Eppingen

Das große Feuer auf dem See fiel ins Wasser

Der Unterbau schlug Leck, aber dem romantischen Flair des Seefests tat dies keinen Abbruch.

03.07.2022 UPDATE: 04.07.2022 06:00 Uhr 1 Minute, 58 Sekunden
Nach zwei Jahren Pause wegen Corona zogen die Elsenzer Seetage mit farbenfroher Lichteratmosphäre im und ums Gelände wieder unzählige Besucher an. Auf die Feuershow mussten diese allerdings verzichten. Foto: Angela Portner

Von Angela Portner

Eppingen-Elsenz. Das Feuer auf dem Elsenzer See ist in diesem Jahr buchstäblich ins Wasser gefallen. Dafür beleuchteten nach Einbruch der Dunkelheit am Samstag 14.000 Kerzen das Ufer. Die farbenfrohen Motive standen für die an den Seetagen teilnehmenden Vereine – für das DRK zum Beispiel ein kreuzförmiges Symbol, für die Feuerwehr eine Flamme, der Schützenverein hatte ein Sportgewehr kreiert, und alle Wege waren dicht mit Lichtern umrandet. Unzählige Besucher, unter ihnen auch viele Familien, nutzten das romantische Flair für einen stimmungsvollen Nachtspaziergang. Auf der Bühne rockte die Band "Midlife", und an den umstehenden Buden wurde bis in die frühen Morgenstunden bewirtet.

Mit Stimmgewalt hat der Chor "Atemlos" das zweitägige Dorffest eröffnet. Danach gaben die "Regenbogenkids" ihr frisches Liedgut zum Besten, und der evangelische Posaunenchor blies kräftig ins Blech. Nach alter Tradition wurde gemeinsam mit Oberbürgermeister Klaus Holaschke ein Weinfass des örtlichen Winzers Georg Benz angestochen, und der erste "Rote" gluckerte in die Gläser der feierlaunigen Besucher.

Holaschke nutzte die Gelegenheit, um an die in den vergangenen Jahren erfolgten Investitionen im Ort zu erinnern, etwa die Erschließung des Baugebiets "Wolfsgasse" oder den Ausbau der Breitbandversorgung. Besonderes Lob zollte er dem Ortschaftsrat und den Vereinen, die sich alle aktiv bei der Vorbereitung und Realisierung der Seetage eingebracht haben.

"Es war eine lange Durststrecke", sagte Ortsvorsteher Mike Frank bezüglich der zweijährigen Corona-Pause. Doch Feiern sei wie "Fahrradfahren": Das verlernt man nicht. Alle waren froh, nun endlich wieder Leben auf und um den See bringen zu können. Dafür hatten sich die Vereine kräftig ins Zeug gelegt. Sie sorgten an diesem Festwochenende nicht nur fürs leibliche Wohl der unzähligen Besucher: Allein das "zündelnde" Organisationsteam zählte 130 unermüdliche Helfer.

"Ohne die ginge das alles nicht", weiß Frank. Trotzdem nutzte er die Gelegenheit, den zweiten Vorsitzenden des Hallo-Teams, Uwe Volz, besonders hervorzuheben, weil das "Mädchen für alles", der in Wirklichkeit ein "bärenstarker" Kerl ist, immer und überall "voraus- und mitmarschiert".

Eineinhalb Ster Holz hatten die Initiatoren des Seefestes am Ufer gestapelt. Doch eines der vier Unterbaufässer hatte ein Leck, sodass die Feuerstellenkonstruktion Schlagseite bekam, erzählt Frank bedauernd. Dafür sorgte die Band mit Songs wie "Honky Tonk Women", "Rolling on the river" oder "Sweet Home Alabama" für Stimmung bis kurz vor Mitternacht. An den langen Tischen floss reichlich Wein, Cocktails und Bier die Kehlen herunter. Bei "Es geht mir gut" oder "Ich mach’ mein Ding" von Marius Müller-Westernhagen und Udo Lindenberg sangen viele mit. Der musikalische Tipp "Mit Pfefferminz bin ich dein Prinz" galt den Gästen, die am Folgetag etwas gegen die morgendliche Alkoholfahne tun wollten.

Während für die jüngere Generation der Höhepunkt des Festes definitiv der Samstagabend war, feierte die Dorfgemeinschaft auch am Sonntag kräftig weiter. Bevor der Festbetrieb jedoch wieder aufgenommen wurde, gab es einen ökumenischen Gottesdienst. Nach dem Mittagessen mit Hamburger, Rostbratwurst, Steaks, Pommes und Flammlachs zeigten die "Tanzbienchen" der Elsenzer Landfrauen, dass auch kleine Beinchen für viel Furore sorgen können. Zwei Tage lang drehte ein Karussell seine Runden, und sowohl die Calisthenics-Anlage als auch der Spielplatz und der Kleinkindersandstrand waren am Tag gut bevölkert.

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