Prozessionsspinner-Alarm auf dem Campus
An vielen Stellen im Stadtgebiet waren vorbeugende Maßnahmen erfolgreich, aber nicht an allen

Eppingen. (guz) Im Kampf gegen den Eichenprozessionsspinner hat die Stadt mit Erfolg mehrere Brennpunkte der Vorjahre vorab entschärft. An anderen Eichen im Stadtgebiet hat sich der Falter, dessen Raupen giftige Härchen abwerfen, allerdings dennoch eingenistet, darunter auch an einem Exemplar auf dem Schulcampus. Die betroffenen Bäume wurden nun entsprechend gekennzeichnet beziehungsweise abgesperrt.
Der Nachtfalter breitet sich wegen der Klimaveränderungen immer stärker im gesamten Bundesgebiet aus und hatte in Eppingen vor fünf Jahren sogar den Umzug des Waldkindergartens "Sonnentau" erzwungen. Die Falter legen ihre Eier ausschließlich in Eichen ab, in denen die Raupen dann große Gespinste bilden und sich verpuppen. Die fast unsichtbaren, mit feinen Häkchen versehenen Haare der Raupen haben es allerdings in sich: Sie sind giftig, können heftige Kontaktallergien auslösen und werden vom Wind leicht auch in einem Radius von vielen Metern verbreitet. Im Falle des Waldkindergartens waren damals so viele Bäume befallen, dass der langjährige Standort binnen weniger Tage geräumt und aufgegeben werden musste.
Betroffen waren in den zurückliegenden Jahren aber auch andere Areale im Stadtgebiet, auf denen – zumindest in Corona-freien Zeiten – viele Menschen zusammenkommen, darunter das Schulgelände in Elsenz, der Spielplatz am dortigen See, der Weidenlehrpfad in Kleingartach, der Seekiosk in Mühlbach sowie das Stadion und zwei Spielplätze in der Kernstadt. An all diesen Orten hatte eine Fachfirma im Auftrag der Stadt bereits vor Wochen Gegenmaßnahmen ergriffen, sodass die Eichen dort laut Auskunft der Verwaltung bislang nicht befallen sind.
Mitarbeiter des Bauhofs sind derzeit im gesamten Stadtgebiet auf "Spinner-Suche" und kontrollieren regelmäßig die Eichenbestände auf öffentlichen Flächen. Wird ein Befall festgestellt, werden erneut Fachleute hinzugezogen, die die Gespinste dann beseitigen. Die Stadtverwaltung appelliert jedoch auch an Besitzer von Privatgrundstücken mit Eichenbeständen, wachsam zu sein: Werden Raupen des Nachtfalters entdeckt, sollte Abstand gehalten und eine Fachfirma mit der Beseitigung beauftragt werden, bittet die Stadt. Bei Fragen können sich die Bürger an die Abteilung Tiefbau und Grünplanung oder den Städtischen Bauhof wenden.
Die Raupen des Eichenprozessionsspinners sollten dabei übrigens nicht mit den momentan ebenfalls sehr aktiven Gespinstmottenraupen verwechselt werden, die sich auf Gehölzen wie Pfaffenhütchen niederlassen. Gespinstmottenraupen entwickeln keine Brennhaare und sind somit für Mensch und Tier keine Gefahr.



