Radverkehr-Themen jetzt unter "einem Hut"
Michael Sauerzapf übernimmt die Aufgaben im Fachbereich der Stadt. Unterstützung gibt es durch ein Ehrenamt.

Wiesloch. (hds) Die künftige Organisation der Radverkehrsentwicklung in Wiesloch wird hauptsächlich im Fachbereich "Technischer Service, Stadtgrün und Umwelt" gesteuert werden. Hinzu kommt mit Manfred Stindl eine externe, ehrenamtliche Unterstützung. Dies beschloss jetzt der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung mit Mehrheit. Federführend übernimmt damit Michael Sauerzapf, der in diesen Tagen die Nachfolge von Meinrad Singler in der Leitung des Fachbereichs übernommen hatte, die Steuerung der künftigen Aktivitäten.
Grundlage für die jetzt getroffene Entscheidung waren zwei Anträge (SPD und Bündnis 90/Die Grünen). Inhaltlich gab es dabei einen Unterschied: So plädierten die Sozialdemokraten zusätzlich zur hauptamtlichen Zuordnung innerhalb der Verwaltung für eine zusätzliche Hilfe über einen Ehrenamtlichen. Vorgeschlagen wurde Manfred Stindl, der bereits im Vorfeld seine Mitarbeit signalisiert hatte. "Aus unserer Sicht handelt es sich dabei um eine ideale Ergänzung, um die anstehenden Aufgaben zu koordinieren", so Christoph Aly (SPD).
Als einen "Glücksgriff" bezeichnete Grünen-Fraktionschef die Einstellung von Sauerzapf. Dieser hatte diesen Aufgabenbereich bereits in seiner vorherigen Position bei der Stadt Leimen ausgeübt. Er sprach sich jedoch gegen eine weitere, ergänzende Stelle aus, die mit Stindl letztendlich besetzt wurde. "So ein zusätzliches Pöstchen macht nur in kleineren Städten und Kommunen Sinn. Hier bei uns haben wir in der Verwaltung die Möglichkeit, alles hauptamtlich zu regeln."
Wegen des weitergehenden Antrags wurde zunächst über die SPD-Initiative abgestimmt (13 Ja-, 10 Nein-Stimmen bei 2 Enthaltungen), die demnach so umgesetzt wurde. Art und Umfang dieser Unterstützung sind jedoch noch offen. Stindl engagiert sich bereits mehr als einem Jahrzehnt in der Organisation "Move" (Mobilität bewahren – Verkehr sparen). Wie die Zusammenarbeit mit dem Sauerzapf-Team aussehen soll, wird in den anstehenden Gesprächen festgelegt.
Klar gestecktes Ziel ist es, innerhalb der Verwaltung die Themen "Mobilität und Verkehr" mit einem Schwerpunkt auf den Radverkehr "zielgerichteter und effektiver" zu organisieren. Dies lediglich über das Ehrenamt zu steuern, sei sicherlich nicht möglich. Es gehe darum, dem Fahrrad einen höheren Stellenwert einzuräumen und daher müssten die Rahmenbedingungen dafür angepasst werden. "Eine zusätzliche Hilfe seitens Manfred Stindl spielt sicherlich eine wichtige unterstützende Funktion zwischen Gemeinderat, Verwaltung und allen Radfahrern", heißt es im Vorlagentext. Es wurde zudem darauf verwiesen, dass ein Mehr an Fahrradnutzung in das Klimaschutzkonzept passe.
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Derzeit verteilt sich das Thema "Radverkehr" auf mehrere Bereiche mit unterschiedlichen Zuständigkeiten innerhalb des Rathauses. Einen eigenen Schwerpunkt "Radverkehr" gab es bisher nicht. Speziell soll, so das Konzept, in enger Abstimmung mit der Nachbarstadt Walldorf auf verschiedenen Ebenen die Verkehrswende umgesetzt werden. Dies geschieht hauptsächlich im Arbeitskreis "Mobilitätspakt Walldorf-Wiesloch". Im Wieslocher Rathaus wird nach der jetzt getroffenen Entscheidung alles im Fachbereich von Michael Sauerzapf konzentriert werden. Dieser hatte sich bereits vor der Abstimmung im Gemeinderat positiv zu einer Unterstützung durch einen Ehrenamtlichen geäußert.
Die künftigen Aufgaben für die "Stabsstelle" sind klar definiert. So geht es darum, vor allem das in Arbeit befindliche Radwegekonzept fortzuschreiben und umzusetzen. Weiter ist vorgesehen, mit der "Etablierung der Radkultur" in Wiesloch einen wichtigen Beitrag zur Mobilitätswende zu leisten. Als nächstes steht die Organisation des Stadtradelns an sowie diverse Sanierungsarbeiten innerhalb des Stadtgebiets.