Plus Ittlingen

Unterstützungsbedarf in Schulsozialarbeit immer größer

Sofie Titzmann berichtete nun dem Gemeinderat über ihre vielfältige Arbeit.

14.10.2023 UPDATE: 15.10.2023 06:00 Uhr 1 Minute, 41 Sekunden
Schulsozialarbeiterin Sofie Titzmann ist gut in Ittlingen angekommen, hat sich schnell gut vernetzt und genießt das Vertrauen der Schülerinnen und Schüler. Foto: Gabriele Schneider

Von Gabriele Schneider

Ittlingen. Im Oktober 2021 stellte die Gemeinde Ittlingen Sofie Titzmann als Schulsozialarbeiterin ein. Ihr Arbeitgeber ist die Diakonische Jugendhilfe Region Heilbronn (DJHN) mit Sitz in Kleingartach. Titzmann begann nach den Sommerferien also schon ihr drittes Jahr an der Ittlinger Grundschule. In der jüngsten Sitzung des Gemeinderats berichtete sie über das zurückliegende Schuljahr 2022/2023, über viele positive, aber auch über "intensive Fallverläufe" und verzweifelte Eltern.

Titzmann bekleidet eine Vollzeitstelle, wobei sie 50 Prozent, montags und donnerstags, in Ittlingen arbeitet, die andere Hälfte, dienstags und freitags, in der Richener Schule. Die Schulsozialarbeiterin unterstützt und berät Schüler, Lehrer, Betreuer und Eltern. Sie leistet sozialpädagogische Einzelfall-Hilfen und ist gut vernetzt. Bei den sieben Klassen in Ittlingen steht sie im regelmäßigen Austausch mit Schülern und Lehrern und arbeitet in Klassen und Gruppen.

In den Klassen 3 und 4 machte sie erneut gute Erfahrungen mit dem Klassenrat. Die Institution trage auch zum verbesserten Tagesablauf bei, weil so Probleme nicht im Unterricht geregelt werden müssten. Und auch die Mitbestimmer-AG, die Aktionen der Klassen plant und umsetzt, sei ein Renner, erklärte Titzmann dem Gremium.

Die Streitschlichter seien neu im Schuljahr 2022/23 hinzugekommen und sehr hilfreich. In den Herbstferien würde nun eine neue Streitschlichter-Generation ausgebildet. Die Schulsozialarbeiterin realisierte auch wieder zahlreiche Aktionen mit den Schülern und Ferienprogramme.

Auch interessant
Ittlingen: Fast jeder zweite Schüler suchte das Gespräch
Ittlingen: Jedes fünfte Kind problembelastet in der Grundschule

An der Schule gebe es immer wieder auch "intensive Fallverläufe", für die mehr als ein Beratungstermin notwendig sei, erläuterte Titzmann. Ihr Angebot werde gut angenommen: Sowohl bei Lehrern als auch bei Betreuern vergrößerte sich die Zahl der Unterstützungen im Vergleich zum Vorjahr stark, genau wie bei Eltern und Schülern. Im Schuljahr 22/23 ließen sich beispielsweise sieben Väter und 18 Mütter beraten.

Im Schuljahr davor waren es sieben Väter und 13 Mütter. Die Verläufe seien "deutlich intensiver" gewesen, berichtete Titzmann, und die Eltern seien teilweise verzweifelt, weil manche Entscheidungen lange dauerten, etwa, wenn ein Kind besser in einer Förderschule untergebracht wäre. Eine große Zahl an Einzelfallhilfen wurden in Anspruch genommen: 62,2 Prozent der Schüler nutzten Titzmanns Angebot mindestens ein Mal.

Auch die Arbeit mit dem Familienzentrum laufe gut, erzählte die Schulsozialarbeiterin. Mit den Vorschülern habe sie sich nach den Pfingstferien mehrmals getroffen, um den Übergang von Kindergarten zur Schule zu erleichtern.

"Ganz großes Lob, Ihr Angebot wird supergut angenommen", sagte Gemeinderätin Simone Eglsäer zu Titzmann. Der Bedarf sei da, und die Sozialarbeiterin habe das Vertrauen der Schüler. Auch wenn sie nur zu 50 Prozent in Ittlingen wäre, liefere sie weit mehr als halbes Engagement, fuhr Eglsäer fort. Karlfred Ebert lobte ebenfalls, die Schulsozialarbeit sei "nach so kurzer Zeit in der Schule angekommen", und Bürgermeister Kai Kohlenberger freute sich zudem über das harmonische Miteinander, das Titzmann mit allen Beteiligten pflege.

(Der Kommentar wurde vom Verfasser bearbeitet.)
(zur Freigabe)
Möchten sie diesen Kommentar wirklich löschen?
Möchten Sie diesen Kommentar wirklich melden?
Sie haben diesen Kommentar bereits gemeldet. Er wird von uns geprüft und gegebenenfalls gelöscht.
Kommentare
Das Kommentarfeld darf nicht leer sein!
Beim Speichern des Kommentares ist ein Fehler aufgetreten, bitte versuchen sie es später erneut.
Beim Speichern ihres Nickname ist ein Fehler aufgetreten. Versuchen Sie bitte sich aus- und wieder einzuloggen.
Um zu kommentieren benötigen Sie einen Nicknamen
Bitte beachten Sie unsere Netiquette
Zum Kommentieren dieses Artikels müssen Sie als RNZ+-Abonnent angemeldet sein.