Haushalt Sinsheim

Vor allem in die Schulen soll viel Geld fließen

Entwurf für den Haushaltsplan des kommenden Jahres sieht große Ausgaben, neue Schulden und einen Griff in die Rücklage vor

26.10.2017 UPDATE: 27.10.2017 06:00 Uhr 2 Minuten, 7 Sekunden

Im umfangreich sanierten A-Bau der Theodor-Heuss-Schule lernt es sich offenbar gut. Aktuell wird der B-Bau erweitert und erneuert, der C-Bau soll folgen. Allein hierfür investiert die Stadt einen Millionenbetrag. Archiv-Foto: Christian Beck

Von Christian Beck

Sinsheim. Sinsheim ist keine arme Stadt, die wirtschaftlich guten Zeiten sorgen gerade für Rekordeinnahmen bei der Gewerbesteuer. Doch die anstehenden Aufgaben sind groß - laut Oberbürgermeister Jörg Albrecht so groß, dass für den städtischen Haushalt 2018 eine Entnahme aus der Rücklage und ein Kredit eingeplant sind - etwas, das in den letzten fünf Jahren nicht nötig war. Hintergrund ist ein laut OB "enormer Investitionsbedarf". Ein Überblick über den Entwurf des Haushaltsplans:

Schulen: Hier fließt viel Geld. Allein um den B-Bau der Theordor-Heuss-Schule zu sanieren und zu erweitern, investiert die Stadt im kommenden Jahr 4,2 Millionen Euro. Und dabei wird es nicht bleiben: Später soll auch der C-Bau umgebaut werden, die Kosten gehen ebenfalls in die Millionen. Ein sechsstelliger Betrag ist für die Umgestaltung des Schulhofs in Steinsfurt eingeplant. Beträge ähnlicher Größenordnung fließen in Brandschutzmaßnahmen an die Grundschulen Eschelbach, Hilsbach/Weiler sowie Reihen. Dort ist für 2019 zudem Geld für den Anbau von zwei Klassenräumen eingeplant. All dies sieht Albrecht als "deutliches Signal", wie sehr der Stadt die Schulen am Herzen liegen. Die WC-Anlagen auf drei Stockwerken des Wilhelmi-Gymnasiums sollen dagegen erst 2019 saniert werden, "aufgrund der angespannten Haushaltssituation" heißt es im Haushaltsplan.

Kindergärten: Hier plant die Stadt Investitionen von etwa einer Million Euro. 135.000 Euro sind vorgesehen, um einen Wasserschaden im Kindergarten Rohrbach zu beseitigen. Die Erneuerung der Elektroinstallation im Ehrstädter Kindergarten für 105.000 Euro soll auf das Jahr 2019 verschoben werden. Dann soll auch ein Millionenbetrag für Planung und Neubau des Kindergartens Sinsheim-Süd fließen.

Stadthalle: 2,6 Millionen Euro stehen für Sinsheims gute Stube 2018 im Entwurf des Haushaltsplans, zehn Millionen soll sie insgesamt kosten. Fest eingeplant ist dabei ein Zuschuss in Höhe von drei Millionen Euro - der lässt allerdings weiter auf sich warten. In der jüngsten Gemeinderatssitzung wurde aus eben diesem Grund die Vergabe der Rohbauarbeiten erneut vertagt.

Auch interessant
Sinsheimer Haushalt 2018/19: Hier geht’s um viel Geld
: Sinsheim investiert in großem Stil

Burg Steinsberg: 700.000 Euro sind für die Sanierung des Bergfrieds vorgesehen. Laut Albrecht lohne sich jeder Euro, der dort investiert werde.

Straßen und weitere Infrastruktur: Zustand und Unterhaltung des Sinsheimer Straßennetzes nannte der OB "eine tickende Zeitbombe" - eigentlich müsste hier mehr Geld in die Hand genommen werden. Die zur Verfügung stehenden Mittel erlaubten es aber lediglich, eine Straße pro Jahr von Grund auf zu sanieren. Im Jahr 2018 sind 1,9 Millionen Euro für die Michelfelder Straße vorgesehen. Immerhin 50.000 Euro soll für die Planung des Großprojekts "Osttangente" in die Hand genommen werden. Auf das Jahr 2019 soll dagegen der Austausch der Glaselemente am Geländer des Bahnhofs-Steges verschoben werden: Für 350.000 Euro sollen dann unempfindliche Steckgitter verbaut werden.

Grunderwerb und Erschließung: Rund eine Million Euro sind für Grundstückskäufe vorgesehen, unter anderem um laut OB "die Innenverdichtung voranzutreiben". Weitere 1,8 Millionen Euro sind für Erschließungen eingeplant, beispielsweise das Hoffenheimer Baubaugebiet "Vorderes Tal".

Weitere große Posten sind beispielsweise die Sanierung des Drei-König-Areals (2,7 Millionen Euro), neue Feuerwehrfahrzeuge (eine Million Euro), der Hochwasserschutz (2,2 Millionen Euro) und Spielplätze (eine halbe Million Euro).

Für die Zukunft möchte OB Albrecht weiter kräftig investieren. Dies funktioniere nicht, ohne die Rücklage anzugreifen und Kredite aufzunehmen. Und das "wird sich in den nächsten Jahren auch nicht ändern", ist der Rathauschef überzeugt. Man müsse allerdings abwägen, was finanziell und personell leistbar sei. Im November soll im Gemeinderat über den Haushalt beraten werden, beschlossen werden soll das Zahlenwerk schließlich am 15. Dezember.

(Der Kommentar wurde vom Verfasser bearbeitet.)
(zur Freigabe)
Möchten sie diesen Kommentar wirklich löschen?
Möchten Sie diesen Kommentar wirklich melden?
Sie haben diesen Kommentar bereits gemeldet. Er wird von uns geprüft und gegebenenfalls gelöscht.
Kommentare
Das Kommentarfeld darf nicht leer sein!
Beim Speichern des Kommentares ist ein Fehler aufgetreten, bitte versuchen sie es später erneut.
Beim Speichern ihres Nickname ist ein Fehler aufgetreten. Versuchen Sie bitte sich aus- und wieder einzuloggen.
Um zu kommentieren benötigen Sie einen Nicknamen
Bitte beachten Sie unsere Netiquette
Zum Kommentieren dieses Artikels müssen Sie als RNZ+-Abonnent angemeldet sein.