Vier Millionen Liter Klärwasser flossen in Schwarzbach (Fotogalerie)
Bei den Arbeiten am Regenrückhaltebecken kam es zu einem Leck. Die Gewässerökologie wird in den nächsten Monaten beobachtet.

Aglasterhausen. (cao) Tote Fische im Schwarzbach, zahlreiche Einsatzkräfte von Feuerwehr wie Polizei in Aglasterhausen und in den benachbarten Kraichgaugemeinden und eine Warnmeldung über die Nina-App vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz.
Am Sonntagvormittag kam es zu einem Störfall an einem Regenrückhaltebecken des Abwasserzweckverbands Schwarzbachtal im Aglasterhausener Industriegebiet. Nun steht fest: Rund vier Millionen Liter Klärwasser sind dabei in den Schwarzbach geflossen.
Ursache war laut Polizei ein "Bedienungsfehler des Personals der dortigen Baustelle". Das Regenrückhaltebecken werde derzeit umfangreich saniert, erklärt Bürgermeister Stefan Kron, die Arbeiten seien eigentlich fast fertig. Ein Angler habe die Verschmutzung des Schwarzbachs bemerkt und ihn darüber informiert. "Ich habe dann sofort den Klärwärter angerufen, der das Leck schnell schließen konnte", berichtet Kron.
Beim ausgetretenen Klärwasser habe es sich um Schmutzwasser aus der Kanalisation gehandelt, bei dem die Klärung noch nicht eingeleitet worden war. Das Abwasser war also noch nicht mit Chemikalien versetzt.
Welche dramatischen Folgen es haben kann, wenn etwa Flockungsmittel zur Verdichtung von Klärschlamm in die Umwelt gelangen, zeigte der Vorfall im Mai 2021 an der Kläranlage Limbach.
Im Vergleich dazu ging es in Aglasterhausen glimpflich aus. Bereits am Sonntagnachmittag wurde die Warnmeldung aufgehoben. Die Gewässerökologie werde man weiter genau beobachten, sagt Bürgermeister Kron.
Update: Dienstag, 28. Juni 2022, 12.10 Uhr
Klärwasser läuft in Schwarzbach
Aglasterhausen/Helmstadt/Waibstadt. (jubu/rnz) Eine noch unbekannte Menge Klärwasser ist am Sonntagvormittag offenbar ungefiltert in den Schwarzbach geflossen. Austrittspunkt war nach Angaben eines Sprechers des Polizeipräsidiums Heilbronn die Kläranlage in Aglasterhausen, an der zuvor Wartungsarbeiten absolviert worden seien. Ein Mitarbeiter bemerkte vor Ort das Leck um 11.48 Uhr und verständigte den Notruf.
Menschen in der Umgebung waren am Mittag über die "Nina-App" gewarnt worden, teilte wiederum ein Sprecher des Mannheimer Polizeipräsidiums mit. Die verständigte Feuerwehr fand im Bereich Helmstadt mehrere tote Fische im Schwarzbach. Ob deren Verenden allerdings direkt etwas mit der Verunreinigung zu tun haben, ist noch unklar.
"Durch den schnell eingetroffenen Klärmeister konnte das Leck geschlossen werden", berichtete der zuständige Polizeisprecher in Heilbronn. Die Fehlfunktion, die den Austritt des Klärwassers verursacht hatte, sei demnach sehr rasch behoben worden.
Die Warnmeldung wurde am Nachmittag aufgehoben, weitere Untersuchungen der Fachabteilung "Gewerbe und Umwelt" der Polizei schließen sich nun im Nachgang des Vorfalls an. Am Schwarzbach seien zur weiteren Auswertung und Beurteilung Proben entnommen worden, eine weitere Wasserprobe an der Mündung in die Elsenz (bei Meckesheim) habe keinerlei Auffälligkeiten mehr angezeigt.
Update: Sonntag, 26. Juni 2022, 17.58 Uhr

Waibstadt/Helmstadt-Bargen. (RNZ) Im Schwarzbach im Bereich Waibstadt und Helmstadt-Bargen ist das Wasser verunreinigt. Laut der Warn-App NINA liegt hier eine Gesundheitsgefährdung vor.
Es soll möglichst kein Wasser aus de Schwarzbach entnommen oder getrunken werden. Auch ins Wasser gehen sollte man derzeit nicht. Zudem sollten Tierhalter darauf achten, dass ihre Tiere nichts aus dem Schwarzbach trinken oder darin baden.