DRK Bad Rappenau

Ortsverein Heinsheim löst sich nach 44 Jahren Dienst auf

Aktuell hat der Verein nur sieben Mitglieder - Rückblick auf die Highlights der Aktivitäten

09.02.2018 UPDATE: 11.02.2018 06:00 Uhr 1 Minute, 53 Sekunden

Gudrun Baß, Initiatorin und Vorsitzende des DRK-Ortsvereins Heinsheim, bedauert die Vereinsauflösung. Aber ohne Nachwuchs sehe die verbliebenen Mitglieder keine andere Möglichkeit. Foto: Karoline Beck

Von Karoline Beck

Bad Rappenau-Heinsheim. Nun ist es zur Gewissheit geworden: Der Ortsverein des DRK Heinsheim wird sich endgültig auflösen. Nach vielen erfolgreichen und ereignisreichen Jahren sehen die wenigen verbliebenen Mitglieder keine Chance mehr auf die Fortführung ihrer bisherigen Vereinsarbeit. Von einer einst großen Gruppe sind nur noch sieben Frauen und Männer geblieben, gerade mal so viele Erwachsene, wie für die Erhaltung eines Vereins notwendig sind.

Gegründet wurde der Ortsverein im Jahr 1974. Aus der Begeisterung für diese soziale Tätigkeit heraus habe alles angefangen, erzählt Gudrun Baß. "Damals habe ich einen Erst-Hilfe-Kurs für meine Führerscheinprüfung machen müssen." Sie ist seit 1999 erste Vorsitzende des Vereins. Und nicht nur sie war begeistert. "Aus diesem Kurs heraus taten sich dann neun weitere motivierte Personen zusammen und gründeten den DRK-Ortsverein Heinsheim.

Gerne denkt sie an die vielen Stunden zurück, die sie gemeinsam mit ihren Vereinskollegen im Dienste des Deutschen Roten Kreuzes verbracht hat. In den vergangenen 44 Jahren habe man viel Schönes erlebt und sehr viel geleistet. "Früher, als wir noch mehr Mitglieder hatten, gab es auch in Heinsheim zahlreiche Angebote", berichtet sie. Regelmäßig fanden damals der Bastelkreis für Kinder, die Treffen des Jugend-Rotkreuzes und die Seniorengymnastik statt. Zweimal im Jahr wurde und wird bis heute die Altkleidersammlung durchgeführt.

"Als Verein haben wir schon sehr viel zu tun gehabt", erinnert sich die Vereinschefin. Mit besonders großem Aufwand seien beispielsweise die Blutspendeaktionen verbunden gewesen, die es nun schon seit 24 Jahren gibt. Um diese Veranstaltungen überhaupt durchführen zu können, habe man sehr viel Unterstützung aus der Heinsheimer Bevölkerung benötigt und auch erhalten. Vor Ort waren die Rotkreuzler im Sanitätsdienst auch immer bei Sportveranstaltungen wie dem Fußball und den Jugendturnieren.

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Besonders Engagement erforderten die großen Veranstaltungen, die gleichzeitig Höhepunkte in der Vereinsgeschichte waren. "Einmal haben wir die Deutsche-, zweimal die Europa- und einmal die Weltmeisterschaft der Gewichtheber betreuen dürfen, die in Heinsheim stattfanden", erklärt Baß. Das sei schon etwas Besonderes und Spannendes gewesen. Und natürlich sei man bei dem großen Event "Flussgelaunt" dabei gewesen.

Nun aber hat das alles bald sein Ende. Aus Alters- und Gesundheitsgründen wollen die sieben bisher Standhaften nun doch aufhören, und die bisherigen Aufgaben muss dann der Bad Rappenauer Ortsverein übernehmen. "Wir haben einen Altersdurchschnitt von 60 Jahren", erläutert Baß. Und trotz vieler Bemühungen habe man keinen jungen Nachwuchs gewinnen können. Das verbleibende Grüppchen hat nun entschieden: Der DRK-Ortsverein Heinsheim wird zum 30. Juni aufgelöst.

Aus diesem Grund findet auch keine Blutspendeaktion in Heinsheim mehr statt. Noch bis zum 30. März können in den DRK-Räumen in der Grundschule, am unteren Eingang, Altkleider abgegeben werden. Der endgültig letzte Akt im Vereinsleben wird die Jahreshauptversammlung am 27. Juni sein, bei der die Auflösung formell beschlossen werden soll.

Die bisher vom Verein genutzten Räume sind Eigentum der Stadt und werden, wie bereits jetzt, als Räume für die Betreuung der Schulkinder genutzt. Das DRK-Equipment werde an andere Ortsvereine weitergegeben, sagt Baß.

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