Mit der Entwicklung des Zylinderhof III unzufrieden?
Andeutungen im Gemeinderat legen nahe, dass bei den Zielvorgaben nicht alles wie gewünscht läuft.

Eppingen. (guz) Der Gemeinderat hat in seiner jüngsten Sitzung einstimmig die Erschließung des Baugebiets Zylinderhof III am Westrand Eppingens und zudem den Entwurfs-, Bau- und Finanzierungsbeschluss für einen Kreisverkehr in der Adelshofer Straße gefasst – und dabei ein großes Geheimnis aus Kosten und weiteren Details gemacht. So viel klang dennoch an: Offenbar sind nicht alle mit dem bisherigen Verlauf des Vorhabens zufrieden.
Wie berichtet, hat der Gemeinderat im vergangenen Mai mit großer Mehrheit beschlossen, insgesamt acht Grundstücke im Zylinderhof III an drei Projektentwickler zu verkaufen, die dort etwa 110 Wohnungen bauen wollen. 10.000 Quadratmeter Grund gingen damals für rund drei Millionen Euro "über den Tisch", also für 300 Euro pro Quadratmeter bei mehrgeschossiger Bebauung. Dem Gemeinderat war dabei besonders wichtig, dass ein Viertel dieser Wohnungen den Kriterien des Sozialen Wohnungsbaus unterworfen sein, also zu günstigen Konditionen vermietet wird.
Genaue Gründe für die jetzt erkennbare Unzufriedenheit wurden nicht genannt, aber Fragen gestellt, die einiges andeuten. "Haben wir noch Einflussmöglichkeiten?" wollte Peter Wieser (Grüne) von der Verwaltung wissen und sagte, es gebe Kritik aus der Bevölkerung, auch hinsichtlich der Klimaresilienz der dicht überplanten Grundstücke. Und Hartmut Kächele (SPD) deutete an, dass die Wohnungen, wie man höre, "wohl doch nicht ganz so billig" sein sollen. Man müsse nun abwarten, bis die Wohnungen stehen, um die tatsächliche Entwicklung zu sehen, schränkte er zwar ein, seine Skepsis, ob die angestrebten Sozialbau-Ziele tatsächlich erreicht werden, war jedoch herauszuhören. Schon bei der Vorstellung ihrer Projekte hatten die Vertreter der Investoren – die Projekt GmbH aus Karlsruhe, die Bau-Partner GmbH aus Asperg und die Kruck & Partner Wohnbau- und Projektentwicklung GmbH & Co. KG aus Heilbronn – sich mit Antworten auf die Frage nach den voraussichtlichen Mieten schwergetan. Die derzeitige Entwicklung der Baupreise lasse eine seriöse Aussage dazu nicht zu, hieß es damals.
"Einflussmöglichkeiten haben wir de facto keine mehr", beantwortete Bürgermeister Peter Thalmann Wiesers Frage: Nachdem das zweistufige Auswahlverfahren beendet ist und der Gemeinderat den Entwürfen zugestimmt hat, haben die Projektentwickler nun einen Rechtsanspruch auf Realisierung – die Stadt allerdings auch.
Dem jetzt gefassten Beschluss zum Bau eines Kreisverkehrs und zur Erschließung war, wie in der Ratsvorlage erwähnt wird, eine "nicht-öffentliche Diskussion" im Technischen Ausschuss vorangegangen. Von "nicht-öffentlichen Ergänzungsvorlagen" für die Gemeinderäte, in denen die Kostenberechnungen wohl aufgeschlüsselt sind, ist darin ebenfalls zu lesen. Öffentlich gemacht wurden sie indes noch nicht.
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Allerdings steht auch noch die Ausschreibung an. Möglicherweise will man den künftigen Bewerbern um den Auftrag keine Anhaltspunkte geben. Konkret geht es um die Kosten für die Erschließung des Baugebiets, den Bau des städtischen Quartiersplatzes, die Beleuchtung und Begrünung und um den Bau des Kreisverkehrs, über den das Neubaugebiet mit dem Bestand verbunden werden soll.