Wohnungs-Mieten werden teils deutlich teuer
Der neue qualifizierte Mietspiegel für den westlichen Landkreis soll rückwirkend zum September gelten.

Eppingen. (guz) Die Wohnungsmieten werden auch im westlichen Landkreis Heilbronn erneut teurer. Der Eppinger Gemeinderat hat in seiner jüngsten Sitzung der Fortschreibung des 2021 erstmals erstellten sogenannten qualifizierten Mietspiegels zugestimmt und damit die Grundlage für neue Berechnungen geschaffen, die vor allem bei Erstvermietungen zum Tragen kommen. In den vergangenen zwei Jahren ist der Quadratmeterpreis demzufolge teilweise um fast einen Euro teurer geworden – das betrifft insbesondere die Mieter kleiner Ein- bis Zweizimmer-Wohnungen.
Der qualifizierte Mietspiegel gibt Auskunft über die ortsübliche Vergleichsmiete und muss seit der Novellierung des Mietrechts von Kommunen mit mehr als 50.000 Einwohnern inzwischen zwingend erstellt und dann alle zwei Jahre fortgeschrieben werden.
Da bislang der Mietspiegel der Stadt Heilbronn als Orientierungsmaßstab galt, dieser allerdings nicht eins zu eins auf ländliche Kommunen übertragbar ist, hatten sich elf Kommunen im westlichen Landkreis zusammengetan und einen Gemeinsamen Gutachterausschuss mit Sitz in Eppingen gegründet, der wiederum – für Mieter – die Basis für die Vergleichbarkeit von Kaltmieten in der Region geschaffen hat, für Vermieter aber zugleich auch eine Argumentationsbasis für Mieterhöhungen.
Am Gutachterausschuss beteiligt sind außer Eppingen unter anderem Ittlingen, Gemmingen, Kirchardt Zaberfeld, Massenbachhausen und Güglingen, nicht aber die Große Kreisstadt Bad Rappenau. In diesen Kommunen ist die Netto-Basismiete (kalt) pro Quadratmeter mittlerweile zwischen 5,20 und 9,40 angesiedelt. Vor zwei Jahren lag die Spanne noch bei 4,60 bis 8,30 Euro. Am meisten zahlen demnach Mieter von kleinen Wohnungen mit Flächen zwischen 25 und 50 Quadratmetern, nämlich sieben bis 9,40 Euro – 2021 waren es noch zwischen sechs und 8,30 Euro.
Größere Wohnungen sind im Vergleich weiterhin oft um einiges günstiger. Für eine 80 Quadratmeter große Wohnung beträgt die Vergleichsmiete nun beispielsweise 5,93 Euro pro Quadratmeter (2021: 5,25 Euro), für eine 100-Quadratmeter-Wohnung 5,63 Euro (4,98 Euro) und für große Appartements mit mehr als 150 Quadratmetern Fläche 5,19 Euro (4,59 Euro).
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Der Mieter einer solch großen Wohnung muss demnach künftig mit Mehrkosten von 90 Euro pro Monat rechnen, der Mieter einer 25-Quadratmeter-Wohnung jedoch auch mit rund 28 Euro mehr – für ein Sechstel der Wohnfläche.
Stimmen alle beteiligten Kommunen zu, tritt der neue qualifizierte Mietspiegel rückwirkend zum 1. September in Kraft und gilt dann, an den Steigerung der Verbraucherpreise orientiert, bis 2025. Danach muss er komplett neu erstellt werden – eine Fortschreibung wie nun vorgenommen ist erst wieder 2027 möglich.