anschlussstelle Steinsfurt kompliziert macht, das ist zum einen der kürzlich sanierte Linus-Barth-Kreisel am Ortseingang von Steinsfurt.

Zum anderen beeinflusst die Umleitung den Verkehr, der in der Steinsfurter Ortsmitte in Richtung der Bergdörfer Adersbach, Hasselbach und Ehrstädt abbiegt oder von dort zufährt. Für Verzerrungen der Situation dürfte auch der Bahnverkehr sorgen: Wer zur Anschlussstelle Steinsfurt/Reihen will, oder von dort in Richtung Sinsheim-Süd fährt, der muss einen beschrankten Bahnübergang passieren - er schließt mehrmals pro Stunde.

Wechselwirkung mit der B39: Auch der Verkehr, der auf der Bundesstraße B39 in Richtung Kirchardt/Bad Rappenau/Heilbronn fließt, dürfte Auswirkungen aufs Gesamtgefüge haben, da Fahrzeuge bereits die Abfahrt Bad Rappenau nehmen werden, um den Stau zu umgehen. Jene addieren sich möglicherweise zum regulären Überlandverkehr hinzu.

Die B39 könnte in entgegengesetzter Richtung aber andererseits die Lage entzerren, indem durch sie die Autobahnzufahrt Steinsfurt entlastet wird. Dennoch dürften auch Orte wie Reihen und Ittlingen die Maßnahme spüren - am vergangenen Wochenende hatte sich der Verkehr zu Spitzenzeiten von Sinsheim bis Eschelbach gestaut.

Auch interessant
A6-Brücke Sinsheim: Abriss sorgte für Ausnahmezustand, aber Chaos blieb aus (plus Fotogalerie und Video)
Vollsperrung der A6: Ausnahmezustand rund um Sinsheim (plus Video und Fotogalerie)
A6-Sperrung bei Sinsheim: Das ist für die nächsten Wochenenden wichtig

Kurzes Stück der L529: Ein weiterer Knackpunkt der Umleitungsstrecke ist das kurze Stück der Landesstraße L592, das zwischen dem Knotenpunkt Steinsfurt und der B39 liegt. Linksabbieger von der L592 in Richtung Steinsfurt müssen die viel befahrene Bundesstraße queren, auf der dann wiederum die Bahnschranke liegt. Auch bei "normalem" Stau ist dieses kurze Stück oft restlos überlastet.

Innerörtlicher Verkehr: Auch der innerörtliche Verkehr ist in dem 3300-Einwohner-Ortsteil Steinsfurt beträchtlich. Am Stau-Wochenende wird dieser insbesondere dann zum Problem, wenn Linksabbieger zeitgleich in die Ortsmitte ein- und in der Gegenrichtung ausfahren wollen.

Feste und Veranstaltungen: Eine Oldtimerrallye, die "Heidelberg Historic" am Samstag, sowie das Sinsheimer Stadtfest mit tausenden Besuchern an beiden Sperrungstagen - zwar sei der Abbruch der Steinsfurter Brücke bewusst aufs Festwochenende gelegt worden, wie Sinsheims Ordnungsamtsleiter Werner Schleifer schilderte, "um die Innenstadt zu entlasten". Trotzdem addiert sich der Festbetrieb zu den zahlreichen Unwägbarkeiten der Steinsfurter Abbruchaktion.

Zeitplan und Ablauf: Es bleibt bei den Zeiten der ersten Sperrung zwischen Samstag, 14 Uhr, und Sonntag, 16 Uhr. Vom Aufwand her dürfte die Steinsfurter Burgwegbrücke in etwa auf dem selben Level wie das kürzlich in Sinsheim abgebrochene Bauwerk liegen; die Arbeiten waren damals eine Stunde früher als geplant beendet worden. Zur Ableitung und zur Verbesserung des Verkehrsflusses sind Dutzende Polizeibeamte mit Streifenwagen und Motorrädern im Einsatz. Ampelschaltungen werden auf die Situation abgestimmt.

Tipps des Ordnungsamts: Bei der Ableitung durch Steinsfurt, sagt Ordnungsamtschef Schleifer, habe man Erfahrung bei vielen Bundesligaspielen gesammelt. Beim Aktionsplan fürs Stauwochenende spiele der "Stadionbetrieb" bei der Ableitung der Verkehrsströme eine Rolle. Schleifer rät Insidern, Sinsheim über Reihen und Weiler zu umfahren.

Steinsfurt-Rohrbach gesperrt: Beim Stadtfest ist bekanntlich der innerstädtische Teil der Hauptstraße für den Verkehr gesperrt. Damit der Festbetrieb nicht die Auswirkungen des Staus zu spüren bekommt, werde auch die kürzlich sanierte Verbindungsstraße zwischen Steinsfurt und Rohrbach einseitig aus Steinsfurter Richtung gesperrt. Derweil kann man problemlos von Rohrbach nach Steinsfurt fahren. Schleifer rät ortskundigen Autofahrern, Rohrbach von Steinsfurt aus über die Adersbacher Straße anzufahren.

(Der Kommentar wurde vom Verfasser bearbeitet.)
(zur Freigabe)
Möchten sie diesen Kommentar wirklich löschen?
Möchten Sie diesen Kommentar wirklich melden?
Sie haben diesen Kommentar bereits gemeldet. Er wird von uns geprüft und gegebenenfalls gelöscht.
Kommentare
Das Kommentarfeld darf nicht leer sein!
Beim Speichern des Kommentares ist ein Fehler aufgetreten, bitte versuchen sie es später erneut.
Beim Speichern ihres Nickname ist ein Fehler aufgetreten. Versuchen Sie bitte sich aus- und wieder einzuloggen.
Um zu kommentieren benötigen Sie einen Nicknamen
Bitte beachten Sie unsere Netiquette
Zum Kommentieren dieses Artikels müssen Sie als RNZ+-Abonnent angemeldet sein.