Zahl der Jahreskarten fürs Freibad sorgt für Diskussion
Vielleicht kommen die Interessenten von der Warteliste noch zu einer Eintrittsberechtigung

Gemmingen. (isi) Keine Einzel- oder Zehnerkarten, sondern nur Jahreskarten gibt es in diesem Jahr für das Gemminger Freibad. 797 Davon wurden bereits verkauft. Doch das Interesse ist nach wie vor groß. Ratsmitglied Klaus-Peter Reimold hat sich in der Gemeinderatssitzung am Donnerstagabend in der Kraichgauhalle dafür stark gemacht, dass mehr Karten verkauft werden.
"Ich habe mehrfach auf die Homepage geschaut. Dort war bisher nie auch nur annähernd die Maximalzahl der Besucher erreicht", sagte Reimold. Da sich nur eine Person pro zehn Quadratmeter aufhalten darf, werden nur 350 Besucher ins Bad an der Freizeitstraße eingelassen, auch wenn sie eine Jahreskarte haben. Ins Becken dürfen gar nur 98 Personen zur gleichen Zeit. Die Schwimmmeister müssen dafür Sorge tragen, dass das umgesetzt wird, erklärte Bürgermeister Timo Wolf.
Aus dieser Zahl, der Grundstücksgröße und aus der Erfahrung, dass sich rund ein Drittel der Besucher im Wasser und zwei Drittel auf den Liegewiesen aufhalten, habe man die Anzahl der Jahreskarten ermittelt, die in den Verkauf gehen konnten. "Eigentlich wollten wir nur 700 Karten verkaufen, haben aber alle diejenigen zum Zuge kommen lassen, die bis 17. Juni ihren Antrag auf Erteilung einer Jahreskarte abgegeben haben", berichtete Wolf.
Aus diesem Grund sei es zu dieser unrunden Zahl von 797 Karten gekommen, wobei darunter auch Familienkarten sind. Alle hätten mit dem Kauf der Karte bestätigt, dass sie nicht eingelassen werden, wenn die Kapazitäten erschöpft sind. Damit sich niemand auf den Weg macht, obwohl das Freibad schon ausgelastet ist, wird die ständig aktualisierte Besucherzahl auf der Homepage und mittels einer App ins Netz gestellt. "Wir möchten auch vermeiden, dass vor dem Bad viele Karteninhaber darauf warten, dass andere Besucher das Bad verlassen", erläuterte Wolf.
Doch Reimold, der selbst eine Jahreskarte ergattern konnte, blieb bei seiner Meinung: "Wir sollten die Zahl der verkauften Karten erhöhen, weil sich die Nutzer gut über der Tag verteilen." Mehr als 237 seien bisher noch nicht zur gleichen Zeit im Freibad gewesen. Doch der Bürgermeister hielt dagegen, dass es erst vier heiße Tage gegeben habe und er noch abwarten möchte. Die größten Herausforderungen zeigten sich an heißen Tagen am Wochenende und in den Sommerferien. "Im Herzen bin ich bei Ihnen, aber wir müssen uns an die Verordnung halten und wollen vorsichtig sein", sagte Wolf, der vermeiden möchte, dass zu viele Besucher im Bereich der Toiletten und Duschen oder der Gastronomie aufeinander treffen. "Wenn wir die Leute einlassen, sie dann aber nicht ins Becken dürfen, dann sind sie sauer", befand Wolf.
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Zum Schluss der rund einstündigen Diskussion schlug Bürgermeister Kreiter vor, noch ein bis zwei Wochen abzuwarten und Erfahrungen zu sammeln, wie sich die Besucher über den Tag hinweg verteilen. Gut 100 Personen stehen momentan noch auf der Warteliste, vielleicht könnte man die noch berücksichtigen. "Wir sind uns des Spagats bewusst, den wir in diesem Jahr machen müssen", räumte Wolf ein. Bis zum 7. Juli solle sich entscheiden, ob weitere Karten verkauft werden können.



