Bad Rappenau

Mit drei Jahren Verzögerung geht es nun los

Pfahlgründung bildet Auftakt für Bauarbeiten am Salinencarré und den Salinenvillen - Hydraulik ließ anfangs Bagger streiken

07.08.2018 UPDATE: 08.08.2018 06:00 Uhr 2 Minuten, 10 Sekunden

Mit der Pfahlgründung starten auf dem Areal gegenüber dem Rappsodie die Arbeiten am Salinencarré und den Salinenvillen. Foto: Dominik Rau

Von Falk-Stéphane Dezort

Bad Rappenau. Die Abbrucharbeiten der alten Rosentritt-Klinik sind beendet, 12.000 Kubikmeter Erde wurden ausgehoben, und der Bauplatz ist vorbereitet. Knapp drei Jahre später als ursprünglich geplant, sollten am Montag die Arbeiten an den Salinen-Villen und dem Salinencarré mit der Pfahlgründung beginnen - doch dann streikte die Technik. Probleme an der Hydraulik der Bagger sorgten für eine abermals ungeplante Pause.

Jörg Obermüller, Geschäftsführer des Bauunternehmens Gauer, das für die Rohbauarbeiten zuständig ist, nahm die Situation mit Galgenhumor: "Es gibt immer einen Moment, in dem die Hydraulik streikt. Diesmal direkt am Anfang." Für einen langen Baustopp sorgt die Panne aber nicht. Bereits mittags wurden die Maschinen vom Kundendienst wieder instandgesetzt. Gestern konnte die Pfahlgründung dann starten.

Joachim Kruck (kleines Bild), Geschäftsführer des Investors Kruck & Partner, sieht im Neubau eine Vielfalt, die gut für Bad Rappenau ist. Foto: Falk-Stéphane Dezort

In den nächsten drei Wochen werden rund 470 Bohrpfähle sieben bis zehn Meter bis zum tragfähigen Grund in den Boden gerammt und mit Beton ausgegossen. Nötig macht dies der "gestörte Baugrund mit geologischer Nähe zum Wasser", erklärte Obermüller. Zuvor wurden ein Gutachten erstellt und zehn Bohrpunkte auf unterirdische Überreste früherer Bauwerke getestet. "Man sieht aber erst bei der Bohrung, ob irgendwo noch etwas ist", sagte Obermüller. Ebenso wurde das Areal auf Kampfmittel untersucht. "Ohne Freigabe wird gar nicht erst gebohrt", betont Oberbauleiter Thomas Lang.

Wenn die Maschinen laufen, schaffen die Bauarbeiter drei bis vier Pfähle pro Stunde. Sobald die ersten Konstruktionen im Boden versunken sind, richtet die Rohbaufirma aus Öhringen die Baustelle ein und beginnt mit den Arbeiten an Haus vier - dem Salinencarré, ein viergeschossiges Gebäude, das 48 betreute Seniorenwohnungen umfasst. Diese sind dann, wie das Bad Rappenauer Stadtcarré, um einen mit Folienkissen überdachten Innenhof gruppiert.

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Das Atrium soll anschließend mit mediterranen Pflanzen bestückt und so zu einem "grünen Kommunikationsraum" werden. Die Bewirtung des Salinencarrés wird durch das neu entstehende Parkhotel nebenan gewährleistet.

Hierdurch werde ein hoher Qualitätsstandard der Betreuung erreicht, wie Joachim Kruck, Geschäftsführer des Investors Kruck & Partner, erklärte. Der Rohbau soll bis zur Öffnung des Hotels im kommenden Februar stehen. "Das ist aber auch winterabhängig", meinte Kruck.

Im Zuge dreier Großprojekte der Heilbronner Baufirma - "Wohnen am Park", "Parkhotel" und "Salinen-Villen" - entstehen neben dem Salinencarré bis 2020 - die ursprüngliche Fertigstellung war für Winter 2017 vorgesehen - fünf weitere Gebäudekomplexe. Einer davon besteht aus 13 Eigentumswohnungen, die nahezu vergriffen sind. Lediglich eine Zwei-Zimmer-Wohnung mit 64 Quadratmeter im zweiten Obergeschoss sei aufgrund einer langen Warteliste vom Vorgängerprojekt noch zu haben. Preis: Mehr als 3800 Euro pro Quadratmeter.

Beim vergleichbaren Projekt "Wohnen am Park" reichte die Preisspanne von 2400 bis 3500 Euro je Quadratmeter. Die deutlich höheren Preise begründete Geschäftsführer Joachim Kruck mit den gestiegenen Baukosten und der ausgelasteten Baukonjunktur. "Es gibt aktuell überall hohe Quadratmeterpreise. Wir haben kein Problem, Handwerker zu finden, und haben einen gewissen Stamm. Aber die Preise treffen uns schon."

Neben den Eigentums- entstehen 47 Mietwohnungen in vier Mehrparteienwohnhäusern und außerdem zwei Tiefgaragen: eine für das Hotel mit 64 Stellplätzen und eine für die Wohnungen mit insgesamt 113 Parkmöglichkeiten. Die Vermietung und Vermarktung läuft nach der Fertigstellung über die Firma Kruck & Partner. Die Mitinvestoren seien regional verwurzelt und seriös. "Wir haben langjährige Partner, die immer wieder Interesse haben", sagte Kruck.

Rechne man das 2016 eingeweihte "Wohnen am Park" hinzu, habe man ein "ungefähr ausgeglichenes Verhältnis" zwischen Miet- und Eigentumswohnungen. "Wir bieten somit ein breites Spektrum. Die Vielfalt ist gut für den Standort und den Wohnungsmarkt in Bad Rappenau."

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