Epfenbach

Radweg nach Eschelbronn soll endlich Profil bekommen

Lückenschluss zwischen Epfenbach und Eschelbronn: Gemeinderat moniert, dass es im Vorhaben noch keine Fortschritte gibt

03.07.2019 UPDATE: 04.07.2019 06:00 Uhr 2 Minuten, 11 Sekunden

Ein Dauerbrenner im Rat: der so heiß ersehnte Radweg zwischen Epfenbach und Eschelbronn. Bis zur Abzweigung nach Spechbach müssen Biker auf der Kreisstraße fahren. Foto: C. Barth

Von Christiane Barth

Epfenbach/Eschelbronn. Flink zwischen den beiden Ortschaften zu pendeln, auch ohne Auto, ist ein lang gehegter Wunsch, seine Umsetzung jedoch ist seit Jahren zäh wie das sprichwörtliche Kaugummi. Ist der interkommunale Radweg zwischen Epfenbach und Eschelbronn doch eine Utopie, oder könnte das, was die Bürger immer wieder fordern, doch noch eines Tages realisiert werden? Im Gemeinderat wurde nun der thematische Dauerbrenner erneut mit viel Nachdruck aufgefrischt. "Bleiben wir da trotz allem dran?" fragte Friedbert Ziegler direkt ins Rund und in Richtung Rathausspitze.

Auch Bürgermeister-Stellvertreter Herbert Ambiel hakte nach und wollte wissen, warum nach der geäußerten Marschrichtung des Gremiums im vergangenen November bislang nichts geschehen sei. Man war sich einig, dass man sich in Sachen Radwegverbindung zwischen Epfenbach und Eschelbronn unbedingt mit dem Neidensteiner Baron Von Venningen verständigen solle, um weitere Schritte festzuzurren. Denn dieser ist Grundeigentümer einer Fläche, durch die der angedachte Radweg teils auf Neidensteiner Gemarkung führt. "Und jetzt verläuft das ganze Ding offenbar im Sande", monierte Ambiel.

Mit dem Hinweis auf die stattliche Summe von 3500 Euro Kosten, die die Gemeinde generierte, um den möglichen Streckenverlauf zu erarbeiten sowie die Kosten zu kalkulieren, und die nun als Haushaltsrest mit ins laufende Jahr genommen wurden, kommentierte Ambiel die Stagnation mit einem Kopfschütteln: "Vom kaufmännischen Gesichtspunkt aus betrachtet hätte man da doch erst die Grundstücksfrage abklären müssen", so sein Einwand. Doch Bürgermeister Joachim Bösenecker widersprach: "Keineswegs, es ging in erster Linie mal um die Kosten."

Hauptamtsleiterin Elke Schmitt stellte klar, dass es noch keine umsetzbaren Planungsunterlagen für den so sehr gewünschten Radweg gebe. Lediglich für die Voruntersuchung sei ein Plan erstellt worden, die sich in der Gemeindekasse mit den 3500 Euro niedergeschlagen habe.

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Friedbert Ziegler beharrte darauf, dass das Vorhaben Radweg "trotzdem" forciert werden solle, auch wenn die Variante mit der Gemeinde Neidenstein wohl nicht umzusetzen sei. "Das war mir von vornherein klar", merkte Ziegler an, dessen Verärgerung sichtbar war. "Wir sollten doch vehement dranbleiben, entweder nach Spechbach oder nach Eschelbronn den Radweg zu bekommen. Das ist der Wunsch so vieler Bürger", forderte der Gemeinderat, der auch mit dem Anschluss an die S-Bahn-Haltestelle in Eschelbronn argumentierte: "Das wäre ganz arg wichtig und sollte unser erstes Ziel sein." Er verwies auf den Radweg in Wiesenbach: "Ich verstehe nicht, warum es dort funktioniert und bei uns nicht."

Manfred Hafner hatte dazu eine Erklärung: "Dort kam die Finanzierung übers Land, nicht über die Gemeinde Wiesenbach." Er verdeutlichte, Prämisse für die Umsetzung sei nämlich, dass die Streckenverbindung in den neu erstellten Radwegeplan des Rhein-Neckar-Kreises aufgenommen werde. Dies ist jedoch bislang noch nicht geschehen. Dranzubleiben und sich nicht mit dem Status Quo zufriedenzugeben, ist eine Forderung, die der Gemeinderat regelmäßig wiederholt.

Das Landratsamt verweise auf die vor wenigen Jahren ausgebaute Trassenführung von Eschelbronn nach Spechbach und begründe seine Ablehnung, den Lückenschluss nach Epfenbach ebenfalls zu vollenden, mit einer "relativ geringen Verkehrsdichte", so die Info des Bürgermeisters. Knackpunkt aber seien die horrenden Kosten, die der Grunderwerb verursache, führte Hafner im Rat weiter aus, denn um die Strecke zu realisieren, sei eine Fläche von nicht unwesentlicher Größe zunächst als Eigentum zu sichern.

Hafners Vorschlag sah eine Modellierung des angedachten Weges über den Mühlbach vor, im Gewann "Hetzenloch", als Anschluss an den vorhandenen Radweg der Brunnenregion im Naturpark-Radwegenetz. Seine Idee ging, um Kosten zu sparen, von einer simplen "Befahrbarkeit" aus, die etwa durch eine Schotterschicht gewährleistet werden solle. "Das wäre die einfachste Lösung", sagte Hafner.

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