Firma Kaco sieht sich für die Zukunft bestens aufgestellt
Grundsteinlegung für zentralen Firmensitz - Ab 2018 alle Mitarbeiter im Kraichgau - Große Bandbreite für kleine Teile

Der bisherige Firmenstandort der Kaco GmbH & Co. KG wird mit der Zusammenlegung deutlich vergrößert und schafft damit Wege zwischen Entwicklung und Produktion. Foto: Endres
Von Michael Endres
Kirchardt. Vor knapp zehn Jahren mussten die Beschäftigten noch um ihren Arbeitsplatz bangen, die Krise hatte auch die Kaco GmbH & Co. KG voll im Griff. Doch der führende Hersteller von Spezialdichtungen ist aktuell so gut aufgestellt wie noch nie - in diesem Jahr wird ein Rekordumsatz von 215 Millionen Euro angepeilt.
Hintergrund
Kaco beschäftigt in acht Werken in Deutschland, Österreich, Ungarn, China und den USA zusammen mehr als 1500 Mitarbeiter. Seit 2014 gehört Kaco zur Zhong Ding Group (China). Seit 1976 ist die Kaco GmbH am Standort Kirchardt, hier übernahm das Unternehmen die Immobilie der
Kaco beschäftigt in acht Werken in Deutschland, Österreich, Ungarn, China und den USA zusammen mehr als 1500 Mitarbeiter. Seit 2014 gehört Kaco zur Zhong Ding Group (China). Seit 1976 ist die Kaco GmbH am Standort Kirchardt, hier übernahm das Unternehmen die Immobilie der einstigen Bettfedernfabrik. Die Produkte aus dem Hause Kaco sind täglich millionenfach auf den Straßen unterwegs: Es sind zwar nur kleine Bauteile, doch ohne sie würden moderne Autos nicht funktionieren. Das Hightech-Unternehmen hat sich auf die Herstellung von hochpräzisen Dichtungen spezialisiert. Mit den neu entwickelten Dichtungssystemen konnte man weltweit zusätzliche Marktanteile hinzugewinnen. Kaco-Dichtungssysteme sind heute in allen Bereichen des Autos zu finden, sei es im Motor, im Getriebe, an Achsen oder in den Stoßdämpfern. Ein besonderer Schwerpunkt liegt ebenfalls bei Wasserpumpen-Dichtungen. Außerdem produzieren die Mitarbeiter in Kirchardt Radialwellendichtungen, Kurbelwellenflansche, Schaltkolben und Gummibälge.
In den kommenden Jahren soll der Höhenflug des international aufgestellten Unternehmens fortgeführt werden - mit der Konzentration aller Unternehmenszweige an einem Standort: In Kirchardt investiert die Kaco GmbH für den neuen zentralen Firmensitz rund 25 Millionen Euro. Jetzt fand die feierliche Grundsteinlegung statt. Ausdrücklich lobte dabei Geschäftsführer Markus Schwerdtfeger das unbürokratische Entgegenkommen vonseiten der Gemeinde, während Bürgermeister Gerd Kreiter den Zugewinn an Arbeitsplätzen hervorhob. In den Grundstein wurde auch eine so genannte Zeitkapsel eingelegt: Das Kupferrohr wurde mit einem Bauplan der neuen Gebäude, der aktuellen Ausgabe der Rhein-Neckar-Zeitung, einem Satz Euro-Münzen und einem Satz Dichtungen aus der aktuellen Produktion befüllt und gemeinsam mit Vertretern des Generalunternehmers eingemauert.
Die Produkte aus dem Hause Kaco sind in nahezu jedem gängigen Auto verbaut, Dichtungen für Getriebe, Wellen, und Motoren sei aus Gummi, Metall oder Keramik. Dabei ist die Bandbreite der kleinen Teile groß: Der Wert der Dichtungen liegt zwischen 30 Cent und acht Euro, wie Geschäftsführer Markus Schwerdtfeger gegenüber der RNZ erklärt. Und er sieht das Unternehmen auch im Hinblick auf die kommenden Herausforderungen der E-Mobilität gut aufgestellt, "hier können wir mit Speziallösungen die hohen Anforderungen der Automobilindustrie in der gesamten Bandbreite abdecken", sagt er.
Denn es ist die technologische Kompetenz, die das Unternehmen auszeichnet", erklärt Geschäftsführer Schwerdtfeger weiter, "dazu soll auch die Konzentration des gesamten Unternehmens an einem Standort in Kirchardt beitragen. Mit dem Neubau im Kraichgau werden die beiden benachbarten Produktionsstandorte Heilbronn und Talheim aufgegeben, die dortigen Mitarbeiter ziehen nach Kirchardt um. Dann werden in Kirchardt mehr als 550 Mitarbeiter in der Produktion von Spezialdichtungen für die Automobil- und Maschinenbauindustrie beschäftigt.
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Die neuen Produktionshallen einschließlich Bürokomplex hinter dem Rewe-Markt sollen bis Mitte/Ende 2018 bezugsfertig sein. Mit dem Neubau vergrößert sich das Unternehmen zwischen Daimler- und Industriestraße deutlich.
Der Neubau besteht aus mehreren Gebäuden. Die beiden Kaco-Bestandsgebäude werden in das Ensemble integriert, die Neubauten um die vorhandenen Werke platziert. Blickfang wird das etwas höher gelegene Technikum in U-Form sein.
Aktuell gibt es 7600 Quadratmeter, der Neubau umfasst noch einmal 19.500 Quadratmeter. Möglich wurde das durch eigene Reserveflächen sowie durch den Erwerb von Nachbargrundstücken. Ursprünglich war beim Zusammenlegen der drei Werke vorgesehen, ein neues Werk bei den Böllinger Höfen in Heilbronn zu bauen; letztlich gab die große Grundstücksreserve in Kirchardt den Ausschlag.



