Hotel-Neubau liegt voll im Zeitplan
Eröffnung im Februar 2019 - Tuja-Bäume sollen für Sichtschutz im Rappsodie-FKK-Bereich sorgen

Die Fassade des Parkhotels sorgt schon vor der Fertigstellung des Neubaus für einen Hingucker. Fotos: Falk-Stéphane Dezort
Von Falk-Stéphane Dezort
Bad Rappenau. Vogelgezwitscher in der Parkanlage und Baustellenlärm liegen in der Kurstadt momentan nah beieinander. Und das wird auch noch eine Weile so bleiben. In der Salinenstraße wird an mehreren Punkten noch bis 2020 gebaggert, gesägt, gebohrt und gehämmert. Während zahlreiche Gäste des Sole-Heilbades bei mehr als 36 Grad Celsius in der Sonne brutzeln, schwitzen nur einen Steinwurf entfernt zahlreiche Arbeiter auf der Hotel-Baustelle. Bis Februar 2019 entsteht hier ein Neubau mit 132 barrierefreien Zimmern in vier verschiedenen Kategorien, Foyer, Restaurant mit Außenterrasse, zwei Konferenzräumen mit Platz für bis zu 200 Personen und einem Wellnessbereich, der nicht in Konkurrenz zum Rappsodie stehen soll, sondern vielmehr als Ergänzung angedacht ist.
"Wir sind im Zeitplan", sagt Joachim Kruck, Geschäftsführer der Heilbronner Firma Kruck und Partner, die das Projekt realisiert. "Wir bauen kein liebloses und austauschbares Standardhotel, sondern ein Unikat, das genau zu diesem Standort passt." Ein Alleinstellungsmerkmal des mit 17 Millionen Euro veranschlagten Projekts soll die Fassade sein. Weiße Aluelemente symbolisieren Salzkristalle in Anspielung an einstige Solebohrungen in Bad Rappenau. Integriert in den Neubau wird auch die Villa Botsch. Im Obergeschoss des denkmalgeschützten und 1910 erbauten Gebäudes ist eine Wohnung für den künftigen Hoteldirektor vorgesehen. Direkt verbunden werden die beiden Bauten nicht. "Die Villa wird freistehend gelassen", erklärt Kruck. Eine bauliche Anbindung sei kompliziert und unter dem Denkmalschutz-Aspekt eher kontraproduktiv.
Betrieben wird der Neubau von der Goslarer Sonnenhotel-Gruppe, die in Deutschland und Österreich mit insgesamt 13 Hotels am Markt ist. Zielgruppe sind Angehörige der Kurpatienten, Geschäftsleute und Urlauber. Der Eröffnungstermin im Februar soll in jedem Fall eingehalten werden. Allein mit Blick auf die Bundesgartenschau in Heilbronn. "Wir gehen davon aus, dass durch die Buga ein guter Start gelingt", ist sich Bauleiter Dennis Lieb vom Heilbronner Büro Ehemann/Lieb sicher.
Ein erstes Beispielzimmer soll in der kommenden Woche eingerichtet werden. "Bevor wir 130 Zimmer einrichten, wollen wir sehen, ob optische oder planerische Fehler auftreten", erklärt Kruck. Darüber hinaus wird ein so genannter Saunamantelgang errichtet. Ein Glasbau im ersten Obergeschoss soll Hotel und Rappsodie verbinden. "Das Hotel und Rappsodie haben eine Vereinbarung. Die Gäste sollen das Angebot des Rappsodie nutzen können." Ob der Glassteg mit Verkleidung oder Beklebung vor neugierigen Blicken geschützt wird, ist noch nicht sicher.
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Ein weiteres Thema ist der Sichtschutz zum FKK-Bereich des Rappsodie. Aktuell könnten die Liegen von Hotelbesuchern eingesehen werden. "Baulich ist das schwer zu lösen", sagt Joachim Kruck. Daher hat das Rappsodie inzwischen ein Segel angebracht, um den Duschbereich und Eingang zur Kaminsauna zu verdecken. Weitere Maßnahmen sind geplant, erklärt Betriebsleiter Timo Künzel.
So sollen im Oktober einige Meter hohe Tuja-Bäume gepflanzt werden. "Sie sorgen für einen erheblichen Sichtschutz in Richtung Saunagarten." Ob die Rappsodie, die Stadt oder der Hotelbetreiber, der den Sichtschutz notwendig macht, die Bäume bezahlt, ist noch nicht geklärt. "Ich denke, dass man sich noch trifft und dann schaut", sagt Künzel.
Selbst wenn das Hotel wie geplant im Februar eröffnet wird, bedeutet das noch nicht das Ende der Bauarbeiten in der Salinenstraße. So sollen beispielsweise in der Straße noch Kanalrohre und der Straßenbelag saniert werden, beginnend am Kurpark bis zum Kreisel am Bahnübergang. Auch eventuelle Leerrohre für Kommunikations-Anbieter sind angedacht. Start: Mai 2019. Ein früherer Zeitpunkt ist laut Tiefbauamtsleiter Erich Haffelder auch nicht möglich. "Wir warten noch ab. Wir dürfen uns gegenseitig nicht behindern." Damit meint er zum einen die Hotelbaustelle und zum anderen die Tiefbaumaßnahmen. Zudem seien auch die Planungen noch nicht abgeschlossen. "Wir werden das abschnittsweise ausführen", sagt Haffelder.
Beeinträchtigen soll der Baustellenlärm künftige Hotelgäste allerdings nicht. "Die Schallschutzfenster sind dreifach verglast. Wenn man drin ist, bekommt man von dem Lärm kaum noch etwas mit", versichert Bauleiter Lieb. Zudem sei die überwiegende Anzahl der Hotelzimmer vom Bau weg orientiert. "Die Besucher werden nicht beeinträchtigt."
Im Areal direkt gegenüber des Hotels entsteht im Zuge eines Großbauprojekts noch eine Tiefgarage mit 64 Stellplätzen für das Hotel. Dass diese bis zu Eröffnung des Parkhotels fertig ist, sei nicht zu erwarten. "Wir haben hier circa einen Zeitverzug von einem halben Jahr", meint Kruck.



