Kommt ein neuer Bio-Laden in die ehemalige "Sport-Ecke"?
Stadt hat offenbar einen neuen Pächter für die Ladenzeile in der Innenstadt gefunden - "1000 kleine Dinge" zieht um

Von Falk-Stéphane Dezort
Bad Rappenau. Wer dieser Tage durch die Innenstadt schlendert, um analog Weihnachtseinkäufe zu tätigen und damit den lokalen Handel zu unterstützen, wird es bereits bemerkt haben: Der Künstler Klaus Maschanka, der bis zuletzt die leer stehende Ladenzeile der ehemaligen "Sport-Ecke" Rieger mit seinen Werken als Atelier bespielt hat, hat das Feld geräumt. Es tut sich etwas am oft als "Eingangstor zum älteren Teil der Innenstadt" betitelten Eck: Schon bald könnte in den Räumlichkeiten wieder dauerhaft Leben einziehen.
"Es kommt Bewegung in die Sache. Ziemlich viel Bewegung", sagt Oberbürgermeister Sebastian Frei auf RNZ-Nachfrage. Was genau mit dem "Objekt in Schlüsselrolle" passieren wird, wollte der Rathauschef aber nicht verraten. Er verwies auf die Gemeinderatssitzung am Donnerstag, 26. November. Zunächst werde das Gremium informiert.
Nach RNZ-Informationen soll ein neuer Bio-Laden in der Innenstadt eröffnet werden. Dieser soll aber nicht den Leerstand füllen, sondern in die Räumlichkeiten des "1000 kleine Dinge"-Ladens, der von der Kirchenstraße aus mit dem Auto zu erreichen ist, einziehen. Der bestehende Betrieb wiederum wechselt in die aktuell wieder leer stehende Ladenzeile. Diese Neueröffnung eines Einkaufsmarkts mit dem Schwerpunkt Bio-Produkte würde in der Kurstadt auch eine Versorgungslücke schließen. Erst vor wenigen Monaten hatte das Geschäft "Bio-logisch" in der Heinsheimer Straße seinen Betrieb aufgegeben.
Bereits seit Jahren steht die Ladenzeile der ehemaligen "Sport-Ecke" leer. 2018 hat die Kurstadt das Geschäft der Eigentümergemeinschaft, bestehend aus der Tochter des ehemaligen Kurdirektors Karl Mann, ihrem Bruder sowie der Tochter des damaligen Bauträgers, abgekauft. Seither sucht die Verwaltung nach einem adäquaten Pächter. Anfang 2019 schien man einen Nachfolger gefunden zu haben. Doch ein Spielwarenhändler, mit dem die Gespräche bereits weit vorangeschritten waren, sah quasi in letzter Sekunden von einer Neueröffnung in Bad Rappenau ab. Frei zeigte sich von der Entwicklung im Frühjahr 2019 enttäuscht. Jedoch blieb er optimistisch, dass bald ein Nachfolger gefunden werde, denn Interessenten gebe es genug, hatte der Rathauschef im April der Vorjahres gesagt.
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Dem Vernehmen nach könnte das jetzige Vorhaben bis Mitte 2021 umgesetzt werden. Entsprechende Vorverträge seien bereits unterschrieben worden, heißt es. OB Frei maß dem Objekt in zurückliegenden Gesprächen immer wieder eine "Schlüsselrolle" bei.
Oft wurde sich, nicht nur von den ansässigen Gewerbetreibenden, ein "Frequenzbringer" wie beispielsweise ein Café gewünscht. Ein Laden für Bio-Produkte könnte wieder für mehr Leben in der Innenstadt sorgen. Denn wie unter anderem der "Spiegel" im Februar berichtete, greifen Menschen in Deutschland immer öfter zu Lebensmitteln in Bioqualität. Nach Angaben des Bundes für Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW) stieg der Umsatz des Lebensmittelhandels mit Biolebensmitteln und Getränken im vergangenen Jahr um 11,4 Prozent auf mehr als sieben Milliarden Euro.



