Eppingen

Das finanzielle Fundament der Gartenschau wird stabiler

Nachdem lange Zeit nur wenige Sponsoren Teil der Gartenschau werden wollten, werden inzwischen Verträge in rascher Folge geschlossen

30.09.2020 UPDATE: 01.10.2020 06:00 Uhr 2 Minuten, 21 Sekunden
Nachdem es nicht zuletzt wegen der Corona-Pandemie und der damit verbundenen wirtschaftlichen Unsicherheit lange Zeit düster aussah mit Sponsoren für die Gartenschau, hellt sich die Stimmung nun mit jedem neuen Vertrag weiter auf. Foto: Armin Guzy

Von Armin Guzy

Eppingen. Rund 1,5 Millionen Euro sind rein für den Veranstaltungs-Etat der Eppinger Gartenschau im kommenden Jahr vorgesehen, zusätzlich zu den knapp 15 Millionen Euro Bau- und Planungskosten. Gedeckt werden sollen diese Veranstaltungsausgaben zum einen über den Verkauf der Eintrittskarten, zum anderen aber auch über Beiträge von Sponsoren. Dass dennoch mit einem Defizit gerechnet wird, das dann aus der Stadtkasse zu finanzieren wäre, ist kein Geheimnis und eint nahezu alle Kommunen, die eine Gartenschau ausgerichtet haben. Ein Geheimnis sind hingegen konkrete Zahlen. Bei der Stadt tut man sich schwer damit, Größenordnungen oder gar genaue Beträge zu nennen. Man fürchtet offenbar, später daran gemessen zu werden und will den "Fluch der ersten Zahl" erst gar nicht zu einem solchen werden lassen.

Weniger zurückhaltend ist das Gartenschau-Team hingegen mit Mitteilungen über neue Sponsoren. Und da hat sich tatsächlich einiges getan in den zurückliegenden Wochen. Vor der Sommerpause sei er noch "etwas geknickt" gewesen, weil sich bis dahin so wenige Unterstützer gemeldet hatten, hatte Oberbürgermeister Klaus Holaschke am vergangenen Sonntag beim Vorverkaufsstart bekannt. Inzwischen aber spricht er von einem "Schub an Partnerschaften", die in den vergangenen 14 Tagen geschlossen wurden.

"Wir sind gut dabei", berichtet auch Vanessa Heitz auf Anfrage, "und wir sind guter Dinge, dass noch ein paar Unterstützer dazukommen." Auch die Referentin für Öffentlichkeitsarbeit im Gartenschau-Team will partout nicht über Zahlen reden, nennt aber gerne eine Reihe von Namen, und hofft überdies auf eine Art Domino-Effekt – vor allem bei Firmen aus der Region. Nach dem Motto: Man will ja nicht hintenanstehen, wenn der Nachbar...

In der kommenden Woche sollen laut Heitz auch die Pläne konkreter werden, wie sich die Gartenschau fast nebenbei auch bundesweit bewerben lässt: Schriftzüge, Bilder und Logos, die auf Lastwagen und Transportern von Firmen angebracht werden, sollen das Eppinger Großereignis rollenderweise auch in hunderten Kilometer Entfernung visuell bekanntmachen. "Das wäre eine schöne Ergänzung", sagt Heitz, denn die "Road-Show" – der mobile Ticket-Shop und Info-Center der Gartenschau – bündelt die Werbeaktivitäten vor allem in den einwohnerstarken Regionen zwischen Mannheim und Heilbronn.

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Bislang haben sich vor allem Firmen und Händler aus der Fachwerkstadt oder aus deren näheren Umgebung als Unterstützer gemeldet. Und nicht alle von ihnen werden sich mit Geld engagieren: Einige steuern laut Heitz auch Sach- oder Dienstleistungen bei, wobei manche branchenspezifische Hilfe durchaus hochwillkommen ist, beispielsweise bei der Holzterrasse am neuen Stadtweiher.

Erst am Sonntag hatten Stadt und Südwestrundfunk ihre Partnerschaft festgezurrt; der Sender soll unter anderem für Veranstaltungen wie die SWR4 Schlagerparty oder die SWR1 Disco sorgen. Die Patenschaft für die große Bühne auf der Festwiese lässt sich die Kreissparkasse als "Premiumpartner" wohl einiges kosten, die kleine Bühne im "Schwanengarten" wird hingegen der Eppinger Anlagenbauer Dieffenbacher sponsern. Kartoffel-"Wild", Mode-"Spiess", die Baugenossenschaft "Familienheim", die Firma "Maierhöfer" oder das Raiffeisen-Zentrum sind nur einige der weiteren Partner aus der Stadt oder der Nachbarschaft – Wild und Maierhöfer ebenfalls mit dem Etikett "Premium" versehen, das auf ein finanziell größeres Engagement schließen lässt.

Einen werbewirksamen Streueffekt erhofft sich das Organisationsteam um Bürgermeister Peter Thalmann vom Engagement der Mineralquellen "Wüteria" aus Gemmingen. Pünktlich zum Dauerkarten-Vorverkaufsstart sind die ersten Mineralwasserflaschen mit einem Gartenschau-Rückenetikett in Umlauf gekommen und machen so auch überregional auf die Gartenschau 2021 aufmerksam.

Das Planungsteam hofft außerdem, noch zahlungskräftige Unterstützer für das Veranstaltungsprogramm zu finden, bei dem unter anderem Max Mutzke und Vincent Gross auftreten werden. Denn die Verträge wurden schon vor Monaten "sponsoren-unabhängig" geschlossen, also rein aus dem Etat finanziert. Wenn nun dennoch jemand eine der Veranstaltungen unterstützen will, umso besser. "Jeder Partner kann sich individuell einbringen", sagt Heitz, "ohne breit gefächerte Partnerschaften würden wir die Gartenschau nicht so bunt und vielseitig gestalten können." Zahlen nannte sie dennoch nicht.

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