Legionellen im Wasser mehrerer Sporthallen nachgewiesen
Duschen in Eppingen sind seit mehr als zwei Wochen stillgelegt. "Thermische" Desinfektion war bislang offenbar wenig erfolgreich.

Eppingen. (guz) Seit mehr als zwei Wochen sind die Duschen mehrerer Sporthallen in der Kernstadt Eppingen gesperrt, weil bei routinemäßigen Kontrollen des Wassers Legionellen nachgewiesen wurden. Der Befall mit den Bakterien – sie können unter anderem eine schwere Lungenentzündung auslösen und für geschwächte Menschen tödlich sein – kam bei der Fragerunde der jüngsten Gemeinderatssitzung zur Sprache. Eine detaillierte Antwort darauf, wie umfangreich der Befall ist und was dagegen unternommen wird, gab es nicht, da am Tag der Ratssitzung offenbar noch nicht alle Proben ausgewertet waren. Bürgermeister Peter Thalmann sagte aber "zeitnahe Informationen" zu.
Mittlerweile ist bekannt, dass der Legionellen-Befall offenbar auf die Sommerferien zurückgeht, weil die Hallen – und damit auch die Duschen – in dieser Zeit kaum genutzt wurden. Die Bakterien können sich in Wassersystemen bilden, wenn das Wasser längere Zeit kälter als 55 Grad Celsius ist. Mit Energiesparmaßnahmen im Zuge der Gaskrise hat der Befall also nichts zu tun; die Sparmaßnahmen sind ohnehin erst am nächsten Dienstag öffentlich Thema im Gemeinderat, wurden allerdings offenbar schon nicht-öffentlich vorberaten.
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Das Gesundheitsamt des Landkreises Heilbronn wurde laut dessen Auskunft am 20. September über die Ergebnisse einer Wasseranalyse vom 8. September informiert. Dabei seien keine Werte übermittelt worden, die den Grenzwert von 10.000 sogenannten Koloniebildenden Einheiten je 100 Milliliter Wasser überschreiten. Erst bei diesem Wert seien direkte "gefahrenabwehrende Maßnahmen" nötig, teilte das Gesundheitsamt auf RNZ-Anfrage mit. Das Duschverbot sei daher vermutlich vorsorglich von der Stadt angeordnet worden.




